Solarthermie + großer Ratgeber 2022
Nicht nur im Zuge der Klimawende wird Solarthermie immer interessanter. Sie können mithilfe einer Solarthermieanlage Wasser erwärmen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Die Kollektorflächen können von der Größe her passend zum Bedarf gewählt werden. In Kombination mit einem Wasserspeicher kann ein Großteil (manchmal auch der Gesamtteil) des täglichen Bedarfs an Warmwasser gedeckt werden. In Kombination mit den passenden Heizkomponenten kann zudem noch die Wärmeleistung der Heizung unterstützt werden.
Solarthermie – Was ist das?
Mit Solarthermie wird kein Strom erzeugt, sondern Wärme. In der Solarthermieanlage befinden sich Wärmeträger, die die Wärme der Sonne aufnehmen. Diese Wärmeträger geben dann die aufgenommene Wärme an den Wasserkreislauf des Hauses weiter. Dieser ist zwar gekoppelt, aber nicht direkt verbunden. Die Wärme überträgt sich, ohne dass sich die Flüssigkeiten austauschen.
Die Wärmeträger können mehr Wärme aufnehmen als Wasser und sind bedeutend kältebeständiger, daher frieren sie auch bei Minusgraden nicht ein und arbeiten effektiv. Somit kann auch in den Wintermonaten ein positiver Wärmeaustausch stattfinden. Um die Wärmeträgerflüssigkeit zu erwärmen, erfolgt eine Absorption der Strahlungsenergie.
Mithilfe der Wärmeträger kann sowohl die Heizung unterstützt werden, als auch Trinkwasser, wie z. B. zum Duschen oder Baden, erwärmt werden.
Für wen eignet sich eine Solarthermieanlage überhaupt?
Eigentlich kann Solarthermie auf jedem Dach verbaut werden, wenn die Dachausrichtung und die Dachneigung stimmen. Eine Dachfläche, die nach Süden, Süd-Osten oder Süd-Westen ausgerichtet ist, bietet eine besonders gute Grundlage. Sie muss sogar ein wenig überschattet sein.
Solarthermie kann sowohl auf Schrägdächern, als auch auf Flachdächern verbaut werden.
Von einigen Herstellern wird auch eine Montage an den Wandflächen der Häuser angeboten.
Unterschied einer Photovoltaikanlage zu einer Solarthermieanlage
Eine Photovoltaikanlage unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt zu einer Solarthermieanlage. Sie ist nicht in der Lage, Wärme durch die Sonnenkraft, zu erzeugen. Sie setzt die Sonnenenergie in elektrischen Strom um. Dieser kann ins öffentliche Netz eingespeist, im Haus direkt verbraucht werden.
Eine Überproduktion kann auch in häuslichen Pufferbatterien gespeichert werden.
Eine Kombination von einer Photovoltaikanlage mit einer Solarthermieanlage ist immer positiv, weil der Betrieb einer Solarthermie mithilfe von einer Photovoltaikanlage autark gesichert werden kann. Es können damit Wasserpumpen und andere elektrische Hilfsmittel ohne Zugang zum öffentlichen Stromnetz betrieben werden.
Unterschied Solarthermie vs Photovoltaik ist auf Bild 2 und Bild 3 gut zu erkennen. Auf Bild 2 oben sieht man die Solarthermieanlage, die das Wasser erwärmen. Auf Bild 3 unten die Photovoltaikmodule, die Strom erzeugen.
Wie funktioniert eine Solarthermieanlage?
Solarkollektoren sind ein wichtiger Bestandteil einer Solarthermieanlage. Sie sind so aufgebaut, dass dunkle Absorber die solare Strahlung aufnehmen und in Wärme umwandeln.
In einem Solarkollektor sind dann noch Rohre enthalten, die mit Wärmeträgerflüssigkeit befüllt sind. Sie verlaufen auf der Rückseite des Absorbers und nehmen die Wärme auf. Aufgrund des stetigen Durchflusses der Wärmeträgerflüssigkeit gibt diese die gespeicherte Wärme an den Wasserkreislauf ab und kühlt dabei aus.
