Der Ableitstrom ist ein Strom, der in einem fehlerfreien Stromkreis von aktiven Teilen der Betriebsmittel über die Isolation zur Erde, zum Körper und/ oder zu fremden leitfähigen Teilen fließt. Der Strom kann eine kapazitive Komponente haben, zum Beispiel bei Verwendung von Entstörkondensatoren.
Abschaltstrom
DIN VDE 0100 Teil 410 – Schutz gegen gefährliche Körperströme → Schutz durch Abschaltung oder Meldung
Der Schutz gegen gefährliche Körperströme durch Abschaltung gewährleistet nach dem Auftreten eines Fehlers, dass gefährliche Berührungsspannungen rechtzeitig abgeschaltet werden.
Adernleitung
Adernleitungen (umgangssprachlich auch H07V-U, PVC, Leitung, Drähte oder Installationsdrähte genannt) werden vorwiegend in Elektro-Installations- Rohren und Kanäle eingezogen. Auch für die Verdrahtung von Geräten und Schaltanlagen können sie verwendet werden.
Aktive Leiter
DIN VDE 0100 Teil 200 – Allgemeine Begriffe
Aktive Leiter sind Leiter, die unter normalen Betriebsbedingungen (bei ungestörten Betrieb) unter Spannung stehen. Auch der Neutralleiter zählt zu den aktiven Leitern, nicht aber der PEN-Leiter und alle Teile, die mit ihm in leitender Verbindung stehen.
Anschlusswert
Der Anschlusswert ist die Addition aller Leistungen in KW der vorhandenen bzw. später anzuschließenden Elektrogeräte einer Verbrauchsanlage. Um aus dem Anschlusswert resultierend den Leistungsbedarf zu ermitteln, muss der Gleichzeitigkeitsfaktor berücksichtigt werden.
Arbeitsmittel
Arbeitsmittel sind Hilfsmittel, Werkzeuge, Geräte, Ausrüstungen, die zur Erfüllung bestimmter Tätigkeiten erforderlich werden.
- Beispiel zu Hilfsmittel: Einzugspirale
- Beispiel zu Werkzeug: Leitungssucher
- Beispiel zu Geräte: Schlitzfräse
- Beispiel zur Ausrüstung: Schutzanzug
Aufputz Installation
DIN VDE 0100 Teil 250 – Auswahl und Errichtung; Kabel, Leitungen und Stromschienen
Die Aufputz Installation wird sehr häufig in Kellerräumen, Garagen, Lagerräumen und auf dem Dachboden ausgeführt. Die Verlegung der Kabel erfolgt meist in Kunststoff-Rohren, Kabelkanälen, Kabelpritschen oder auch nur mit Nagelschellen. Wenn viele Kabel den gleichen Weg haben, sprich eine große Anzahl von Leitungen verlegt werden müssen werden häufig Kabelkanäle oder Kabelpritschen verwendet. Installationskabel werden auch in Sockelleisten oder Fußleisten verlegt.
Die Verlegung der Leitungen an Wänden und Decken erfolgt grundsätzlich lotgerecht oder waagrecht und an der Decke parallel zu einer Wand.
Stegleitungen sind für die Aufputz-Installation nicht zugelassen.
Auslösestrom
Der Auslösestrom (Prüfstrom) ist der Strom, der eine Auslösung der Schutzeinrichtung unter den in den Gerätebestimmungen festgelegten Bedingungen bewirkt.
Außenleiter
Ein Außenleiter ist ein Leiter, der die Stromquelle mit den Verbrauchern verbindet, aber nicht vom Mittel- oder Sternpunkt ausgeht. Der Außenleiter wird umgangssprachlich auch „Phase“ genannt. Im standardmäßigen Betrieb steht er unter Spannung und dient zur Übertragung oder Verteilung elektrischer Energie. Er ist aber kein Neutralleiter. Kurzzeichen für Außenleiter im 230 Volt Netz: L und im Dreiphasen-Netz: L1; L2; L3 früher R, S, T.
Spannung von Außenleiter im Dreiphasenanschlüsse: Im Niederspannungsnetz zwischen zwei Außenleiter beträgt die Spannung in der Regel 400 Volt
Spannung bei Einphasenanschlüsse: Im Niederspannungsnetz beträgt die Spannung zwischen Außenleiter und Neutralleiter 230 Volt und Außenleiter gegen Schutzleiter ebenso 230 Volt.
Banderder
DIN VDE 0100 Teil 450 – Auswahl und Errichtung; Erdung; Schutzleiter
Der Banderder zählt zu der Gruppe der Oberflächenerder. Diese Oberflächenerder sollen im allgemeinen 0,5 bis 1 Meter tief verlegt werden. Steine und grober Kies unmittelbar am Erder vergrößern den Ausbreitungswiderstand. Es wird empfohlen, die Banderder mit bindigem Erdreich zu umgeben und dieses zu verfestigen.
