Warum ein „Überspannungsschutz“ im Wohngebäude sinnvoll ist?
Alle elektrischen Geräte sind nur auf eine bestimmte Spannung ausgelegt. Sie besitzen zwar eine gewisse Toleranz gegenüber Schwankungen, können aber außerhalb dieser nicht korrekt arbeiten.
Während eine zu niedrige Spannung dabei lediglich zu einem Ausfall führen, können zu hohe Volt-Zahlen wichtige Bauteile dauerhaft zerstören. Demzufolge ist ein Überspannungsschutz sinnvoll, um einen permanenten Schaden sicher ausschließen zu können.

Wie kann Überspannung entstehen?
Der Strom aus der Steckdose liefert unter normalen Umständen eine kontinuierliche Spannung zwischen 230 Volt und 240 Volt. In besonderen Fällen können diese Grenzen jedoch deutlich überschritten werden. Dies geschieht am häufigsten durch einen Blitzeinschlag in eine überirdische Leitung oder in Einrichtungen, die die Stromversorgung steuern.
Ein Blitzableiter an einem Haus schützt dabei lediglich das Gebäude, nicht aber die elektrische Installation in diesem. Schlägt ein Blitz direkt in eine Leitung ein, entlädt sich eine extrem hohe Spannung von bis zu 100.000.000 Volt und einer Stromstärke zwischen 100.000 und 400.000 Ampere.
In der Folge können zwei Probleme entstehen: Zum einen ist die Technik zur Regelung der Spannung für solche Werte nicht ausgelegt, was zu einer Energiewelle führt, die sich durch die Leitungen fortbewegt. Zum anderen entsteht ein sehr starkes elektromagnetisches Feld, das sich selbst auf Kabel auswirkt, die nicht direkt verbunden sind.
Durch Induktion – derselbe Effekt, der bei Generatoren oder einem Fahrraddynamo zur Energieerzeugung genutzt wird – entstehen auch dort selbst in mehreren Kilometern Entfernung noch sehr hohe Spannungen.
Überdies ist Überspannungsschutz sinnvoll, weil auch interne Stromnetze kurzzeitig überlastet werden können. Dies geschieht durch angeschlossene Transformatoren, wie sie beispielsweise in Leuchtstoffröhren eingesetzt werden.
Diese wandeln die Netze von einer Niederspannung mit Wechselstrom zu Hochspannung mit Gleichstrom. Bei einem plötzlichen Stromverlust etwa durch einfaches Ausschalten können bei mangelnder Absicherung diese Spannungen rückübertragen werden.
Wozu wird der Überspannungsschutz benötigt bzw. wo ist der Überspannungsschutz sinnvoll?
Die Überspannung ist nicht allein für das elektrische Gerät selbst gefährlich. In extremen Fällen können sich diese aufladen, falls sie über keine Möglichkeit verfügen, die Spannung über eine Erdung wieder abzugeben. Bei einer Berührung können dadurch sogar Menschen zu Schaden kommen, weil sie in diesem Fall als Verbindung zum Erdboden einen elektrischen Schlag erleiden.
Es ist jedoch gar nicht möglich, alle Kabel und Geräte an jeder Stelle zu erden. In diesem Fall würde der Strom logischerweise gar nicht fließen, sondern sofort über die Erdung abgeleitet.
Darüber hinaus ist ein Überspannungsschutz sinnvoll, um konkrete, laufende Kosten wie beispielsweise eine Zusatzversicherung gegen Blitzschlag überflüssig zu machen. Mit einem zuverlässigen 3-Stufen-System gegen Überspannung ist ein Haushalt zuverlässig gegen Schäden geschützt.
Nur der „3-Stufen Schutz“ macht den Überspannungsschutz sinnvoll
Für einen umfassenden Schutz müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden, die in dem 3-Stufen-System erfasst werden. Die erste Stufe ist ein Blitzableiter, der bei einem direkten Einschlag die Energie direkt in die Erde leitet. Die zweite Stufe ist ein Überspannungsableiter, der in der Regel in den Stromverteiler integriert wird. Er baut einen Teil der Überspannung ab und wird häufig mit einem Blitzableiter der Stufe 1 kombiniert.
Die 3. Stufe sind lokale Einrichtungen für besonders empfindliche Geräte – etwa spezielle Steckerleisten oder eine Steckdose mit einem integrierten Schutzmechanismus. Sie trennen bei einer Spannungsspitze den Stromkreis automatisch innerhalb von Millisekunden vom Netz und ergänzen den Überspannungsschutz sinnvoll, falls eine der vorherigen Stufen nicht ausreichend greift.
Es gibt im Handel Überspannungsschutz-Sets, siehe hier:
Warum reicht eine Steckdosenleiste nicht allein?
Das erklärt sich aus dem dreistufigen Schutzkonzept. Eine Steckdosenleiste oder ein in der Steckdose integrierter FI-Schalter schützt nur empfindliche Geräte vor spontan auftretenden Spannungsspitzen. Überspannung kann aber durch alle Kabel in einen Haushalt vordringen – beispielsweise auch über Telefonleitungen oder ein Kabelanschluss.
Nur mit dem 3-Stufen Schutz wird der Überspannungsschutz sinnvoll und umfassend für alle Haushaltsgeräte und auch für das Gebäude selbst umgesetzt. Dabei sollte auf geprüfte und qualitativ hochwertige Geräte geachtet werden. Insbesondere aus Asien kommen immer wieder günstige Angebote auf den Markt, die den Schutzstandards in Europa nicht entsprechen.