Planung Blitzschutz im Einfamilienhaus
Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, im privaten Wohnungsbau eine Blitzschutzanlage zu installieren. Jedoch sollte man sich dies im Voraus gut überlegen. Schließlich dient eine Blitzschutzanlage zum Schutz von Gebäude und von ständig zunehmenden elektronischen Geräten.
Viele denken, eine Mehrfachsteckdose mit Überspannungsschutz aus dem Baumarkt reicht, um teure elektrische Geräte wie Fernseher oder Computer vor Überspannung zu schützen. Der irrt jedoch gewaltig, um einen ausreichenden Blitzschutz zu erreichen, müssen der äußere und der innere Blitzschutz aufgebaut werden.
Selbst für Gebäude mit Fotovoltaikanlagen ist ein Blitzschutz nicht zwingend erforderlich. Jedoch treten immer mehr Brandfälle durch Fotovoltaikanlagen auf, sodass es durchaus einmal zwingend vorgeschrieben werden kann, einen Blitzschutz zu installieren.
Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und installieren schon im Voraus eine Blitzschutzanlage.
Äußerer Blitzschutz
Der äußere Blitzschutz bietet Schutz bei Blitzeinschlägen, die direkt in die zu schützende Anlage erfolgen würden. Er besteht aus Fangeinrichtungen, Ableitungsanlage und Erdungsanlage. Bei einem Blitzeinschlag leitet die Fangeinrichtung die Blitzströme ins Erdreich. Der äußere Blitzschutz schütz das Gebäude vor Brand und Zerstörung.
Innerer Blitzschutz
Der innere Blitzschutz ist die Gesamtheit der Maßnahmen gegen Überspannungen unterschiedlichster Art. Es werden zum Beispiel auch Blitzeinschläge, die weiter entfernt sind, auf die elektrische Anlage in einem Gebäude übertragen.
Diese Überspannungen können entstehen:
- Durch direkte Einwirkung des Blitzstromes aufgrund eines Einschlages in das Gebäude oder Versorgungsleitungen.
- Durch direkte Einwirkung des Blitzstromes aufgrund eines Einschlages in Energie-/Telekommunikationszuleitungen.
- Durch indirekte Einwirkung hoher Spannungen aufgrund eines entfernten Einschlages.
Der innere Blitzschutz muss schnell auf die auftretenden hohen Spannungen reagieren und diese reduzieren. Dies wird durch den Potenzialausgleich und den Überspannungsschutz erreicht. Der innere Blitzschutz schützt Installationen, Personen und Geräte im Haus.
Die Planung des Überspannungsschutzes (innerer Blitzschutz) im Wohngebäude
Der Überspannungsschutz wird auch innerer Blitzschutz genannt. Entscheidendes Ziel ist es, entstehende Überspannungen im Haus gezielt abzubauen und entsprechende Bereiche aufzubauen. Bei der Planung ist ein Konzept zu entwickeln, die bestimmte Bereiche bestimmen, die einen besonderen Schutz benötigen. Nach diesem Konzept werden die Schutzmaßnahmen ausgelegt.
Dieser besteht aus Blitzstromableiter am Hausanschlusskasten (Grobschutz), den Überspannungsableiter im Unterverteiler (Mittelschutz) und den Überspannungsableiter an der Steckdose* (Fein- und Geräteschutz). Der Blitzstromableiter (nicht zu verwechseln mit dem Blitzschutz außen am Dach oder Gebäude), wird direkt am Hausanschlusskasten installiert. Er fängt einen Großteil der Blitzströme ab und leitet diese an die Erde ab.
Der Überspannungsschutz im Stromkreisverteiler reduziert die übrig gebliebene Überspannung. Der Überspannungsableiter in der Steckdose schützt letztendlich die eingesteckten Geräte, wie zum Beispiel Fernseher oder Computer. Diesen Überspannungsableiter an der Steckdose erreichen Sie über Steckdosen oder Mehrfachleisten* mit extra Überspannungsschutz. Es gibt auch Unterputz-Steckdosen mit integriertem Überspannungs- und Berührungsschutz zum Beispiel von Busch-Jaeger.
Die Planung des Blitz- und Überspannungsschutzes sollte sorgfältig überlegt und gewissenhaft ausgeführt werden. Manchmal ist es im privaten Wohnungsbau noch erforderlich, weitere Maßnahmen für den optimalen Schutz zu erreichen. Gerade durch den stetig steigenden Bedarf an elektronischen Geräten und ein umfangreiches Kabelnetz von Datenleitungen machen eine detaillierte Planung erforderlich. Verzichten Sie dafür nicht auf professionelle Planung und Ausführung.