Elektroinstallation selber machen und dabei richtig viel Geld sparen
Grundsätzlich ist das Arbeiten an der elektrischen Anlage gefährlich und kann im schlimmsten Fall zu einem elektrischen Schlag führen, der auch tödlich ausgehen kann. Daher sollten prinzipiell nur ausgebildete Fachleute an der elektrischen Anlage arbeiten.
Bei den Arbeiten der Elektroinstallation im Neu- oder Umbau gibt es jedoch durchaus Tätigkeiten, die der Heimwerker selbst erledigen kann. Diese Tätigkeiten sind einfach und machen ca. 50-60 Prozent der Arbeitszeit aus. Zu diesen Arbeiten gehören:
- Planung
- Schlitze stemmen (mit Bohrhammer)
- Unterputzdosen setzten
- Rohre und Kabel verlegen
- Unterverteiler und Zählerschrank setzen (befestigen, einmauern)
- Kabel und Drähte einziehen (in Leerrohre)
Sie möchten Informationen und Anleitungen zu Ihrem Projekt, was man selbst erledigen kann, dann werden sie wahrscheinlich hier fündig: Elektroinstallation selber machen
Voraussetzung ist jedoch immer eine Überwachung einer fachlich ausgebildeter Person, die die Arbeiten ständig kontrolliert. Weitere wichtige Voraussetzungen sind, dass die Arbeiten im stromlosen Zustand ausgeführt werden (Sicherheitsregeln beachten).
1. Planung
Bevor sie selbst Hand anlegen und mit den einfachen Tätigkeiten beginnen, muss erst mal eine ausgereifte Planung für das Projekt durchgeführt werden. Dazu sind viele Details zu beachten. Der erste Teil der Planung sieht folgende Details vor:
- Planung des Hausanschlusses
- Festlegung des Zählerschranks
- Planung von Unterverteilern im Wohngebäude
- Planung des Potenzialausgleichs/Fundamenterder
- Planung und Ausführung des Hausanschlusses mit Verlegung und Anschluss der Zählerleitung
- Planung des Telefonanschlusses
- Planung des Kabelanschlusses (falls vorhanden und gewünscht, ansonsten event. SAT-Anlage)
Die Planungen und Ausführungen dieser oben genannten Arbeiten sollten von einem Meisterbetrieb ausgeführt werden.
Nun gilt es entsprechend dem Hausgrundriss und unter Berücksichtigung der Wünsche des Bauherrn, die Festlegung der einzelnen Stromkreise und Anschlüsse, zu planen und Raum für Raum festzulegen. Eine ausgereifte Fachberatung wäre hier angebracht. In diesem Artikel zur Planung der Elektroinstallation lesen Sie viele Planungs- und Praxistipps.
Beim Neubau muss alles schon vor dem ersten Spatenstich geplant sein. Es müssen auch bauliche Aussparungen für Elektrorohre und event. Kabelschächte und Aussparungen für Verteiler vorgesehen werden. Beim Massivbau müssen auch während des Rohbaus schon die Leerrohre für die spätere Verkabelung in die jeweiligen Betondecken eingelegt werden.
2. Nach der Planung-Praxistipps Elektroinstallation selbst machen
Nach der ausgereiften Planung und Festlegung der Stromkreise und Anschlüsse (auch Internet, Kommunikation und Multimedia usw.) und nach der Fertigstellung des Rohbaus, können mit den Installationsarbeiten begonnen werden.
Beim Massivbau müssen nun die Schlitze gestemmt werden und die Unterputzdosen gesetzt werden. Dazu brauchen Sie Dosenbohrer und Schlitzfräse bzw. Bohrhammer.
Diese Arbeiten sind sehr einfach und können von jedem handwerklich begabten Laien selbst erledigt werden. Wichtig ist hier die richtige Größe des Schlitzes einzuschätzen und vor allem das sehr genaue Setzen der Unterputzdosen und Abzweigkästen auf die richtige Höhe bzw. Position.
