Der Schutz der elektrischen Leitungen durch Leitungsschutzschalter und Schmelzsicherungen
Wenn der Strom durch elektrische Leitungen fließt, entsteht Wärme. Die Erwärmung der Leitungen ist abhängig von der Höhe des Stromes, wie lange der Strom durch die Leitungen fließt und vom Material des Leiters.
Eine zu starke Erwärmung des Leiters muss unbedingt begrenzt werden. Dies kann erreicht werden durch:
- die richtige Wahl des Querschnitts für den Leiter
- kurze Leitungslängen
- die richtige Zuordnung des Schutzorgans (Leitungsschutzschalter oder Schmelzsicherungen)
Des Weiteren müssen elektrische Leitungen gegen Kurzschluss geschützt werden. Wenn etwa ein Kabel durch äußere Einflüsse wie eine mechanische Beschädigung erleidet, kann ein Kurzschluss entstehen. Durch den Kurzschluss entstehen hohe Ströme und Wärme. Diese können u.a. Brände verursachen und müssen deshalb unbedingt unterbunden werden. Erreicht wird dies durch einen Leitungsschutzschalter oder auch Sicherungsautomat genannt.
Zusammenfassend hat der Leitungsschutzschalter die Aufgabe, den Stromkreis bei Überlast und bei einem Kurzschluss zu unterbrechen. Leitungsschutzschalter sind nicht selbstständig rückstellende Sicherungselemente. Sie können nach einer Auslösung wiederverwendet werden. Im Wohnhaus oder in Wohnungen werden die Leitungsschutzschalter in Verteilungen und Unterverteilungen eingebaut.
Früher wurden zur Sicherung der Leitungen Schmelzsicherungen verwendet. Schmelzsicherungen werden mittels Schraubkappen in ein Sicherungselement eingeschraubt. Sie sind Träger des Leitungsschutzschalters. Heute dürfen Schmelzsicherungen in Neuanlagen nur noch als Vorsicherung für Unterverteiler oder für fest angeschlossene Geräte, wie zum Beispiel einen Boiler eingesetzt werden.
Wie funktioniert ein Leitungsschutzschalter?
Die Abschaltung des Stromkreises durch einen Leitungsschutzschalter kann auf verschiedene Weise ausgelöst werden:
- Auslösung durch Überlast (ein zu hoher Strom fließt über den LS – durch die entstehende Wärme löst ein Bimetall den Abschaltmechanismus des LS aus)
- Auslösung durch Kurzschluss (wenn z.B. durch eine mechanische Beschädigung eines Kabels ein Kurzschluss entsteht, wird im LS durch einen Elektromagneten die Abschaltung innerhalb weniger Millisekunden ausgelöst.
- Manuelle Auslösung (LS sind Kippschalter und können Ein- bzw. Ausgeschaltet werden, z.B. für Arbeiten an der elektrischen Anlage)
Es gibt verschiedene Auslösecharakteristiken und Nenngrößen
Für die LS gibt es verschiedene Auslösecharakteristiken. Diese legen den Auslösezeitpunkt fest. Die Auslösecharakteristik ist mit Großbuchstaben bezeichnet. Die Nennstromgröße mit der Zahl dahinter. Beispiel B16A (Auslösecharakteristik B, Nennstrom 16A).
Die am häufigsten eingesetzten Automaten sind B- und C-Leitungsschutzschalter. In Wohnungen werden in der Regel B16A-Leitungsschutzschalter eingesetzt. C-Leitungsschutzschalter werden für Leitungen zu Verbrauchern mit hohen Einschaltströmen eingesetzt. (Beispiel in der Werkstatt für Schweißgerät oder Winkelschleifer)
Wichtiger Hinweis: Leitungsschutzschalter schützen Leitungen und Installationen, aber keine Personen. Personenschutz wird durch den Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung erreicht.