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Blitzschutz und Erdung von SAT-Antennen

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Wie wird der optimale Blitz-Schutz für SAT-Antennen erreicht?

Gerade SAT-Anlagen sind häufig durch Ihre meist hohen Standpunkt am Gebäude durch einen Blitzeinschlag gefährdet. Vielen Heimwerkern ist nicht bekannt, dass auch SAT-Anlagen vor Blitzeinschlag geschützt werden müssen. Der Blitz sucht sich, im ungünstigsten Fall, seinen Weg durch Rohre und Leitungen ins Haus. Dadurch entstehen hohe Temperaturen und es kann einen Brand verursachen. Hohe Sachschäden sind die Folgen.

Antennen und SAT-Anlagen sind besonders, durch Ihrer Standort oft durch Blitzschlag gefährdet, da sie von Ihrer elektrischen Leitfähigkeit oft begünstigt sind, ist ein Schutz unabdingbar. Die Antennenanlage sollte jederzeit ein optimales Ton und Bild liefern, und zudem sollten die angeschlossenen Geräte und Personen vor einem Blitzschlag in die Antennenanlage geschützt werden. Um diesen optimalen Schutz zu gewährleisten, muss die Antenne gemäß DIN EN 60728-11  (VDE 0855-1) aufgebaut und entsprechend geerdet werden. Von der Erdungspflicht ausgenommen sind nur solche Antennen:

angebracht sind.

Blitzschutz

Die Erdung der SAT-Schüssel

Die Erdung der SAT-Schüssel sollte auf dem kürzesten Weg zur Blitzschutzanlage des Gebäudes erfolgen. Als Erdungsleitung eignen sich ein Kupferleiter, aber auch Aluminium und Stahl. Die Erdungsleitung sollte mindestens einen Leiterquerschnitt haben:

  • Kupfererdungsdraht 16 qm²
  • Aluminiumleiter 25 qm²
  • Stahlleiter 50 qm²

Auf keinen Fall ist der Erdungsschirm eines Antennenkabels als Blitzschutzleiter geeignet. Auch sollte der Schutzleiter eines vorhanden Starkstromkreises nicht verwendet werden. Auch Wasserleitungen sind keine geeigneten Erdungsleitungen für die Blitzschutzanlage.

Ideal ist ein starres, ein-adriges 25 qm² starkes Kabel, das auf dem direkten Weg von der Erdungsschelle des Antennenmast zur Blitzschutzanlage bzw. zum Fundamenterder des Gebäudes geführt wird.

Wie kann Überspannung entstehen?

Der Strom aus der Steckdose liefert unter normalen Umständen eine kontinuierliche Spannung zwischen 230 Volt und 240 Volt. In besonderen Fällen können diese Grenzen jedoch deutlich überschritten werden. Dies geschieht am häufigsten durch einen Blitzeinschlag in eine überirdische Leitung oder in Einrichtungen, die die Stromversorgung steuern.

Ein Blitzableiter an einem Haus schützt dabei lediglich das Gebäude, nicht aber die elektrische Installation in diesem. Schlägt ein Blitz direkt in eine Leitung ein, entlädt sich eine extrem hohe Spannung von bis zu 100.000.000 Volt und einer Stromstärke zwischen 100.000 und 400.000 Ampere.

In der Folge können zwei Probleme entstehen: Zum einen ist die Technik zur Regelung der Spannung für solche Werte nicht ausgelegt, was zu einer Energiewelle führt, die sich durch die Leitungen fortbewegt. Zum anderen entsteht ein sehr starkes elektromagnetisches Feld, das sich selbst auf Kabel auswirkt, die nicht direkt verbunden sind.

Durch Induktion – derselbe Effekt, der bei Generatoren oder einem Fahrraddynamo zur Energieerzeugung genutzt wird – entstehen auch dort selbst in mehreren Kilometern Entfernung noch sehr hohe Spannungen.