Somit kann sie sich beim erneuten Durchlauf durch die Rohre hinter dem Absorber wieder erhitzen. Damit Solarkollektoren, die auf Dächern das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt sind, nicht zerbrechen, sind sie mit Sicherheitsglas abgedeckt. Dieses hat die Besonderheit, dass es nicht nur besonders stabil, sondern auch hochtransparent ist.
Dadurch wird ermöglicht, dass möglichst viel Sonnenenergie den Absorber erreichen kann, damit diese in Wärme umgewandelt wird.
Diese zwei Varianten kommen zum Einsatz
Eine Solarthermieanlage muss stets für den persönlichen, individuellen Bedarf, konzipiert werden. Bei der Planung muss berücksichtigt werden, welche Flächen für die Solarthermie zur Verfügung stehen und wie intensiv der Sonneneinfall ist.
Hinzu kommt eine Bedarfsberechnung und ein Blick auf eine bereits vorhandene Heizung. Kann diese mit heißem Wasser aus der Solarthermieanlage unterstützt werden oder nicht?
Grundsätzlich kommen bei der Solarthermie zwei Varianten zum Einsatz:
1. Solarthermie nur für heißes Wasser
Prinzipiell kann mithilfe von Solarthermie nur heißes Wasser erzeugt werden. Im Gegensatz zu einer Photovoltaikanlage kann das heiße Wasser nirgendwo eingespeist und verkauft werden. Es kann nur für den eigenen Bedarf erzeugt werden. Aus diesem Grund sollte vor dem Bau einer Solarthermieanlage immer der persönliche Bedarf an heißem Wasser berechnet werden, damit die Anlage nicht überdimensioniert gebaut wird.
Das heiße Wasser kann im persönlichen Haushalt so schlau genutzt werden, dass auch die Stromkosten gesenkt werden können. Werden z. B. Wasch- und Spülmaschinen direkt an das Heißwassernetz angeschlossen, muss kein heißes Wasser in der Maschine erhitzt werden, wodurch sich nicht nur die Laufzeiten verkürzen, sondern auch der Stromverbrauch gemindert wird.
Poolbesitzer, die in kühleren Regionen wohnen, nutzen zumeist Solarthermie, um das Wasser im Pool, angenehm zu temperieren. Wie und wo das heiße Wasser genutzt wird, das mithilfe von Solarthermie erhitzt wird, teilt am besten der Fachmann ein.
Bei der Planung einer Solarthermieanlage muss auf jedes Detail geachtet werden, damit diese so eng wie möglich an den persönlichen Bedarf angepasst werden kann, um möglichst effizient, zu arbeiten.
2. Solarthermie für heißes Wasser und zur Heizungsunterstützung
Bei der Berechnung einer Solarthermieanlage, die nicht nur heißes Wasser für den Trinkwasserbedarf decken, sondern auch eine Heizungsunterstützung bieten soll. Gerade im Bereich der Solarthermie ist es nicht immer von Vorteil, wenn beim Bau der Anlage ein wenig, zu groß gedacht wurde.
Der Bedarf an heißem Wasser ist im Winter höher als in den warmen Sommermonaten, wenn die Heizung nicht benötigt wird.
Wohin soll aber dann der Überschuss an heißem Wasser gehen?Vor allem dann, wenn die Tage Länge sind und es mehr Sonnenstunden gibt, als im Winter. Fachleute gehen daher davon aus, dass eine Heizungsunterstützung bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs mit Solarthermie sinnvoll ist.
Würde ein höherer Anteil des Wärmebedarfs mit Solarthermie abgedeckt, könnte es im Sommer Probleme mit dem Überschuss geben. Selbst, wenn ein Pool auf dem Grundstück betrieben wird, kann die Wassererwärmung des Pools zumeist nicht die Lösung sein.
In besonders heißen Sommermonaten wird dann nicht nur das Poolwasser zu warm, es entstehen dann trotz stetiger Poolreinigung schneller Algen.
Was ist eigentlich ein „Kollektor“ und welche Arten gibt es?
