Darauf sollte man beim Kauf von LED-Lampen achten
Die gute alte Glühbirne von früher hat langsam ausgedient. Seit 2012 dürfen sie nicht mehr produziert werden. Bei den Halogenlampen sieht es nun seit Kurzem ähnlich aus. Die meisten Modelle dürfen ebenfalls nicht mehr hergestellt bzw. verkauft werden. Wenn früher eine Glühbirne kaputt war, hat man einfach nach der Wattzahl geschaut und eine Ersatz-Glühbirne eingeschraubt.
Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Mittlerweile haben sich die LEDs durchgesetzt. Diese moderne und hocheffiziente Technik hat für den Verbraucher viele Vorteile. Beim Kauf von LEDs muss man jedoch auf wichtige Dinge achten. Nun muss man sich mit … „Lumen, Watt, Kelvin“… auseinandersetzen, statt wie früher nur mit der Wattzahl.
Mit der neuen Beleuchtungstechnik der LEDs eröffnen sich für den Verbraucher wunderbare Gestaltungsmöglichkeiten. Die wichtigsten Vorteile der LED-Technik:
- Helligkeit
- Farbtemperatur
- Steuerung per App
- Alle möglichen Formen
- Geringer Stromverbrauch im Vergleich zu Glüh- und Halogenlampen
Die Herausforderung für den Verbraucher: welche LED Lampe ist die Richtige?
Der Verbraucher steht beim Kauf der neuen LED-Leuchtmittel vor einer riesigen Herausforderung. Es ist zugegeben mittlerweile nicht leicht geworden, die passenden LEDs zu finden. Das fängt schon bei den Dutzenden verschiedenen Fassungen an, wie:
verschiedene Fassungen bei Leuchtmittel: | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Schraubsockel | E27 | E14 | E40 | |||
Stiftsockel | GU10 | G9 | GU5,3 | G53 | GU4 | G4 |
Röhrensockel | G13 | |||||
Sockel für Halogenstäbe | R7S |
Jede LED muss außerdem mit dem EU-Energielabel versehen sein. Damit wird u.a. die Effizienz-Klasse von A++ bis E ausgewiesen und es wird die Lichtausbeute in Lumen pro Watt informiert.
Weiter sind neben dem richtigen Sockel, natürlich die elektrischen Daten wichtig. Achten Sie auf die richtige Spannung der LED. Häufig sollte das moderne LED-Leuchtmittel von Größe und Form dem des alten Leuchtmittels entsprechen. Wenn Sie nun zum Beispiel Ihre alte tropfenförmige Glühbirne gegen eine sparsame LED auswechseln wollen, erhalten Sie jede erdenkliche Form von LED-Leuchtmittel.
Beim Tausch der vorhandenen Beleuchtung in moderne LEDs, ist es meist wünschenswert, das optische und technische Design möglichst 1:1 zu ersetzen. Diese Lampen werden „Retrofit“ Lampen genannt.
Beim Kauf des richtigen LED-Leuchtmittels ist deshalb besonders wichtig:
- Auswahl des richtigen Sockels
- Bei der Helligkeit nicht mehr Watt, sondern Lumen
- Elektrische Daten müssen passen
- Beim Tausch der alten Leuchtmittel sollten die LED „Retrofit Lampen“ möglichst 1:1 übereinstimmen
Das mag den meisten noch einleuchtend sein, jedoch bei Angaben zu Lumen, Watt und Kelvin haben viele Probleme. Aus Erfahrung weiß ich, dass selbst in Möbelhäusern die Fachverkäufer der Lampenabteilungen damit Probleme haben.
Deshalb nun dazu mehr …
Lumen, Watt …???
Die meisten denken beim Kauf von Leuchtmittel an die Wattzahl. Bei LEDs gelten nun andere Kriterien. Nun gilt …
⇒ Lumen statt Watt!
Während man sich früher bei der herkömmlichen Glühbirne hauptsächlich an der „Watt“-Zahl orientierte, gilt es heute bei den modernen LEDs wichtige Kennzahlen. Neben der Leistung (Watt) sind vordergründig der Lichtstrom (Lumen), die Beleuchtungsstärke (Lux) und die Lichtfarbe in Kelvin entscheidend.
Dabei entspricht die Angabe des Lumenwert der Helligkeit. Der Lichtstrom in Lumen sagt aus, wie hell die Strahlung des Leuchtmittels ist. Der Lichtstrom in Lumen wird abgekürzt in „lm“.
Je höher nun der Lumenwert, desto heller macht die LED-Lampe im Raum.
Die Angaben zum Kelvinwert sagen aus, welche „Beleuchtungsstimmung“ die Lampe ausdrückt. Warmes, weiches Wohlfühl-Licht hat zum Beispiel zwischen 2.500 und 3.300 Kelvin. Je höher der Kelvinwert, desto weißer wird das Licht. In der Einheit Kelvin wird also die „Farbtemperatur“ angegeben, die Abkürzung dafür lautet „K“.
