Gegen Wiedereinschalten sichern

Der Begriff „Gegen Wiedereinschalten sichern“ bei der Elektroinstallation bezieht sich auf Maßnahmen, die verhindern sollen, dass eine elektrische Anlage oder ein Stromkreis unabsichtlich oder unerwartet wieder unter Spannung gesetzt wird, während daran gearbeitet wird. Diese Sicherheitsmaßnahme ist essenziell, um das Risiko von elektrischen Schlägen oder anderen Unfällen während der Wartung, Reparatur oder Installation zu minimieren.

Um eine Anlage gegen Wiedereinschalten zu sichern, werden mehrere Schritte unternommen:

1. Ausschalten des Stromkreises: Der betreffende Stromkreis oder die gesamte Anlage wird über den Hauptschalter, Sicherungsautomaten oder eine ähnliche Schaltvorrichtung ausgeschaltet.
2. Kennzeichnen: Am Schalter oder der Sicherung wird ein deutlich sichtbares Schild oder eine Kennzeichnung angebracht, die darauf hinweist, dass an der Anlage gearbeitet wird und sie nicht eingeschaltet werden darf. Diese Kennzeichnung wird oft als „Lockout-Tagout“ bezeichnet.
3. Abschließbare Vorrichtungen: In vielen Fällen werden abschließbare Vorrichtungen verwendet, um sicherzustellen, dass der Schalter oder die Sicherung nicht ohne weiteres wieder eingeschaltet werden kann. Dies können Vorhängeschlösser oder spezielle Verriegelungssysteme sein.
4. Überprüfen der Spannungsfreiheit: Bevor mit den Arbeiten begonnen wird, muss überprüft werden, dass der Stromkreis tatsächlich spannungsfrei ist. Dies geschieht durch Messen mit geeigneten Prüfgeräten wie einem zweipoligen Spannungsprüfer.

Diese Maßnahmen sind besonders wichtig in Umgebungen, in denen mehrere Personen gleichzeitig an verschiedenen Teilen der elektrischen Anlage arbeiten oder in industriellen Anlagen mit komplexen Stromkreissystemen. Sie stellen sicher, dass niemand Gefahr läuft, durch ein unvorsichtiges Wiedereinschalten verletzt zu werden. Die Einhaltung solcher Sicherheitsprozeduren ist in vielen Ländern durch gesetzliche Vorschriften und Normen geregelt, wie zum Beispiel durch die DIN VDE-Normen in Deutschland.