Das entscheidende Element bei der Solarthermie-Technologie ist der Kollektor. Die Aufgabe des Solar-Kollektors ist, die Sonnenenergie in Wärme umzuwandeln. Mit Solarthermie wird kein Strom erzeugt, sondern Wärme. In der Solarthermieanlage befinden sich Wärmeträger, die die Wärme der Sonne aufnehmen. Diese Wärmeträger geben dann die aufgenommene Wärme an den Wasserkreislauf des Hauses weiter. Dieser ist zwar gekoppelt, aber nicht direkt verbunden. Die Wärme überträgt sich, ohne dass sich die Flüssigkeiten austauschen.
Die Wärmeträger können mehr Wärme aufnehmen als Wasser und sind bedeutend kältebeständiger, daher frieren sie auch bei Minusgraden nicht ein und arbeiten effektiv. Somit kann auch in den Wintermonaten ein positiver Wärmeaustausch stattfinden. Um die Wärmeträgerflüssigkeit zu erwärmen, erfolgt eine Absorption der Strahlungsenergie.
Hauptsächlich kommen 2 Kollektor-Varianten zum Einsatz:
Variante 1: Am häufigsten werden dabei Flachkollektoren eingesetzt. Diese weisen eine langjährig erprobte Technik auf, zudem sind sie preiswert. Von Außen sieht man eine Glasfläche. Im Grunde besteht der Flachkollektor aus einem Glas. Dadurch wird viel Sonnenlicht zum gut leitenden Alu-Absorberfläche durchgelassen. Diese wandelt dann die Sonnenenergie in Wärme um. Als Wärmeträger dient eine spezielle Flüssigkeit, die in Rohrleitungen fließt. Dadurch wird die vom Kollektor aufgenommene Wärme direkt über die Trägerflüssigkeit in Rohrleitungen zum Speicher transportiert (Bild 1 oben).
Variante 2: Die teureren Vakuumröhrenspeicher kann man auch optisch leicht von den Flachkollektoren unterscheiden. Da man die Röhren nebeneinander angeordnet sieht. In diesen Röhren herrscht ein Vakuum. Im Kern der Röhren sitzt der Absorber und wandelt die Sonnenenergie mit deutlich weniger Verlusten in Wärme um.
Bei Flachkollektoren liegen die Kosten pro m² Kollektorfläche bei ca. 300 €. Die deutlich höher effizientere Vakuumröhrenkollektoren kosten ca. 600 € pro m² Kollektorfläche.
Der Wirkungsgrad von Kollektoren und der kompletten Anlage
Grundsätzlich beschreibt der Wirkungsgrad das Verhältnis der eingesetzten Energie im Verhältnis zur nutzbaren Energie. Bei Solarthermieanlagen also die Energie der Sonne, die in Wärme (warmes Wasser) umgesetzt wird. Dabei unterscheidet man den Wirkungsgrad der Kollektoren bzw. der Wirkungsgrad der kompletten Anlage.
Solarkollektoren erreichen oft einen Wirkungsgrad von 50 Prozent, was im Endeffekt bedeutet, dass 50 % der Sonnenenergie auch in nutzbare Wärme umgesetzt wird.
Ein komplette Solarthermieanlage kann diesen Wert jedoch nur schwer erreichen. Die meiste Energie wird in unserem Landen natürlich im Sommer erzielt. Diese Energie kann häufig gar nicht verbraucht werden, was natürlich zur Folge hat das der Wirkungsgrad der Solarthermieanlage sinkt. Im Winter jedoch, wenn eigentlich die meiste Energie verbraucht wird, scheint viel weniger die Sonne.
Trotzdem erreicht man mit einer Solarthermieanlage, die nur für Warmwasser eingesetzt werden, einen Wirkungsgrad bis zu 50 %
Solarthermieanlagen, die für Warmwasser und zur Heizungsunterstützung zum Einsatz kommen, erreichen maximal 30 % Wirkungsgrad.
Wie groß sollte die Fläche auf dem Dach für die Kollektoren sein?
Wichtig für diese Frage ist erst mal zu klären, ob die Solarthermieanlage nur für die Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung gebraucht werden soll. Dies ist auch eine Frage der Anschaffungskosten. Da Anlagen mit Heizungsunterstützung deutlich teuer in der Anschaffung sind als ohne. Wenn die Anlage nur die zusätzliche Warmwasserbereitung unterstützen soll, reichen meist 1 bis 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche pro Hausbewohner.