Beim Kauf von LED-Lampen ist somit der Lumenwert am wichtigsten. Je höher der Wert, umso mehr Helligkeit verfügt die LED.
Praxisorientierung:
Eine 60 Watt Glühbirne entspricht ca. einer 810 Lumen starke LED-Lampe.
Eine Glühlampe mit 100 Watt entspricht ca. 1.500 Lumen.
Lux (Beleuchtungsstärke) ist der Lichtstrom, der auf einer bestimmten Fläche auftrifft, Lumen (Lichtstrom) ist die pro Sekunde abgestrahlte Leistung im Wellenbereich des sichtbaren Lichtes.
Die entscheidenden Kennzahlen für die Wohlfühlstimmung sind nicht, wie schon erwähnt die „Watt“– Zahlen, sondern der „Lumen“– wert als Angabe für die Helligkeit und die Lichtfarbe „Kelvin“, die für die Stimmung des Lichts zuständig ist.
Am Aussagekräftigsten ist die Lumenangabe auf der Verpackung. Beispiele zur Verständlichkeit:
Lumen Watt
Glühbirne | Lumen | Halogenlampe | LED |
---|---|---|---|
25 Watt | ca. 240 Lumen | ca. 20 Watt | 2-3 Watt |
60 Watt | ca. 770 Lumen | ca. 50 Watt | 7-9 Watt |
75 Watt | ca. 1020 Lumen | ca. 65 Watt | 8-11 Watt |
100 Watt | ca. 1450 Lumen | ca. 85 Watt | 12-14 Watt |
Je höher der „Kelvin“ wert umso weißer das Licht!
⇒ Kelvin entspricht Lichtfarbe
Ihre entscheidende Frage beim Kauf lautet: „Welches Licht braucht nun welcher Raum?“
Erster wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen LED-Lampe:
1.Wie hell soll der Raum sein?
Bei der Helligkeit muss nun umgedacht werden. Früher galt die Wattangabe als Kriterium, das für die Helligkeit der Lampe verantwortlich war. Nun ist die Lumen-Angabe auf der Verpackung der Lampe entscheidend. Als Anhaltspunkt dazu siehe Tabelle weiter oben.
Zweiter wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen LED-Lampe:
2.Welches Lichtfarbe braucht der Raum?
Dazu müssen Sie sich in jedem Raum die Frage stellen: Welche Atmosphäre bzw. -Stimmung soll das Licht erzeugen? Die Farbtemperatur spielt deshalb (neben den schon erwähnten Faktoren Lumen, Watt und Lux), bei den LED-Lampen eine wichtige Rolle. Wie schon erwähnt, lassen sich mit der Farbtemperatur, die in Kelvin angegeben ist, unterschiedliche Stimmungen erzeugen.
Warmes Licht wirkt eher beruhigend. Es ist deshalb in Wohn– und Schlafräumen wie Wohn- und Esszimmer, Kinder- und Schlafzimmer zu bevorzugen. Auf der Verpackung solcher Leuchten, mit warmem, behaglichem Licht, sollte ein Kelvinwert von 2.500 – 3.300 Kelvin stehen.
Weißes, helles Licht wirkt eher belebend. Es sollte deshalb in folgenden Räumen bevorzugt werden: Fluren, Treppenhäuser, Küche, Arbeitszimmer, Bügelzimmer, Büro oder Ähnliche. Auf der Verpackung dieser Leuchten, mit weißem, neutralem Licht, sollte ein Kelvinwert von 3.300 – 5.300 Kelvin stehen.
Sehr helles, Tageslicht-ähnliches Licht beginnt ab ca. 5.300 Kelvin.
Dritter wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen LED-Lampe:
3. LED-Lampe ist nicht gleich LED-Lampe?
Um die verschiedenen LED Leuchtmittel von der Qualität einzuschätzen, sollte ein Blick auf die Ökobilanz geworfen werden. Dazu zählt der Abbau von Rohmaterialien, die Produktionsschritte bis zur sachgerechten Entsorgung. Hier gibt es große Unterschiede zwischen billigen und teuren LED-Produkten.
Bei den günstigen Modellen sind meist die komplette Einheit von Leuchtmittel und Lampe miteinander verbaut. Es kann also bei einem Defekt nichts mehr getauscht werden. Die Lampe muss somit komplett entsorgt werden. Das ist nicht gerade nachhaltig. Es sollte deshalb beim Kauf darauf geachtet werden, das Leuchtmittel in der Lampe getauscht werden können.
Welche Kriterien beim Kauf LED-Lampen noch eine Rolle spielen?
✅Die Leuchtdauer von LEDs
Wie lange ein Leuchtmittel voraussichtlich genutzt werden kann, sagt die Leuchtdauer aus. Sie wird vorwiegend auf der Verpackung in Stunden (h) angegeben. LEDs haben grundsätzlich eine viel längere Lebensdauer als andere Leuchtmittel.
