Privater Energiemix: Wärmepumpe mit Photovoltaik
Wärmepumpe und Solarstrom stellen eine Kombination dar, die sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen zunehmend interessanter wird. Der Grund liegt zum einen in den sinkenden Einspeisevergütungen für Solarstrom, durch die der Eigenverbrauch deutlich wirtschaftlicher geworden ist als das Einspeisen in öffentliche Stromnetze.
Wird dieser Strom dann noch zum Betrieb der Wärmepumpe eingesetzt, lassen sich zusätzlich die Heizkosten senken – unabhängig von der Quelle, aus der die Wärmepumpe thermische Energie bezieht.
Wärmepumpen und PV-Anlagen – die Kombinationsmöglichkeiten
Durch die Verwendung des auf dem Dach durch Photovoltaik gewonnenen Stroms lassen sich die Betriebskosten der Wärmepumpe in signifikantem Maße senken. Kommen zusätzlich noch Pufferspeicher zum Einsatz, erhöht sich die Effizienz der gesamten Anlage zusätzlich, da sich ein deutlich höherer Anteil der selbst gewonnenen Energie selber nutzen lässt.
Eine noch vergleichsweise einfache Kombination liefern beispielsweise PV-Anlage und Brauchwasserwärmepumpe. Sobald überschüssiger Strom vom Dach vorhanden ist, lädt die Trinkwasser-Wärmepumpe damit den Warmwasserspeicher auf und wandelt auf diesem Wege Strom in Wärme um.
Eine Kombination, die durch die teurer werdenden Wärmepumpen-Stromtarife immer mehr gerechtfertigt wird. Deswegen wird auch die Verwendung eines Solarstromspeichers immer attraktiver, um den Strom aus der PV-Anlage auch dann noch nutzen zu können, wenn die Sonne einmal nicht scheint.
Damit erhöhen sich abermals sowohl Eigenverbrauch als auch Wirtschaftlichkeit der Anlage – vor allem angesichts der immer geringer werdenden Einspeisevergütungen gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Hinzu kommen die stetig sinkenden Anschaffungskosten für PV-Anlagen.
Echte Alternative oder Schönwetterkombination?
Die Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage lässt sich jedoch nicht autark betreiben, sondern bietet eher eine zusätzliche Möglichkeit, ein bereits bestehendes Heizsystem zu unterstützen. Der Grund liegt darin, dass Wärmepumpen vor allem in der Heizperiode zwischen Oktober und April den meisten Strom benötigen.
Ausgerechnet in dieser Zeit liefern Fotovoltaikanlagen jedoch nur maximal 35 Prozent des jährlichen Ertrages.
Während der Sommermonate ist hingegen das Gegenteil der Fall: Die Stromgewinnung steigt rapide an, während zur gleichen Zeit der Wärmebedarf sinkt. Durch fortschrittliche Speichertechnologie nivelliert sich die Differenz, sodass es zumindest rein rechnerisch möglich wäre, die Wärmepumpe das ganze Jahr über mit Solarstrom zu betreiben.
Zumindest der Primärenergiebedarf lässt sich über das Jahr betrachtet deutlich senken. Das kann sogar ausreichen, um einen Niedrigenergiehaus-Standard zu erreichen. Dieser Standard ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es um einen Neubau geht, der zum Teil durch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) finanziert werden soll.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik gestaltet sich vor allem dann besonders sinnvoll, wenn besonders stromintensive Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Dazu zählen in erster Linie Geräte, die Wärme aus der Außenluft gewinnen, denn diese müssen bei besonders niedrigen Temperaturen die Luft zusätzlich aufheizen, was deren Stromverbrauch abermals erhöht.