Wenn die Anlage jedoch auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden soll, sollten es mindestens 3 Quadratmeter Solarkollektorfläche pro Bewohner sein.
Natürlich kommt es darauf an, ob man einen Flachkollektor oder Vakuumröhrenkollektor zum Einsatz hat. Die Vakuumkollektoren sind leistungsfähiger und brauchen daher weniger Fläche.
Wichtig ist dabei auch, dass auf dem Dach die Anlage ein einem Stück montiert werden kann. Es macht wenig Sinn, die Anlage, wegen eines Dachfensters oder eines Schornsteins, zu unterbrechen.
Welche Komponenten für die Solarthermieanlage werden benötigt
Egal, ob eine Solarthermieanlage nur zur Erwärmung von Trinkwasser oder zusätzlich auch zur Unterstützung der Heizung verwendet wird, folgende Komponenten werden für den Aufbau der Anlage benötigt (siehe auch dazu Bild 1 oben):
Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Solarthermie
- mit Solarthermie kann sowohl gekühlt, als auch gewärmt werden
- bei der Erwärmung von Heißwasser oder Heizungswärme wird kein CO₂ freigesetzt
- eine Solarthermieanlage kann BAFA gefördert werden
- die Anlage wird platzsparend auf dem Dach des Hauses verbaut
- Solarthermie kann mit Fotovoltaik im eigenen Haus kombiniert werden
- langfristig werden hohe Energiekosten eingespart
- es brauchen keine festen Brennstoffe mehr transportiert werden, die beim Lagern viel Platz benötigen
Solarthermie bietet eine langfristige Lösung, wenn das eigene Haus oder eine Eigentumswohnung mit heißem Wasser versorgt werden soll. In den meisten Fällen ist eine Heizungsunterstützung möglich. Solarthermie kann nicht nur im eigenen Haus, sondern auch im Gewächshaus oder Gartenhaus Verwendung finden.
Die Investition in Solarthermie ist aus vielerlei Gründen von Vorteil. Sie beruhigt nicht nur das Umweltgewissen von Hausbesitzern, sie schafft auch Sicherheit. In den letzten Jahrzehnten sind die Energiekosten stetig angestiegen. Ein rückwärts Trend ist daher kaum möglich. Wer sich als Immobilienbesitzer eine finanzielle Planungssicherheit wünscht, ist daher mit Solarthermie auf dem richtigen Weg.
- Soll eine Solarthermieanlage BAFA oder KfW gefördert werden, kann diese nicht einfach gekauft und eingebaut werden.
- Die Solarthermie muss zuvor von einem Fachmann entsprechend den Voraussetzungen für die Vergabe der staatlichen Fördermittel geplant werden. Der Einbau muss auch durch einen Fachmann erfolgen.
- Hobbyhandwerker können sich bei diesen Tätigkeiten nicht wirklich profilieren. Die Kosten für die Anlage muss erst einmal der Bauherr übernehmen. Ein enger und guter Kontakt zum Installateur und Heizungsbauer ist daher von Vorteil, wenn die neue Solarthermieanlage genau auf den persönlichen Bedarf zugeschnitten sein soll und das bieten kann, was sie soll.
- Mithilfe von Solarthermie kann die Heizwärme im Winter nur zu 20 Prozent erbracht werden, daher kann die Solarthermie zum Heizen immer nur unterstützend verwendet werden. Lediglich im Frühjahr, Sommer und Herbst kann der persönliche Heizbedarf mithilfe einer Solarthermieanlage besser gedeckt werden, weil die Außentemperaturen nicht so niedrig sind.
Die Nachteile einer Solarthermieanlage sind dennoch eher gering, weil sie viel mehr Vor- als Nachteile bietet.
Solarthermieanlage Kosten – Wie teuer ist die Anschaffung?