Es gibt mittlerweile sehr viel LED Lampen auf dem Markt, die 50.000 Stunden als Leuchtdauer erreichen. Das ist schon enorm, wenn man bedenkt, dass damit die LED Lampe theoretisch 6 Jahre ununterbrochen in Betrieb ist. Solche hochwertigen LED-Lampen mit einer hohen Leuchtdauer sind in der Regel auch ein wenig teurer, was sich jedoch zigfach wieder auszahlt.
Zum Vergleich, eine normale Glühbirne erreicht ca. 1.000 Stunden Leuchtdauer. Eine Energiesparlampe, ca. 6.000 Stunden.
✅ Der Abstrahlwinkel der LED-Lampe
Der Abstrahlwinkel wird in Grad angegeben. Er gibt Auskunft darüber, wie sich die Lichtverteilung auswirkt. Die LED Lampe erzeugt durch den Lichtausfall der Lampe einen Öffnungswinkel. Die Fläche ist umso größer, je größer der Abstrahlwinkel ist.
Somit sollte zum Beispiel eine LED-Lampe, die als Spot für einen bestimmten Bereich oder eine Skulptur beleuchten soll, einen geringen Abstrahlwinkel erzeugen, damit dieser Bereich auch ins rechte Licht gerückt werden kann. Wenn eine LED-Deckenleuchte den kompletten Raum ausleuchten soll, sollte unbedingt ein Abstrahlwinkel von mindesten 100 Grad gewählt werden. Der Abstrahlwinkel ist somit, gerade bei LEDs, nicht unwichtig. Er ist in der Regel auf der Verpackung der Lampe angegeben.
✅Der Farbwiedergabeindex der LED-Lampe
Der Farbwiedergabeindex wird in Ra angegeben. Er zeigt an, wie natürlich das Licht einer Lampe wirkt. Der CRi (Colour Rendering Index) zeigt an, ob die von der Lichtquelle angestrahlten Farben auch natürlich wirken. Wie auch das Licht der Sonne, verfügt auch LED Licht über unterschiedliche Wellenlängen. Wenn diese Farbspektren bei einer Lichtquelle fehlen, dann werden die beleuchteten Gegenstände, beziehungsweise ihre Farbnuancen, nicht richtig dargestellt. Je höher der „Ra-Wert“ ist, desto mehr werden die natürlichen Farbtöne widergespiegelt. Optimal ist deshalb ein Wert von 100 Ra.
LED-Lampen, die über 80 Ra liegen, geben ausgezeichnet die Farbspektren wieder. Gerade, wenn auf die exakte Farbwiedergabe in einem Raum Wert gelegt wird, sollten LED Lampen mit einem hohen Ra Wert von 90 und höher gewählt werden. Zum Beispiel in Modegeschäften oder Designerläden kann dies eventuell erforderlich sein.
✅ Candela die Lichtstärke
Die Lichtstärke wird in der physikalischen Einheit Candela (cd) angegeben. Eine Lichtquelle strahlt ihr Licht nicht nach allen Seiten gleich ab. Die Lichtstärke Candela bezieht sich auf die Lichtquelle, die in einer bestimmten Richtung ausgesandt wird. Je nach Bauform der Lampe verteilt sich die Lichtstärke über einen bestimmten Raumwinkel gleichmäßig oder eben ungleichmäßig.
Nicht viele Hersteller von LED-Lampen geben den Candela Wert an, denn er bezieht sich ja immer nur auf eine bestimmte Richtung.
Weitere Vorteile der LED-Lampe
Der große Vorteil der LED-Lampen gegenüber anderen Lampen ist primär der sparsame Stromverbrauch. Jedoch bietet eine LED-Beleuchtung weit mehr Vorteile. Sie ist effizient, robust und vielseitig einsetzbar. Sie bietet für jeden Beleuchtungswunsch in jeder beliebigen Farbe eine Lösung an.
Zusätzlich bieten LEDs in Kombination mit Sensoren viel Potenzial, Energie einzusparen. Zum Beispiel können Präsenzsensoren oder Umgebungslichtsensoren optimale Gegebenheiten, um hocheffizient zu arbeiten. Es können auch verschiedene Helligkeitseinstellungen bei der LED Lampe gespeichert und abgerufen werden.
Manche neueren Modelle lassen sich mittlerweile über WLAN oder Bluetooth zum Beispiel mit dem Smartphone oder Tablet verbinden. Somit ergeben sich völlig neue Steuerungsmöglichkeiten über Apps oder Smart-Home Lösungen. Das Licht kann somit zum Beispiel auch geschaltet werden, wenn sich niemand zu Hause aufhält. Oder das Licht kann zum Beispiel als sanfter Wecker am Morgen dienen, wenn es zur Morgendämmerung hoch gedimmt wird …