Bei Holzhäusern oder Fertighäusern in Trockenbauweise entfällt das Schlitze stemmen, hier müssen die UP-Dosen in die einseitig beplankten Wände, mittels eines Dosenbohrers genau eingesetzt werden und die Leitungen verlegt und eingeführt werden.
Der Einbau des Zählerschranks und das setzten der Unterverteiler in das Mauerwerk. Hier gilt es wieder auf Anweisung des Meisterfachbetriebs, für den richtigen Zählerschrank bzw. die richtige Festlegung der Größe der Unterverteiler zu achten.
Allein diese Arbeiten machen schon einen Großteil der Gesamtarbeiten aus, sie sind sehr aufwendig und zeitintensiv, jedoch einfach zu bewältigen.
💡 Falls Ihnen diese Anleitung nur bedingt weiterhilft und Sie brauchen als begabter Heimwerker eine richtige Schritt-für-Schritt-Anleitung, weil Sie sich dadurch viel Geld sparen möchten. Oder Ihr Ziel ist bestimmte, Dinge bei der Elektroinstallation einfach selbst zu erledigen? Dann besorgen Sie sich das Praxisbuch vom Fachmann. Hier lernen Sie alles rund um die Elektroinstallation im Eigenheim. Von der Planung bis zur Endkontrolle und das in Praxis erklärt, dabei sind alle Schaltungen 1:1 an einer Holztafel aufgebaut. Alles sehr praxisnah und daher top verständlich, keine trockene Theorie. Für versierte Heimwerker ein muss! |
3. Elektroinstallation selber machen – Dosen setzen
Es empfiehlt sich, die Unterputzdosen mit einem Schnellbaumörtel zu setzen. Früher wurde häufig Gips verwendet, jedoch kann es dadurch später Risse im Putz geben, vor allem bei Kalkputz. Verwenden Sie darum am besten Schnellbaumörtel oder Ähnliches, es hat auch den Vorteil, dass Sie durch die verlängerte Abbindezeit des Mörtels, viele Dosen auf einmal setzen können.
Hier die Richthöhen der Gerätedosen mittig (fertig Fußboden), also Ihren Fußbodenaufbau noch dazu rechnen:
- Steckdosen für Geräte 30 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Schalter oder Steckdosen neben Türen oder Fenstern 105 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen 115 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Wandauslässe für Arbeitsplatzleuchten 135 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Abzweigdosen 30 cm mittig ab Unterkante Decke
Bevor Sie mit dem Setzen der Dosen beginnen, müssen diese genau angezeichnet werden. Zeichen Sie dazu mit der Wasserwaage ein großes Kreuz mit Bleistift (Kreuz ist Mitte UP-Dose) für die Dosenrichthöhen. Dieses Kreuz dient zur genauen Orientierung und erleichtert Ihnen das Setzten der Dosen enorm.
Vorgehensweise für das Setzen der Dosen:
- Mit der Wasserwaage einen Bleistiftstrich senkrecht und waagrecht die Richthöhen anzeichnen.
- Mit einem Dosenbohrer die Dosen herausbohren
- Prüfen, ob die Dosen hineinpassen und gegebenenfalls mit dem Meißel nacharbeiten
- Mit einem Pinsel das Mauerwerk das Dosenloch leicht annässen
- Bei den Unterputzdosen die benötigten Kabeleinführungen ausbrechen
- Schnellbaumörtel anrühren
- Mit einer Spachtel eine angemessene Menge Mörtel in das vorgesehene Loch streichen
- Dosen auf die genaue Höhe (Bleistiftstrich) hineinsetzen und mit der Wasserwaage genau ins Wasser setzten.