Die Kosten für eine Solarthermieanlage sind genauso individuell wie die Anlage selbst. Einfache Modelle gibt es bereits ab einem Einstiegspreis von ca. 5000 Euro. Die kleinen Anlagen sind aber eher etwas für Hobbyhandwerker, die sich im Gartenhaus oder im eigenen Haus eine „Insellösung“ bauen möchten.
Entscheidend für die Kosten ist bei der Anlage für Solarthermie die Frage: Soll die Anlage nur als für das Warmwasser oder auch zur Heizungsunterstützung verwendet werden. Als Hausnummer kann man bei einem Einfamilienhaus grob sagen, dass die Kosten der Solarthermieanlage bei ca. 5.000 Euro, wenn diese ohne Heizungsunterstützung eingebaut wird. Sollte die Anlage mit einer Heizungsunterstützung verbaut werden, liegen die Kosten beim Doppelten, also bei ca. 10.000 Euro.
Im Gegensatz zu Fotovoltaik, wo in den letzten Jahren die Preise stetig gefallen sind, sind die Preise für Solarthermie recht stabil geblieben. Bei Flachkollektoren liegen die Kosten pro m² Kollektorfläche bei ca. 300 €. Die deutlich höher effizientere Vakuumröhrenkollektoren kosten ca. 600 € pro m² Kollektorfläche.
Es ist grundsätzlich schwierig zu sagen, wie hoch die Solarthermieanlage Kosten sind. Je nach Aufwand der Installation für die Wärmespeicherung, die Regelung der Anlage, zusätzliche Pumpen, Installationsleitungen können die Kosten auch noch steigen, gerade wenn ein hoher Arbeitszeitaufwand erforderlich ist. Bei weniger großem Aufwand sind die Kosten natürlich auch entsprechend niedriger.
Wer wissen möchte, was eine Solarthermieanlage, die genau den persönlichen Vorstellungen entspricht, kostet, muss sich beim Fachmann erkundigen.
Solarthermie Komplettpaket / selbst installieren
Wär handwerklich begabt ist oder im engeren Familienkreis einen Installateur hat, der einem die Solarthermieanlage einbaut, kann hier noch einiges an Kosten sparen. Im Handel gibt es auch viele Angebote. Sie sind ausgeschrieben als „Solarthermie Komplettpaket“.
Wichtig ist dabei die Auswahl des Montageorts, zum Beispiel, ob die Anlage auf einem Flachdach, Schrägdach oder sogar für die Wandmontage montiert werden soll. Laien sollten am besten einen Installateur zurate ziehen, bevor man sich für solche Angebote entscheidet. Oft hat man hier einen preislichen Vorteil und man muss sich nicht mühsam alle Teile zusammensuchen.
Kosten sparen beim selbst installieren und Solarthermie Komplettpaket kaufen
Falls Sie einen Installateur im Familienkreis haben oder handwerklich sehr begabt sind und die Installation der Anlage selbst durchführen, können Sie sehr viel der Kosten einsparen. Wenn man bedenkt, dass man für die Installation einer Solarthermieanlage ca. 1/3 der Kosten für die Arbeitszeit veranschlagen kann und die Kosten für ein Solarthermie Komplettpaket weitere Kosten gespart werden können, für den rechnet sich die Anlage bzw. amortisiert sie sich schnell.
Die Kosten der einzelnen Posten für eine Solarthermieanlage:
Das ist nur ein ungefährer Preisvorschlag. Grundsätzlich sind die Gegebenheiten in jedem Haus anders, dementsprechend kann sich der Aufwand bzw. die Kosten auch erhöhen. Lassen sie sich am besten ein Angebot von einem Fachmann machen:
Was man vor einer Anschaffung unbedingt bedenken soll
Wer sich für die Anschaffung einer Solarthermieanlage interessiert, sollte sich vor einer Kaufentscheidung viele Gedanken machen.
Solarthermie hat sich bereits in den letzten Jahrzehnten bezahlt gemacht. Gerade dann, wenn die Energiekosten stetig ansteigen und eine Klimakatastrophe abgewendet werden soll, ist Solarthermie stets ein Schritt in die richtige Richtung.
