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FAQ Elektroinstallation – Allgemeine Fragen

Antworten auf die häufigsten allgemeinen Fragen zur Elektroinstallation:

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Was ist ein FI-Schutzschalter?
Ein FI-Schutzschalter ist ein Fehlerstrom Schutzschalter. Er schaltet bei gefährlich hohen Fehlerströmen gegen Erde die Spannung ab und tragen so zur Reduzierung lebensgefährlicher Stromunfälle in Niederspannungsnetzen maßgeblich bei. Sie werden den Überstromschutzeinrichtungen in Stromkreisverteilern vorgeschaltet. Ein Fehlerstrom Schutzschalter heißt oft umgangssprachlich FI Schutzschalter, wobei das „F“ für Fehler und das „I“ für Stromstärke (I = Formelzeichen Stromstärke).

Unterschied zwischen Lichtschalter und Taster?
Ein Lichtschalter ist ein Wippschalter. Er “wippt” beim Betätigen in eine Stellung und bleibt dann in dieser Stellung stehen. Beispiele für typische Wippschalter: Wechselschalter, Kreuzschalter, Ausschalter, Serienschalter. Der Taster hat eine Feder und “tastet”. Beim Betätigen wird nur ein Impuls (Kontakt) ausgelöst und der Schalter springt wieder in die ursprüngliche Stelle zurück. Hiermit wird dann zum Beispiel ein Stromstoßrelais, wie ein Eltako (z.B. bei Flurschaltung) geschalten.

Was ist ein Wechselschalter?
Ein Wechselschalter wird häufig zum Schalten, von einer oder mehreren Leuchten, von zwei Stellen eingesetzt (bei einer Kreuzschaltung auch von drei Stellen). Er ist häufig bei Räumen mit zwei Türen (zwei Schaltstellen) eingesetzt. Im Schlafzimmer, Kinderzimmer wird der Wechselschalter auch am Bett installiert.
Was ist ein Serienschalter?
Ein Serienschalter wird zum Schalten von zwei Leuchten oder Leuchtgruppen von einer Stelle aus, eingesetzt. Der Serienschalter hat zwei Schaltwippen in einem Schalter. Jede Leuchte kann somit extra “Ein”- bzw. “Aus” geschalten werden. Er wird häufig in Räumen mit einer Tür, zum Beispiel für die Deckenleuchte und die Wandleuchte, installiert. Er hat drei Klemmkontakte, die Eingangsklemme für die Zuleitung (Phase) “L” oder “P” und zwei Abgangsklemmen für die jeweiligen Abgänge zu den Leuchten.
Was ist ein Kreuzschalter?
Ein Kreuzschalter wird innerhalb einer Wechselschaltung (siehe oben), als erweiterter Schalter eingesetzt. Meistens in Räumen, in denen eine Leuchte von drei Stellen unabhängig “Ein”- bzw. “Aus” geschalten werden soll. Bei der Kreuzschaltung werden somit zwei Wechselschalter und ein Kreuzschalter benötigt. Der Kreuzschalter wird einfach zwischen die zwei Wechselschalter geschalten. Hier werden die jeweiligen zwei “Korres” am Eingang und Ausgang des Wechselschalters geklemmt (siehe auch Schaltplan dazu). Beispiel für den Einsatz eines Kreuzschalters sind alle Räume, mit drei Schaltern für eine Leuchte.
Was ist ein Dämmerungsschalter?
Ein Dämmerungsschalter hat in der Regel die Aufgabe die Beleuchtung bei einsetzender Dämmerung bzw. bei Helligkeit zu steuern. Das heißt “Ein” oder “Aus” zu schalten. Dabei kann der Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkt fest eingestellt sein oder er lässt sich auch regeln. Die Helligkeit wird in Lux gemessen. Am Dämmerungsschalter kann man somit den Zeitpunkt einstellen, ab welcher Helligkeit bzw. Dunkelheit der Dämmerungsschalter die Beleuchtung “Ein”– bzw. wieder “Aus” schaltet.
Was ist der Unterschied zwischen einem Jalousieschalter und Jalousietaster?
Die Jalousie „Auf“ und „Ab“ Tasten sind gegeneinander verriegelt, so das niemals beide Tasten gleichzeitig gedrückt werden können. Damit wird ein Kurzschluss im Jalousiemotor verhindert.

