Was kann man bei der Elektroinstallation selber machen?
Was spricht dafür und was dagegen?Viele Gewerke wie Wände streichen, Fußboden verlegen, Fliesen legen sind mit etwas handwerklichen Geschick locker selbst in Eigenregie umzusetzen. Man spart sich dabei sicherlich eine Menge Geld. Bei der Elektroinstallation ist das Ganze nicht so einfach. Hier können schon Kleinigkeiten, die falsch ausgeführt werden, zu fatalen Folgen führen. Meist sind sich die „Selber-Macher“ dem gar nicht bewusst. Auch handwerklich Begabte, die viel Erfahrung mitbringen, sollten äußerst vorsichtig sein.
Wenn Laien die Elektroinstallation selber machen wollen, dann sollten diese nur unter Aufsicht oder auf Anweisung von Fachkräften, Tätigkeiten ausführen, die auf jeden Fall überwacht bzw. kontrolliert werden sollten.
Sicherlich, im privaten Wohnungsbau können viele Tätigkeiten der Elektroinstallation auch von Angelernten (Laien) erledigt werden. 60 – 70 % der kompletten Elektroinstallation sind einfache Tätigkeiten wie:
- Schlitze stemmen
- Dosen setzen
- Rohre und Kabel verlegen
- Kabel in Leerrohre einziehen
- Verteiler setzen
- Montagearbeiten von jeglichem Elektromaterial wie Kanäle, Schellen, Rohre, Klemmkästen etc.
- Schaltungen verklemmen
- Schalter und Steckdosen anschließen
- Lampen anschließen
- Verteiler verklemmen
- Planung der Elektroinstallation
- die richtige Auswahl des Materials
- Inbetriebnahme
- Abnahme
Elektroinstallation selber machen will – Rechtliche Regelungen
Das Elektrohandwerk ist in Deutschland Meister-pflichtig. Es gehört sicherlich zu den gefahrengeneigten Gewerken. Die Gefahr ist groß, dass die Elektroinstallation, die durch Laien installiert wird, fehlerhaft ist. Dies kann dadurch zu Überspannung, Kurzschluss, Kabelbrand oder im schlimmsten Fall zu einem tödlichen Stromschlag kommen.
Im § 13 der Niederspannungsverordnung ist Folgendes geregelt:
„… Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateur Verzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; im Interesse des Anschlussnehmers darf der Netzbetreiber eine Eintragung in das Installateur Verzeichnis nur von dem Nachweis einer ausreichenden fachlichen Qualifikation für die Durchführung der jeweiligen Arbeiten abhängig machen…“
Wen man sich nicht an die Vorschriften hält muss bei Schäden oder Sonstigem, mit rechtlichen Konsequenzen rechnen bzw. für die entstandenen Schäden aufkommen.
Bei unsachgemäßer Ausführung Beispiele was passieren bzw. welche Folgen es haben kann
Fehler bei der Elektroinstallation haben nicht selten gravierende Folgen. Lose Klemmstellen können schmoren, was zu Hitzeentwicklung und Brände führen kann. Falsch angeschlossene Geräte oder Komponenten kann dazu führen, dass Sicherheitsorgane wie Sicherungsautomaten oder FI-Schutzschalter im Fehlerfall nicht auslösen. Kurzschlüsse führen ebenfalls zu Bränden. Es können dabei Personen zu Schaden kommen, im schlimmsten Fall endet dies sogar tödlich.
Jedoch nicht nur falsch oder fehlerhaft angeschlossene Geräte können zu folgenschweren Schäden führen, auch das falsche Material oder überlastete Installationen führen zu Hitzeentwicklungen, eventuell auch zu Bränden. Eines soll jedem bewusst sein… Führt ein Laie eine Installation aus und es kommt zu einem Schaden, kann die Versicherung die Zahlung für den Schaden verweigern. Noch schwerwiegender sind sicherlich Schäden an Menschen, die durch fehlerhafte Installationen verursacht wurden.
Als erfahrener Elektriker habe ich schon in vielen Anlagen fehlerhafte, teils gravierende und haarsträubende Installationen gesehen. Sicherlich muss nicht immer zwingend was passieren und meist passiert auch nichts. Häufig wird der Fehler entdeckt und behoben oder ein Sicherheitsorgan löst aus. Jedoch, wenn die Elektroinstallation so gravierend fehlerhaft ist, dass kein Schutzorgan auslöst, sind die Folgen häufig schwerwiegend.
Folgende Fehler werden bei der Elektroinstallation häufig von Laien gemacht:
- Es werden zu viele Steckdosen auf einen Stromkreis gelegt
- Es wird ein zu niedriger Kabelquerschnitt verwendet (hier: Kabelquerschnitt berechnen).
- Für jeden Bereich bzw. Anwendung müssen Geräte und Leitungen den vorherrschenden Umständen angepasst werden. Z.B.: Feuchte Räume, Spannungsabfall bei längeren Kabel, Schutz durch Leerrohre, ordentliche Zugentlastung, Verlegung im Erdreich, Verlegung in Trockenbauwänden, Schutz der Kabel vor scharfen Gegenständen und Kanten etc… dafür gibt es Vorschriften, die in der VDE geregelt sind. Diese Vorschriften sind zwingend anzuwenden.