Ferner ist Überspannungsschutz sinnvoll, weil auch interne Stromnetze kurzzeitig überlastet werden können. Dies geschieht durch angeschlossene Transformatoren, wie sie beispielsweise in Leuchtstoffröhren eingesetzt werden.

Diese wandeln die Netze von einer Niederspannung mit Wechselstrom zu Hochspannung mit Gleichstrom. Bei einem plötzlichen Stromverlust etwa durch einfaches Ausschalten können bei mangelnder Absicherung diese Spannungen rückübertragen werden.

Wieso reicht ein Blitzableiter als Blitzschutz nicht aus?

Wir sind geschützt, wir haben ja einen Blitzableiter auf dem Dach des Hauses. So denken viele, jedoch reicht ein Blitzableiter wirklich?
Durch den Blitzableiter werden Blitze, die direkt auf Haus gehen, abgeleitet. So ist das Gebäude vor Zerstörung und Brand geschützt.

Ihre elektronischen Geräte sind davon aber nicht geschützt. Es reicht oft schon, wenn ein Blitz in Ihrer nahen Umgebung in einen Telefonmasten, einen Laternenmasten oder in eine Wiese einschlägt. Die Energie des Blitzes ist da und muss irgendwie abfließen. Sie sucht sich immer den geringsten Widerstand und wird durch alles was leitet, abtransportiert.

Die Blitze sind unkontrollierbar. Durch u.a. die vorhandenen Leitungsnetze, erreichen die Überspannung auch Ihre empfindlichen elektronischen Geräte. Die mittlerweile hohe technische Ausstattung der einzelnen Haushalte, sollten unbedingt durch einen zusätzlichen Überspannungsschutz gesichert werden.

Um teure elektrische Geräte im Haushalt vor einer Zerstörung durch Blitzeinschlag zu schützen, reicht ein Blitzableiter nicht aus. Es ist unbedingt ein äußerer und innerer Blitzschutz erforderlich.
Überspannungsschutz im Verteiler

Der äußerer und innerer Blitzschutz einer SAT-Anlage

Man unterscheidet beim Blitzschutz der SAT-Anlage in den äußeren und inneren Blitzschutz.

Äußerer Blitzschutz

Dieser verhindert direkte Blitzeinschläge in ein Gebäude, und damit Schäden am Gebäude selbst, an Personen im Gebäude und an der Elektroinstallationsanlage mit den angeschlossenen Geräten. Der beim Blitzeinschlag entstehende Strom wird dabei über die am Dach und an der Hauswand verlegten Fang-(Einrichtungen) und Ableitungen gefahrlos zur Erde abgeleitet. Ein Brandschaden wird damit verhindert.

 

Der Innere Blitzschutz

Der innere Blitzschutz besteht aus einem Potenzialausgleich (Blitzstrom-Ableiter) und dem Überspannungsschutz. Die gesamten Schutzmaßnahmen, die gegen Auswirkungen des Blitzstromes und der Blitzspannung installiert werden, werden als innerer Blitzschutz bezeichnet.

 

Die Erdung der SAT-Antenne

Zur Erdung muss der Mast auf kürzestem Weg über einen geeigneten Erdungsleiter mit der Blitzschutzanlage des Gebäudes verbunden sein, falls jedoch keine Blitzschutzanlage am Gebäude vorhanden ist  → mit der Gebäudeerdung.

1. Als Erdungsleiter geeignet

2. Nicht geeignet als Erdungsleiter

3. Führung von Erdungsleitern

 

Gefahren können nicht nur durch Gewitter → Blitzschlag entstehen, sondern auch durch statische Aufladungen oder Kurzschluss in den angeschlossenen Geräten.

Deshalb muss generell für alle Antennenanlagen aus Sicherheitsgründen ein Potenzialausgleich aus 4 mm² Kupfer vorgenommen werden.