Der Unterschied zwischen Jalousie- Schalter und Taster ist das Taster das „gedrückt Halten“ des Tasters und das Einrasten des Schalters nach einmaliger Betätigung. Der Taster muss bis zur gewünschten Endposition gehalten werden. Das heißt Sie müssen bis zur endgültigen Position am Taster warten.

Der Vorteil liegt demnach beim Schalter, da dieser bei einmaliger Betätigung einrastet und die Jalousie bis an seine endgültige Position, die vom oberen oder unteren Endschalter des Rollos begrenzt wird, fährt.

Kann man einen Elektroherd auch an eine 230 Volt Steckdose anschließen?
Wenn Sie einen neuen Herd, oder auch ein modernes Kochfeld, einen separater Backofen erwerben, müssen Sie diese an die vorhandene Elektroanlage anschließen. In der Regel sollte auch ein Kraftschluss (drei Phasen) mit dazugehöriger Herdanschlussdose vorhanden sein.

Backöfen ohne Kochfeld lassen sich auch oft an einer 230V Steckdose betreiben. Es ist auch möglich einen kompletten Elektroherd an einem 230V Anschluss anzuschließen, jedoch sollte dazu die Anschlussleistungen mit Absicherung beachtet werden. Moderne Cerankochfelder haben oft eine Anschlussleistung von 7.000 Watt, daher kommt man an einem Drei-Phasen Kraftstromanschluss eh nicht vorbei.

Die Elektro-Anschlussarbeiten sind nicht ganz einfach und man sollte schon ein wenig Erfahrung mitbringen. Grundsätzlich sollten Laien keine Anschlussarbeiten an der Elektroanlage durchführen

Der Unterschied zwischen Netzwerkkabel und Patchkabel?
Grundsätzlich ist ein Patchkabel auch ein Netzwerkkabel. Umgangssprachlich bezieht sich allerdings das Patchkabel auf ein nicht fest verlegtes Kabel. Ein Netzwerk-Verlegekabel wird zur festen Verlegung in Gebäuden verwendet. Es hat zwei offene Enden.

Ein Patchkabel ist meist recht kurz und hat schon zwei fertig angeschlossene Stecker an den Enden. In der Praxis kommen am häufigsten fertige Patchkabel zwischen 0,15 m und 2 m Länge zum Einsatz.

Was darf ich bei der Elektroinstallation selber machen?
Das Elektrohandwerk ist in Deutschland meisterpflichtig. Das bedeutet, dass die Installationen an elektrischen Anlagen nur von einem ausgebildeten Fachmann vorgenommen werden dürfen. Dies steht so auch in der Niederspannungsanschlussverordnung:

„Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; im Interesse des Anschlussnehmers darf der Netzbetreiber eine Eintragung in das Installateurverzeichnis nur von dem Nachweis einer ausreichenden fachlichen Qualifikation für die Durchführung der jeweiligen Arbeiten abhängig machen…“

Das heißt auf Deutsch das eigentlich nur ein eingetragener Installationsbetrieb die Arbeiten übernehmen darf. Sie haben jedoch die Möglichkeit, unter fachkundiger Aufsicht, viele einfache Tätigkeiten als geübter Handwerker selbst zu erledigen. Diese Tätigkeiten sind meist im Rohbau und im spannungsfreien Zustand.

Zu diesen Tätigkeiten zählen:

  • Planung
  • Schlitze stemmen (mit Bohrhammer)
  • Unterputzdosen setzten
  • Rohre und Leitungen verlegen
  • Unterverteiler und Zählerschrank setzen (befestigen, einmauern)
  • Kabel und Drähte einziehen (in Leerrohre)

Wie schon erwähnt alles unter Aufsicht einer Elektrofachkraft.

