Fundamenterder – Planung und Zweck
Für Neuanlagen ist als elektrischer Anlagenerder, ein sogenannter Fundamenterder erfordert. Das Erdungssystem ist Grundvoraussetzung einer sicheren Elektroanlage. Deshalb verlangen auch die technischen Anschlussbedingungen der Energieversorger den Einbau eines Fundamenterders bei Neubauten.
Der Fundamenterder ist ein wesentlicher Bestandteil der elektrischen Schutzmaßnahmen in Gebäuden. Er spielt eine zentrale Rolle bei der Ableitung von Blitzströmen und Erdfehlerströmen in das Erdreich und trägt somit zur Sicherheit und Funktionalität der elektrischen Anlage bei.
Der Fundamenterder sollte als geschlossener Ring gemäß DIN 18014 ins Fundament gegossen werden. Sollten Bodenplatten gelegt werden, kann er auch in die Außenmauern gelegt werden. Wichtig ist, dass er komplett in Beton eingegossen wird. Somit ist er vor Korrosion geschützt.
Zweck des Fundamenterders
- Schutz vor elektrischen Schlägen:
- Der Fundamenterder stellt sicher, dass alle leitfähigen Teile eines Gebäudes auf ein gleiches Potenzial gebracht werden, um gefährliche Berührungsspannungen zu vermeiden.
- Blitzschutz:
- Im Falle eines Blitzeinschlags leitet der Fundamenterder den Blitzstrom sicher in die Erde ab und schützt somit die elektrische Anlage und die Gebäudestruktur vor Schäden.
- Funktionsfähigkeit von Schutzgeräten:
- Der Fundamenterder ist wichtig für die ordnungsgemäße Funktion von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (FI-Schalter), die Erdfehler erkennen und die Stromzufuhr unterbrechen.
Planung des Fundamenterders
- Positionierung:
- Der Fundamenterder wird in das Fundament des Gebäudes eingebettet und verläuft in der Regel im unteren Drittel der Bodenplatte oder im Streifenfundament.
- Material:
- Üblicherweise besteht der Fundamenterder aus korrosionsbeständigem Edelstahl oder verzinktem Stahl. Der Querschnitt des Erdungsleiters muss den Normen entsprechen (z.B. DIN 18014).
- Verlegung:
- Der Fundamenterder wird als geschlossener Ring verlegt, um eine gleichmäßige Verteilung des Erdpotenzials zu gewährleisten. Er kann als Band- oder Rundmaterial verlegt werden.
- Verbindungen:
- Alle Verbindungen des Erdungsleiters müssen dauerhaft korrosionsbeständig sein und mechanisch fest verbunden werden. Dies kann durch Schweißen, Schrauben oder Klemmen erfolgen.
- Zusätzliche Erdungsmaßnahmen:
- In einigen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche Erdungsmaßnahmen zu ergreifen, wie z.B. Tiefenerder oder weitere Erdungsbänder außerhalb des Fundaments, um den Erdungswiderstand zu verringern.
- Dokumentation:
- Die Planung und Ausführung des Fundamenterders muss dokumentiert und protokolliert werden, um die Einhaltung der Normen und Vorschriften zu gewährleisten.
Normen und Vorschriften
- DIN 18014: Diese Norm regelt die Planung, Ausführung und Prüfung von Erdungsanlagen in Gebäuden. Sie stellt sicher, dass der Fundamenterder korrekt installiert wird und den Anforderungen entspricht.
- DIN VDE 0100-540: Diese Norm beschreibt die Anforderungen an Erdungsanlagen und Schutzleiter in elektrischen Installationen.
Zusammenfassung
Der Fundamenterder ist ein entscheidender Bestandteil der elektrischen Sicherheitsmaßnahmen eines Gebäudes. Er dient dem Schutz vor elektrischen Schlägen, der Ableitung von Blitzströmen und der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Schutzgeräten. Die sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung gemäß den einschlägigen Normen und Vorschriften sind dabei unerlässlich.
Der Werkstoff des Fundamenterders kann aus Rundstahl mit mindestens 10 mm Durchmesser oder Bandstahl 30 mm x 3,5 mm bestehen. Er sollte verzinkt sein und kann geschweißt werden. Er sollte eine Anschlussfahne im Hausanschlussraum bzw. in der Hausanschlussnische mit mindestens 1,5 m ab Oberkante Bodenplatte herausragen.
Der Fundamenterder kann auch zur Erdung von Antennen-, Kommunikations- und Blitzschutzanlagen dienen. Hierfür sollten auch Vorbereitungen getroffen werden.
Der Bauherr oder der Architekt sollte das Verlegen des Fundamenterders, durch eine Elektrofachkraft oder vom Bauunternehmen veranlassen.