Damit sich die Anlage auch wirklich amortisieren kann, sollte sie vom Fachmann geplant werden. Damit die Vorteile durch die Anschaffung einer Solarthermieanlage überwiegen, muss der persönliche Bedarf an Trinkwasser und Heizenergie bekannt sein. Die Wasserrechnungen der letzten Jahre können bei der Bedarfsermittlung bedeutungsvoll sein.
Hinzu kommt die Frage, ob die Solarthermie alleinig, oder in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien, genutzt werden soll. Gerade dann, wenn auf die verbleibende Dachfläche noch Photovoltaikkollektoren platziert werden und eventuelle Umbauten geplant sind, sollten diese bei der Planung einer Solarthermieanlage mit, berücksichtigt werden.
Damit bei der individuellen Planung rund um die Solarthermie kein wichtiger Punkt vergessen wird, sollten sich Hausbesitzer eine Liste anfertigen. Auf dieser sollte vermerkt werden, welche Investitionen in den nächsten Jahren geplant sind, was für Erwartungen an die Solarthermie gestellt werden und wie viel die Investition maximal kosten darf. Diese Liste ist dann die Grundlage zu einem Planungsgespräch mit einem Fachmann aus der Region.
Wie Sie die Solarthermie-Anlagen dimensionieren
Oft wird behauptet … je größer, desto besser! Bei Solarthermie gilt dies auf jeden Fall nicht. Ganz im Gegenteil. Ohne jetzt mal die Anschaffungskosten zu beachten, gilt hier auf jeden Fall, die Anlage optimal auf den Warmwasserverbrauch und auf die Heizungsunterstützung anzupassen. Auch sollte die Dimension des Speichers optimal ausgelegt sein. Nur so erreicht man den höchsten Wirkungsgrad.
Ungefähre Dimension:Bei Anlagen, die nur zur Warmwasserbereitung dienen, kann man als Richtwert ca. 1 bis 1,25 qm Kollektorfläche pro Person, die im Haushalt leben, veranschlagen. Bei den leistungsstärkeren Vakuumröhrenkollektoren rechnet man mit 1,3 qm pro Person. Folgende Tabelle dient als Hilfe:
Solarthermieanlagen nur zur Warmwasserbereitung:
Bei Anlagen, die zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung dienen kann man als Richtwert ca. 2 qm Kollektorfläche pro Person, die im Haushalt leben, bei den günstigeren Flachkollektoren, veranschlagen. Bei den leistungsstärkeren Vakuumröhrenkollektoren rechnet man mit 1,5 qm pro Person. Folgende Tabelle dient hier wieder als Hilfe:
Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung:
Diese Tabellen dienen nur als ungefähre Richtlinie. Die exakte Dimensionierung Ihre Anlage sollte ein Fachmann übernehmen:
Solarthermie – Was ist noch zu beachten?
Die Investition in eine Solarthermieanlage ist nur dann wirklich lohnenswert, wenn die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt werden. Die Anlage sollte nach Möglichkeit so effektiv sein, dass sie den persönlichen Bedarf an Heißwasser (mit oder ohne Heizung, wie persönlich gewünscht) bieten kann. Diese Berechnungen können Hausbesitzer in der Regel nicht selbst durchführen.
Es sollten daher die Eckpunkte vom Eigenheimbesitzer beziffert werden, damit ein erfahrener Fachmann diese zur Grundlage seiner Berechnungen nutzen kann. In den meisten Fällen ist vor einer effektiven Berechnung ein Ortstermin empfehlenswert, damit sich der Fachmann vor Ort davon überzeugen kann, wo und wie die geplante Solarthermieanlage am besten montiert wird.
Voraussetzungen für einen optimalen Ertrag der Solarthermieanlage
Faktor 1: Größe der KollektorenJe größer, desto besser, ist der falsche Ansatz, wenn es um die Planung einer Solarthermieanlage geht. Wie groß die Kollektoren wirklich sein müssen, hängt nicht nur an erster Stelle vom persönlichen Bedarf ab, sondern auch von der gewünschten Art der Heißwasserverwendung. Hinzu kommen die baulichen Gegebenheiten. Passend zur Kollektorgröße und deren Effizienz muss der Speicher ausgewählt werden, damit alle Komponenten der Anlage perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Faktor 2: AusrichtungDie meisten Hauseigentümer sind überzeugt, dass Solarthermie nur funktioniert, wenn die Solarkollektoren auf ein Dach gebaut werden, das nach Süden ausgerichtet ist. Das muss aber nicht sein. Die Solarthermie funktioniert auch auf Dächern, die nach Südosten, Osten, Südwesten oder Westen ausgerichtet sind. Wichtig ist dabei nur, dass diese Dächer nicht von Nachbargebäuden oder hohen Bäumen beschattet werden.