- In Altbauten sind die Kabelfarben nicht nach dem häutigem Standard. Dadurch können Leitungen andere Funktionen haben als heute üblich. Alte Leitungen unbedingt mit einem Messgerät nach dessen Funktionen überprüfen.
- In Altbauten herrschen häufig veraltete Sicherheitsvorschriften wie klassische Nullung oder Fehler beim Potenzialausgleich oder der Erdung. Unbedingt überprüfen lassen und beheben.
- Laien überprüfen nicht mit einem Spannungsprüfer (kein Phasenprüfer verwenden) bevor sie an der elektrischen Anlage arbeiten. Die 5 Sicherheitsregeln sind bei der Elektroinstallation zu beachten.
- Beim Einbau einer Steckdose in eine Unterputzdose wird eine Ader durch die Krallen zum Befestigen der Steckdose verletzt. Dadurch kann ein Fehlerstrom bzw. Kurzschluss entstehen. Unterputzgeräte mit Befestigungsschrauben an den Domen der Dose befestigen.
Was kann der Laie bei der Elektroinstallation selber machen
Bei Umbaumaßnahmen oder Neubauten stehen viele handwerkliche Aufgaben an, die von Heimwerker locker leicht selbst erledigt werden können. Die Arbeiten an der Elektroinstallation sollten sich jedoch immer im stromlosen Zustand ausgeführt werden. Im Neubau ist dies ja so gut wie immer der Fall, da sich ja alles noch im Rohbau befindet und noch keine Leitungen verlegt bzw. angeschlossen sind.
Jedoch sollte man bei Beginn der Arbeiten für die Elektroinstallation nicht einfach so drauflosgehen, sondern vorab eine vernünftige Planung durchführen. Am besten wäre es, mit einem Fachmann zu sprechen, welche Arbeiten selbst erledigt werden können. Dieser sollte die Arbeiten auch überwachen und ggf. prüfen.
Gerade bei der Elektroinstallation im Rohbau, fallen viele einfache handwerkliche Tätigkeiten an, die auch für Laien einfach zu erledigen sind. Diese Tätigkeiten wurden schon weiter oben aufgezählt. 60 bis 70 % der kompletten Elektroinstallation sind sehr einfache handwerkliche Tätigkeiten. Hier noch mal die einfachen Tätigkeiten:
- Schlitze stemmen
- Dosen setzen
- Rohre und Kabel verlegen
- Kabel in Leerrohre einziehen
- Verteiler setzen
- Montagearbeiten von jeglichem Elektromaterial wie Kanäle, Schellen, Rohre, Klemmkästen etc.
Wie schon erwähnt, alles im stromlosen Zustand und nur unter Aufsicht eines Fachmanns ausführen.
Praxistipp: Für begabte Heimwerker gibt es ein praxisorientiertes Fachbuch, das so geschrieben ist, dass selbst wenig Begabte vieles umsetzen können:💡 Sie sind ein begabter Heimwerker und möchten viele Dinge rund um die Elektroinstallation selbst erledigen? Dann besorgen Sie sich das Praxisbuch vom Fachmann. Hier lernen Sie alles rund um die Elektroinstallation im Eigenheim. Von der Planung bis zur Endkontrolle und das in Praxis erklärt, dabei sind alle Schaltungen 1:1 an einer Holztafel aufgebaut. Alles sehr praxisnah und daher top verständlich, keine trockene Theorie. Für versierte Heimwerker ein muss! Hier können Sie es bestellen: |
Wie Sie Ihre Elektroinstallation, in Ihrem Projekt perfekt umsetzen
Früher, teilweise auch häufig noch heute, wird an der Elektroinstallation gespart. Lieber ein hochwertiges Bad, eine teure Küche oder einen edlen Fußboden. Für die Elektroinstallation bleibt nicht mehr viel übrig. Immer mehr Bauherren erkennen jedoch die Vorteile einer komfortablen Elektroinstallation.
Unsere schnelllebige Zeit verlangt durch die vielen Innovationen, die das Leben komfortabler machen, Energie sparen helfen und für ein hohes Maß an Sicherheit im Wohngebäude sogen. Die Elektroinstallation steht da an oberster Stelle. Durch eine Netzwerkverkabelung, Anschlüsse für die Surround-Anlage, elektrische Rollläden, Videokameras um das Haus, Smart-Anwendungen helfen beim Energie sparen und für eine effiziente Beleuchtung, und, und, und … .
Ihre Elektroinstallation sollte intelligent, sparsam und innovativ sein
Die Planung der Elektroinstallation im Vorfeld. Vielleicht lässt sich nicht alles auf einmal umsetzen. Was Sie jedoch unbedingt machen sollten, ist die Installation so vorzubereiten, damit später problemlos Nachrüstungen kostengünstig umgesetzt werden können. Dazu gehören Leerrohre und Unterputzdosen für spätere Nachrüstungen vorsehen. Die Verteiler so konfigurieren, damit noch mindestens noch 30 % Platz ist für spätere Aufrüstungen.