Was kostet die komplette Elektroinstallation (Neubau)?
Für eine einfache Standardinstallation wird in der Regel 3 – 5 % der Gesamtkosten veranschlagt. Das Kommunikationsnetz und Multimediaverkabelung sollte nach den neuesten Standards installiert werden. Sollten jedoch weitere höhere Anforderungen gestellt werden, wie z.B. Smart-Home-Anwendungen, Bustechnik, Alarmanlagen, Überwachungsanlagen, treibt dies die Kosten schnell in die Höhe. Hier finden Sie eine detaillierte Auflistung der Kosten der Elektroinstallation.
Wer plant die Elektroinstallation (Neubau)?
Wenn Sie Ihr Bauvorhaben komplett an Ihren Bauträger übergeben, plant dieser auch die Elektroinstallation. Wenn Sie Ihr Haus selbst bauen und verschiedene Gewerke an Fachfirmen vergeben, planen diese auch, in Absprache mit Ihnen, die Elektroinstallation. Sie sollten sich jedoch auf keinen Fall darauf verlassen. Informieren Sie sich im Vorfeld gut. Vor allem sollten Sie sich Gedanken an Ihr späteres Wohnverhalten machen und dementsprechend die Elektroinstallation danach ausrichten.

Tipp: Wenn Sie sich vielleicht aktuell nicht eine teure Komfortinstallation leisten können oder möchten, sollten Sie jedoch für eine spätere Nachrüstung Vorsorge leisten. Planen Sie deshalb unbedingt genügend (zusätzliche) Leerrohre und Anschlussdosen (Unterputz) mit ein. Eine Anleitung für die Planung einer zukunftsorientierte Elektroinstallation finden Sie hier.

Wer darf die errichtete Elektroinstallation abnehmen?
Die Abnahme der Elektroinstallationen oder Geräteprüfungen darf nur von ausgebildeten Fachkräften ausgeführt werden. Die DIN VDE 0701-0702 besagt, dass die Inbetriebnahme und Abnahme der Elektroinstallation von einer ausgebildeten Elektrofachkraft durchzuführen ist. Außerdem muss diese Elektrofachkraft eine Eintragung im Installateurverzeichnis des Energieversorgers besitzt.
Wo darf ein Zählerschrank montiert werden (Anordnung und Anforderungen)?
Stromzähler sind geeichte Messgeräte. Die Anordnung ist so vorzunehmen das die Messfunktion zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt wird. Die Zähler müssen auch gegen äußere Beeinflussung geschützt sein, wie Feuchtigkeit, Verschmutzung, mechanische Beschädigung oder auch zu hohe Temperaturen. Die meist verbreiteten Stromzähler in Deutschland sind mechanische Zähler, jedoch kommen nun immer mehr elektronische Haushaltszähler zum Einsatz (eHZ). Diese haben Vorteile wie Fernablesung oder Momentanverbrauchsanzeige.

Stromzähler werden in Zählerschränken mit Zählerplatz untergebracht. Diese stellen besondere Anforderungen. Der Zählerplatz sollte so gewählt werden, dass das Ablesen oder Überprüfen ohne besondere Hilfsmittel möglich ist. Ideal wäre zum Beispiel ein eigener Hausanschlussraum. Anforderungen an den Zählerplatz:

  • Der Zählerplatz sollte auf einer Anbringungshöhe von mindestens 1,10 m bis maximal 1,85 m angebracht sein.
  • Die Umgebungstemperatur am Zählerplatz sollte zwischen 0 und 40 Grad C liegen.
  • Vor dem Zähler sollte die Bedienungs- und Arbeitsfläche mindestens 1,20 m tief sein.
  • Die Verdrahtung im Zählerschrank sollte mit flexiblen Aderleitungen HO7V-K mit Querschnitt 10 mm² durchgeführt werden.