Faktor 3: NeigungswinkelDer Neigungswinkel von einem perfekten Dach für Solarthermie liegt zwischen 40 und 70 Grad. Sollte der Dachwinkel nicht ausreichen, weil es sich z. B. um ein Flachdach handelt, können Aufständerungen verwendet werden. Diese werden zuerst im richtigen Winkel auf dem Dach befestigt, danach werden die Kollektoren darauf angebracht. Alternativ können Kollektoren auch an Hauswänden, auf der Fassade angebracht werden.
Faktor 4: Schatten vermeidenDamit Solarthermie-Kollektoren möglichst effizient arbeiten können, sollten sie nicht beschattet werden. Dachgauben, Nachbargebäude oder Bäume gelten daher als unerwünschte Schattenspender, die die Effizienz einer Solarthermieanlage deutlich senken. Die Gartengestaltung sollte daher so geplant werden, dass neu gepflanzte Bäume nicht in einigen Jahren höher gewachsen sind, als die Solarthermieanlage montiert ist. Achten Sie immer auf den Lauf der Sonne, wenn Sie Ihren Garten umgestalten möchten.
Wie lange hält eine Solarthermieanlage?
Der Kauf einer neuen Solarthermieanlage ist eine Investition in die Zukunft. Die handelsüblichen Komponenten, die rund um das Thema Solarthermie angeboten werden, haben zumeist eine Mindestlebensdauer von 20 Jahren, halten aber in den meisten Fällen 30 Jahre und mehr.
Die Kollektoren sind zumeist versichert und können nach einem Hagelschaden problemlos ausgetauscht werden.
Wie findet man die ideale Fachfirma zur Installation?
Die ideale Fachfirma für die Installation einer Solarthermieanlage sollte am besten in der nahen Nachbarschaft gewählt werden. Einerseits können Erfahrungswerte der Nachbarn die Entscheidung für eine nahegelegene Fachfirma begünstigen. Auf der anderen Seite ist die schnelle Hilfe nah, wenn es einmal zu einem Defekt an der Solarthermieanlage gekommen ist.
Schauen Sie sich bei der Auswahl die Homepages der Fachfirmen an und gehen Sie auf die Suche nach Kundenrezensionen. Entscheiden Sie dann nach einem persönlichen Beratungsgespräch, welcher Fachmann auf Sie den besten Eindruck gemacht hat.
Fazit
Solarthermie ist immer eine Bereicherung, auch in den kalten Wintermonaten, in denen die Sonne nicht so lange scheint. Wer sich einmal eine Solarthermieanlage angeschafft hat, kann über Jahrzehnte hinweg davon profitieren. Die Amortisierung der Investition rechnet sich schneller als erhofft, wenn die Energiekosten weiter so stark ansteigen, wie aktuell.
In Kombination mit anderen Heiztechniken, wie z. B. eine Fußbodenheizung oder einen wasserführenden Kaminofen, kann das heiße Wasser, das mittels Solarthermie erhitzt wurde, das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden enorm steigern. Die Technik der Solarthermie ist gar nicht so schwer verständlich, wie manch einer glaubt.
Wer sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt, kann für sich selbst sicherlich zahlreiche Problemlösungen finden. Nach Absprache und Abstimmung mit dem Fachmann kann dann die neue Solarthermieanlage nach eigenen Wünschen montiert werden.
Sollte es dann einmal bei den Nachbarn zu einem Stromausfall kommen, kann trotzdem weiter geheizt werden, vor allem dann, wenn die Solarthermieanlage in Kombination mit einer Photovoltaikanlage geplant und gebaut wurde.
FAQ Solarthermie