- Lassen Sie die Dosen ca. 1 cm aus der Wand schauen (Putzhöhe)
- Sicherheitshalber noch mal nachmessen und korrigieren
- Mörtel aushärten lassen
Unterputzdosen für die Hohlwandmontage:
Die Löcher für die Hohlwanddosen müssen mit einem speziellen Hohlwanddosenbohrer (68 mm) gebohrt werden. Hier auch ein Kreuz für die Dosenmitte (Richthöhen beachten) mit der Wasserwaage anzeichnen und dann vorsichtig herausbohren. Für Hohlwände wie Rigipsständerwände oder Holzständerwände gibt es spezielle Schalter- und Abzweigdosen. diese werden Hohlwanddosen genannt. Die Hohlwanddosen werden mittels Schraubkrallen, die sich seitlich an der Dose befinden, befestigt.
Die Hohlwanddosen gibt es auch in winddichter Ausführung. Diese werden in Ausbauhäuser oder in Holzhäuser verwendet.
4. Elektroinstallation selber machen – Rohre bzw. Kabel verlegen
Beim Massivbau wie auch beim Trockenbau müssen nun die Leitungen und Rohre verlegt werden. Hier sollte auf eine fach- und normgerechte Verlegung geachtet werden (Einweisung eines Facharbeiters). Vor allem scharfe Bögen oder Verlegung an scharfen Kanten sind zu vermeiden. Des Weiteren gibt es Bereiche, auf den keine Kabel- bzw. Rohrverlegung stattfinden dürfen.
Unbedingt ist hier wieder im Vorfeld eine gute Planung wichtig. Die Festlegung der Anschlüsse aller Art und ein genauer Verlege-plan sind unabdingbar. Ansonsten sind diese Arbeiten größtenteils auch sehr einfach und können auch wieder vom Laien ausgeführt werden. Voraussetzungen sind natürlich auch wieder eine gute Vorarbeit durch die Leerrohre in der Betondecke (Massivhaus).
5. Elektroinstallation selber machen – Verschließen der Schlitze
Nachdem alle Rohre und Leitungen verlegt wurden, können die UP-Schalterdosen mit Deckel (passende gibts im Handel) verschlossen werden. Die Schlitze mit den Leitungen können nun punktuell und vor allem an den Doseneinführungen mit Mörtel verputzt werden. Ziehen Sie danach auch alle Nägel, die zur Befestigung im Mauerwerk verwendet wurden, wieder raus.
Von Anschluss- und Klemmarbeiten rate ich Ihnen ab. Falls Sie angelernt sind und zum Beispiel Steckdosen selbst anklemmen möchten, sollte ein Fachmann die Arbeiten überwachen.
Auf jeden Fall sollte ein Meisterfachbetrieb die Arbeiten nach Erledigung prüfen und abnehmen.
Tipp: Vereinbaren und beauftragen Sie schon vor dem Beginn der Arbeiten eine Fachfirma, die auch den Hausanschluss, Zählerschrankanschluss erledigt. Erledigen Sie einfache Tätigkeiten mit Absprache und Überwachung der Fachfirma selbst. Klemmarbeiten und Abnahme übernimmt wieder der Fachbetrieb. Somit können Sie sich bis zu 50 % der Kosten sparen.
💡 Falls Ihnen diese Anleitung nur bedingt weiterhilft und Sie brauchen als begabter Heimwerker eine richtige Schritt-für-Schritt-Anleitung, weil Sie sich dadurch viel Geld sparen möchten. Oder Ihr Ziel ist bestimmte, Dinge bei der Elektroinstallation einfach selbst zu erledigen? Dann besorgen Sie sich das Praxisbuch vom Fachmann. Hier lernen Sie alles rund um die Elektroinstallation im Eigenheim. Von der Planung bis zur Endkontrolle und das in Praxis erklärt, dabei sind alle Schaltungen 1:1 an einer Holztafel aufgebaut. Alles sehr praxisnah und daher top verständlich, keine trockene Theorie. Für versierte Heimwerker ein muss! |