Nach TAB (Technische Anschlussbedingungen) dürfen Zähler an folgenden Orten nicht angebracht werden:

  • innerhalb der Wohnungen von Mehrfamilienhäusern
  • über Treppenstufen in Wohnräumen, Küchen, Toiletten, Bade- und Waschräumen
  • in Speichern
  • in feuchten Räumen, Garagen, Öllagern
  • an Stellen mit erhöhter Umgebungstemperatur
  • feuer- und explosionsgefährdete Stellen
Was kostet ein kompletter Zählerschrank?
Den Zählerschrank kann man als leeren Schrank kaufen und dann mit den Komponenten selbst bestücken. Für einfache Wohnungen oder Einfamilienhäuser gibt es auch fix und fertige Zählerschränke die komplett verdrahtet und bestückt sind manche sogar mit Überspannungsschutz schon ab 700 Euro, siehe zum Beispiel hier*. Man muss auf die Anschlussbedingungen der Versorgers achten. Für Anlagen mit Wärmepumpe oder Fotovoltaik kann auch ein eigener eigner Wärmepumpenzähler mit eigenem Zählerplatz gefordert sein. Dies muss bei der Auswahl des Zählerschrank mit eingeplant sein.
Wer darf einen Zählerschrank anschließen?
Diese Arbeiten sollten unbedingt von einer Fachfirma oder eingetragener Elektromeister durchgeführt werden. Vom Hausanschlusskasten bis zum Zählerschrank wird eine Zählerleitung verlegt. Diese sollte ebenfalls eine Fachfirma übernehmen. Der Strom ist bis zum Zählerplatz nicht gezählt. Es gelten besondere Vorschriften. Die Anforderungen bzw. die Beantragung des Zählereinbaus übernimmt ebenfalls eine Fachfirma.
Was ist der Potentialausgleich?
Die Erklärung ist nicht ganz einfach. Wikipedia formuliert den Potentialausgleich so: Potentialausgleich bezeichnet eine elektrisch gut leitfähige Verbindung, die unterschiedliche elektrische Potentiale minimiert. Der Potentialausgleich wird umgangssprachlich häufig auch als Erdung bezeichnet.[1] Die Forderung für den Potentialausgleich ergibt sich aus den „Anforderungen zum Schutz gegen elektrischen Schlag“ und ist international in der IEC 60364-4-41:2005 und für Deutschland in der DIN VDE 0100-410:2007-06 festgelegt. Die Verbindung aller leitfähigen Körper (Gehäuse) elektrischer Betriebsmittel mit einem geerdeten Schutzleiter und mit der Haupterdungsschiene ist die Grundlage für den Schutz gegen elektrischen Schlag.

Bei einem fehlenden Hauptpotentialausgleich können, im Falle eines Isolationsfehlers an elektrischen Leitungen, lebensgefährliche Potentialunterschiede bzw. Spannungen zwischen leitfähigen Teilen und dem Schutzleiter entstehen. Durch den Hauptpotentialausgleich und den zusätzlichen Potentialausgleich wird dies verhindert. Die Verbindung der Haupterdungsleitung mit elektrisch leitenden Rohrsystemen und Konstruktionen ist im Zuge des Hauptpotentialausgleichs über die Potentialausgleichsschiene herzustellen.

Die Hauptpotentialausgleichsschiene ist im Hausanschlussraum so nah wie möglich an der Haupterdungsleitung anzubringen. Im TT-Netz ist eine Verbindung von der Hauptpotentialausgleichsschiene zum PE der Stromkreisverteilung herzustellen. Im TN-Netz wird der Potentialausgleichsleiter nicht zur Stromkreisverteilung, sondern zum Hausanschlusskasten geführt und dort mit dem PEN-Leiter der Hauptleitung zusammengeschlossen. Der Potentialausgleichsleiter ist ein Schutzleiter und muss wie dieser in seinem gesamten Verlauf grüngelb gekennzeichnet sein. Weiterführende Infos hier.

 

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