Strom wird noch teurer! Fakten und was Sie dagegen unternehmen können?
Es ist aktuell damit zu rechnen, dass der Strompreis im Jahr 2016 weiter ansteigt, denn vielerorts werden die Netzentgelte und die EEG-Umlage erhöht. Wie Sie dagegen steuern können und dadurch viel Geld sparen und einige interessante Wahrheiten zum Strompreis, erfahren Sie in diesem Artikel.
Strompreisentwicklung seit dem Jahr 2000:
- 2000: 13,94 Cent/ kWh
- 2001: 14,32 Cent/ kWh
- 2002: 16,11 Cent/ kWh
- 2003: 17,19 Cent/ kWh
- 2004: 17,96 Cent/ kWh
- 2005: 18,66 Cent/ kWh
- 2006: 19,46 Cent/ kWh
- 2007: 20,64 Cent/ kWh
- 2008: 21,65 Cent/ kWh
- 2009: 23,21 Cent/ kWh
- 2010: 23,69 Cent/ kWh
- 2011: 25,23 Cent/ kWh
- 2012: 25,74 Cent/ kWh
- 2013: 28,84 Cent/ kWh
- 2014: 29,14 Cent/ kWh
- 2015: 28,81 Cent/kWh (erstmalig eine leichte Senkung zum Vorjahr)
- 2018: 29,70 Cent/ kWh
- 2021: 31,89 Cent/ kWh
Das entspricht mehr als einer Verdopplung des Strompreises, ausgehend vom Grundversorger Tarif für private Haushalte. Und das, obwohl Ende 2008 die Einkaufspreise für Strom an der Börse stark vielen, was sicherlich auch mit der großen Menge Strom (durch erneuerbare Energie) zu tun hatte. Die Preise wurden jedoch nicht an die Endverbraucher weitergegeben, ganz im Gegenteil.
Wie sich der Strompreis für Privathaushalte zusammensetzt:
- 25 % Stromerzeugung
- 23 % Netzentgelte
- 21,4 % EEG-Umlage
- 16 % Umsatzsteuer
- 7,1 % Stromsteuer
- 5,8 % Konzessionsabgabe
- 1,7 % sonstige Umlagen
Auffällig: Die Erzeugung des Stroms macht nur ein Viertel des Gesamt Bruttopreises aus. Mehr als die Hälfte des Preises fallen auf Steuern, Abgaben und Umlagen und 23 % fallen auf die Nutzung des Stromnetzes.
Die Preistreiber für den Strompreis:
1. Interessant ist der folgende Vergleich:
Der Preis für die Erzeugung des Stroms lag im Jahre 2010 bei 8,36 Cent/kWh. Im Jahr 2015 lag der Preis bei 7,86 Cent/kWh. Das heißt, der Preis für die Erzeugung des Stroms ist sogar günstiger geworden. Der Bruttopreis pro kWh für den Endverbraucher stieg im gleichen Zeitraum jedoch um 24 %.
Wie oben schon erwähnt, besteht der Preis für die Erzeugung des Stroms hauptsächlich aus dem Preis der Erzeugung (Kraftwerk) oder dem Einkauf des Stroms an der Börse und den Vertriebskosten. Aufgrund steigender Anteile an erneuerbarer Energien ist der Preis an der Börse für den Strom in letzter Zeit sogar gefallen.
2. Ein weiterer Preistreiber sind die Netzentgelte. Diese sind um ca. 15 % in den letzten 5 Jahren gestiegen.
Die Stromnetze müssen Instand gehalten werden. Dies verursacht hohe Kosten, die an die letztendlich an die Endverbraucher weitergegeben werden. Des Weiteren müssen die Stromnetze den steigenden Anforderungen entsprechen und daher ausgebaut bzw. erneuert werden.
Die meisten Netzbetreiber erhöhen aktuell wieder das Netzentgelt
Bis zu fast einem Viertel des Preises für den Strom fallen auf die Netzentgelte. Ab nächsten Jahr wird der Preis wieder deutlich anziehen.
3. Die EEG-Umlage. Durch diese Umlage wird die erneuerbare Energie gefördert.
Die Betreiber von Anlagen für die Erzeugung von erneuerbaren Energien (Bsp.: Fotovoltaik-Anlagen), erhalten einen festgesetzten Betrag pro Kilowattstunde. Dieser Betrag wird jedes Jahr (Stichtag 15. Oktober) neu festgesetzt.
Die Verbraucher bezahlen durch die EEG-Umlage auf Ihrer Stromrechnung diese Förderung. Im Jahr 2010 lag der Preis für die EEG-Umlage noch bei 2,05 Cent pro kWh. Im Jahr 2015 lag die EEG-Umlage bei 6,17 Cent pro kWh. Das war eine Steigerung um mehr als 300 %. Nächstes Jahr wird die Umlage weiter anziehen. Als Gründe für den Anstieg werden steigende Ausgaben genannt. Preistreibende Kosten sind Offshore-Windparks und fallende Preise an der Strombörse.
Fazit: Der Preis für die Stromerzeugung fällt, und macht nur ca. ein Viertel des Endkundenpreises aus. Für Umlagen, Steuern und Abgaben wird mehr als die Hälfte beim Strompreis bezahlt. Die Netzentgelte und EEG-Umlagen steigen weiter an. Sicherlich kosten der Netzausbau und der Betrieb eine Menge an Geld und erneuerbare Energie muss gefördert werden, jedoch besteht Zweifel, ob der starke Anstieg gerechtfertigt ist.
Was Sie dagegen machen können?
1. Strom im eigenen Haushalt sparen.
2. Vergleichen und wechseln Sie Ihren Stromanbieter! Dadurch können Sie bei einem jährlichen Verbrauch von 4000 kWh bis zu 400 € sparen. Suchen Sie sich einen Anbieter aus, mit guten Bewertungen. Achten Sie bei der Auswahl Folgendes:
- Keine Vorauskasse
- Keine Paketpreise
- Keine Kaution
- Kurze Vertragslaufzeiten
- Kurze Kündigungsfristen
Wie der Wechsel schnell und reibungslos funktioniert?
Sind die Einstellungen gewählt und wurde der neue Anbieter ermittelt, funktioniert der Wechsel in wenigen Minuten. Besonders komfortabel ist die Tatsache, dass der neue Anbieter den alten Stromlieferungsvertrag kündigt. Der Neukunde muss sich um nichts weiter kümmern. Über die Vergleichsrechner wird der gesamte Ablauf online abgewickelt. Dieser automatische Service ist vorteilhaft. Denn beim eigenhändigen Kündigen durch Stromkunden können Fehler zustande kommen, die es zu vermeiden gilt. Eine Kündigung des alten Stromvertrags ist nur in zwei Fällen ratsam:
- Die Kündigungsfrist läuft bald ab. Wer jetzt zu lange wartet, riskiert eine Vertragsverlängerung!
- Der bisherige Stromlieferant erhöht seine Preise. Jetzt besteht ein Sonderkündigungsrecht. Es erlaubt Kunden sofort aus dem Stromvertrag auszutreten.