Die Kabelschirme aller Koaxialkabel müssen über einen Potenzialausgleichsleiter mit dem Mast verbunden werden. Auch vorhandene Multischalter und Verteiler sind unbedingt mit dem Potenzialausgleich direkt zu verbinden.

Die idealen Schutzvorkehrungen für teure elektrische Geräte

Mit einem sogenannten Anlagenschutz können die elektrischen Hausinstallationen komplett abgesichert werden. Dazu wird ein „Überspannungsschutz“ in die Verteilerkästen eingebaut. Er reduziert elektrische Restspannungsspitzen auf verträgliche Werte.

Bei sehr empfindlichen Geräten wie Smart-TV, Computer oder Laptop reicht der Anlagenschutz nicht aus. Ein zusätzlicher Überspannungsschutz für diese Geräte ist dann erforderlich. Solche Artikel sind im Fachhandel mit Stecker erhältlich und sehr einfach zu installieren.

Der Überspannungsschutz wird in drei Stufen unterschieden.

Stufe 1:

Blitze werden durch Blitzableiter zur Erde abgeleitet.

Stufe 2:

Überspannungs-Ableiter* der Klasse C (Mittelschutz). Schützt die Installation und Gebäudetechnik. Wird in Verteilern eingebaut und zwischen den aktiven Leiten und der Erde geschaltet.

Stufe 3:

Der Schutz für empfindliche Geräte wie Computer übernehmen Überspannung-Ableiter
der Anforderungsklasse D. Sie sind ein direkter Geräteschutz*.

Es gibt spezielle UP-Steckdosen oder Geräte mit Stecker im Fachhandel.

 

Überspannungsschutz

Um einen optimalen Schutz zu erreichen, gehört zum inneren Blitzschutz der Überspannungsschutz. Durch Überspannung-Ableiter, die in der Regel im Elektrohauptverteiler eingebaut werden, wird verhindert, dass sich große Ströme durch Blitzschlag über das Elektroleitungsnetz im Haus ausbreiten und dadurch Geräte wie Fernseher, PC usw. zerstören.

Um einen idealen und bestmöglichen Schutz zu erreichen, empfiehlt sich noch weiter teure Geräte wie PC und Fernseher nur mit Steckdosen, die einen separaten Überspannungsschutz integriert haben, zu verwenden.

Hinweis: Führen Sie niemals Erdungs- und Blitzschutzarbeiten selbst durch, wenn Sie nicht die entsprechenden Kenntnisse verfügen!

Weitere häufige Fragen zum Blitz-Schutz für SAT-Antennen?

Warum kein Bildempfang bei Gewitter?
Bei einem Gewitter entsteht eine elektrostatische Atmosphäre, die durch den Blitz entladet, wird. Das Satellitensignal, das an der SAT-Schüssel ankommt, wird dadurch empfindlich gestört. Auch kann das Signal abgeschwächt werden.
Kann der Blitz in eine SAT-Schüssel einschlagen?
Bei einer SAT-Anlage, die nicht geerdet ist, geht bei Gewitter ein erhöhtes Risiko aus. Kommt es zu einem Blitzeinschlag in die SAT-Anlage, entstehen hohe Stromstärken, die bis zu 400.000 Ampere sein können. Der Strom sucht sich dabei den Weg mit dem geringsten Widerstand ins Gebäude. Das Gebäude ist dadurch einem hohen Risiko ausgesetzt. Geerdete Satellitenschüsseln bieten Sicherheit, da der Strom abgeleitet wird.
Warum reicht eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz nicht aus Geräte vor Blitzeinschlag zu schützen?
Eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz oder ein in der Steckdose integrierter FI-Schalter schützt nur empfindliche Geräte vor spontan auftretenden Spannungsspitzen. Überspannung kann aber durch alle Kabel in einen Haushalt vordringen – Bei Blitzeinschlag beispielsweise auch über Telefonleitungen oder eine Kabelanschluss. Nur das oben erklärte dreistufigen Schutzkonzept bietet, ausreichend Schutz.

 

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