Materialien für Banderder:
- 100 mm² Fe – verzinkt, 3 mm dick oder
- 50 mm² Cu – 2 mm dick
Basisisolierung
Die Basisisolierung ist die Isolierung unter Spannung stehender Teile zum grundlegenden Schutz gegen direktes Berühren. Die Basisisolierung ist nicht ohne weiteres mit der Betriebsisolierung gleichzusetzen
Basisschutz
DIN VDE 0100 Teil 410 – Schutz gegen gefährliche Körperströme
Basisschutz | Schutz gegen direktes Berühren | Schutz vor Gefahren die sich aus einer Berührung mit aktiven Teilen ergeben |
Als Schutz gegen direktes Berühren, der auch als Basisschutz bezeichnet wird, gelten alle Maßnahmen zum Schutz von Personen und Nutztieren vor Gefahren, die sich aus einer Berührung mit aktiven Teilen, also mit den während des Betriebs dauernd unter Spannung stehenden Teilen elektrischer Betriebsmittel ergeben.
Dabei handelt es sich um einen vollständigen Schutz, wenn absichtliches oder unabsichtliches Berühren spannungsführender Teile ausgeschlossen ist. Ein teilweiser Schutz ist lediglich ein Schutz gegen unabsichtliches und damit zufälliges Berühren aktiver Teile.
Er ist nur zulässig, wo elektrotechnische Laien keinen Zugang haben, wie zum Beispiel in abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten.
Berührungsschutz
DIN VDE 0100 Teil 410 – Schutz gegen gefährliche Körperströme
Der Berührungsschutz soll den Schutz von Personen gegen Berühren unter Spannung stehender oder sich bewegender Teile gewährleisten. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel sind in Abhängigkeit der Art des Berührungsschutzes gekennzeichnet. Die Schutzart macht den Grad der Anforderung an den Berührungsschutz deutlich. Das Kurzzeichen, das den Grad des Schutzes erkennen lässt, besteht aus den Kennbuchstaben IP und den daran angeführten Kennziffern (z.B.: IP 23). Die erste Kennziffer stellt den Grad des Berührungsschutzes das (im Beispiel die 2).
Die Bedeutung der Schutzgrade für den Berührungsschutz:
0 = kein besondere Schutz
1 = kein Schutz gegen absichtlichen Zugang; Fernhalten großer Körperflächen
2 = Fernhalten von Fingern oder vergleichbaren Gegenständen
3 = Fernhalten von Werkzeugen, Drähten Dicke > 2,5 mm
4 = Fernhalten von Werkzeugen, Drähten Dicke > 1 mm
5 = Vollständiger Berührungsschutz
Die 1. Kennziffer kennzeichnet neben dem Berührungsschutz gleichzeitig den Fremdkörperschutz.
Betriebsmittel
Betriebsmittel sind technische Erzeugnisse oder deren Bestandteile, die als fertige Gegenstände, Geräte, Maschinen oder Einrichtungen verwendet werden.
Bewegliche Leitung
Eine bewegliche Leitung ist eine an den Enden abgeschlossene Installationskabel, die zwischen den Anschlussstellen bewegt werden kann (flexible Leitung). Sie können über einen festen Anschluss oder über Stecker bzw. Gerätestecker mit dem Betriebsmittel bzw. mit der Installationsanlage verbunden sein.
Blitzschutzerdung
Als Blitzschutzerdung ist die Erdung einer Blitzschutzanlage gemeint, die die Aufgabe hat den Blitzstromes in die Erde abzuleiten.
CEE Steckdose
Als CEE-Stecker, CEE Kupplung oder CEE-Steckdosen werden umgangssprachlich die zwei gebräuchlichsten Steckverbinder des Steckersystems bezeichnet. Für Kraftstrom 400∼ Volt sind es die roten 5 poligen Steckverbinder mit Schutzleiter, Neutralleiter und drei Phasen. Ebenso die 3 poligen blauen 230∼ Volt Steckverbinder mit Phase, Neutralleiter und Schutzleiter.
CEE Steckvorrichtungen
DIN VDE 0623 – Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendungen
Steckvorrichtungen nach CEE sind international harmonisiert, wobei CEE bedeutet, dass diese Steckvorrichtung nach der Internationalen Kommission für Regeln zur Begutachtung elektrotechnischer Erzeugnisse gebaut sind.
CEE Steckvorrichtungen gibt es in den Nennstromstärken 16 A, 32 A, 63 A, 125 A mit Nennspannungen über 42 Volt und den Nennstromstärken 16 und 32 A mit Nennspannungen bis 42 Volt.
Differenzstrom
DIN VDE 0100 Teil 200 – Allgemeingültige Begriffe
Der Fehlerfall zur Erde abfließende Strom, der die Auslösung einer Differenzstrom-Schutzeinrichtung (z. B.: Fehlerstrom-Schutzeinrichtung) bewirkt.
Der Differenzstrom ist die Summe der Momentanwerte von Strömen, die an einer Stelle der elektrischen Anlage durch alle aktiven Teile eines Stromkreises fließen. Die Ströme werden nach Betrag und Phasenlage vektoriell addiert.
In fehlerfreien Anlagen ist die Summe der Ströme Null. Erst im Fehlerfall treten in der Summe von Null abweichende Differenzströme auf, die nach DIN VDE 0664 als Fehlerströme bezeichnet werden.
DIN
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