Wie sie nun konkret vorgehen sollten:
- Planung der Elektroinstallation
Entweder Sie vergeben die komplette Elektroinstallation an eine Fachfirma ab und besprechen im Vorfeld die Details bzw. Ihre Anforderungen und Wünsche, die Sie an die Elektroinstallation stellen, durch. Bei einem Einfamilienhaus kommen dabei jedoch schnell mal so 20- bis 30.000 € für die Elektroinstallation zusammen.
Wenn Sie dabei richtig Geld einsparen wollen, und Sie handwerklich begabt sind oder Leute in Ihrem Umfeld haben, die begabt sind, sprechen Sie mit Ihrer Elektrofachfirma.
Wie schon öfters erwähnt sind ca. 60 % der Tätigkeiten bei der Elektroinstallation sehr einfache Tätigkeiten
Weiter oben im Artikel bin ich darauf schon eingegangen. Auf Anweisung und Überwachung der Fachfirma können Sie dadurch sehr viel einsparen. Wichtig ist auch, dass Sie sich nicht unbedingt darauf verlassen sollten, was Ihnen Ihr Installateur bzw. Ihr Bauträger über die Elektroinstallation erzählt. Machen Sie sich selbst ein Bild …
Informieren Sie sich darüber…… einige Fachartikel dazu, wie sie Raum für Raum planen, habe ich hier schon auf dem Blog veröffentlicht:
- Ausführung der Elektroinstallation im Wohnzimmer
- Ausführung der Elektroinstallation in der Küche und Esszimmer
- Ausführung der Elektroinstallation im Schlafzimmer
- Ausführung der Elektroinstallation im Bad
- Ausführung der Elektroinstallation im Flur und Treppenhaus
- Ausführung der Elektroinstallation im Keller
- Ausführung der Elektroinstallation in der Garage
Unterputzdosen und Hohlraumdosen setzen bei der Elektroinstallation
Bei der Elektroinstallation wird entweder „Unterputz“ oder „Aufputz“ installiert. Bei der UP-Installation werden die UP-Geräte wie Schalter, Steckdosen, Dimmer, Antennendosen, Netzwerkdosen etc. in sogenannten Unterputzdosen eingebaut.
In diesen Dosen können auch verschiedene Drähte zusammen geklemmt werden. Diese „Gerätedosen“ (nicht zu verwechseln mit Abzweigdosen) gibt es in verschiedenen Ausführungen.
Die Unterputzdosen bzw. Hohlwanddosen sollten exakt die gleichen Höhen haben. Sprich Lichtschalter an der Tür oder Steckdosen im Raum immer auf die gleiche Höhe setzen. Diese Höhen sind genormt und in der DIN 18015-2 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden) geregelt. Die wichtigsten Maße dabei:
Höhen für Schalter und Steckdosen:
- 105 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante,
- 15 cm mittig neben der Tür- bzw. Fensterkante
Höhen von Steckdosen für Geräte:
- 30 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
- 15 cm mittig neben Türkante oder im Raum frei wählbar
Höhen von Abzweig und Klemmdosen:
- 30 cm mittig unterhalb der fertigen Decke
Weitere Maße:
- Über Arbeitsflächen (z.B.: bei Küchen 115 cm ab Oberkante fertiger Fußboden
- Wandauslässe für Arbeitsleuchten oder Dunstabzugshauben 135 cm oder 165 cm über fertiger Fußbodenoberkante
Sollten Kombinationen von 2,3 oder mehreren Gerätedosen an einer Stelle benötigt werden, gilt die Mitte der Kombination als Richthöhe. Mehr dazu im Fachartikel: Unterputzdose und Hohlwanddose setzen
Worauf ist zu achten, wenn Sie Leitungen und Rohre verlegen
Grundsätzlich sind Leitungen und Rohre immer waagrecht bzw. senkrecht zu verlegen. Wenn Sie nun mit der Elektroinstallation beginnen. Achten Sie darauf, dass Sie beim Schlitze stemmen im Rohbau und beim Leitungen verlegen die Installationszonen einhalten.
Installationszonen bei der Elektroinstallation:
Wenn Sie Leitungen und Rohre verlegen, gibt es grundsätzlich zwei Verlege Möglichkeiten:
- Verlegung mit Installationskabel
- Verlegung in Rohren
Je nachdem, ob Sie nun eine Auf- oder Unterputzinstallation, eine Installation im Ziegel oder Trockenbauwänden durchführen, es sind dabei wieder Vorschriften und Richtlinien zu beachten. Mehr dazu im Fachartikel: Kabel verlegen
Im Fachbuch für Elektroinstallation wird dabei wieder genau darauf eingegangen. Es wird Ihnen praktisch alles genau erklärt, wie Unterputzdosen zu setzen sind, wie Leitungen verlegt werden und viele weitere Themen. Darum meine Empfehlung: Besorgen Sie sich dieses Fachbuch. Hier können Sie es bestellen:
Die wichtigsten Schaltungen bei der Elektroinstallation
Bei der Elektroinstallation werden zum Schalten der Beleuchtung, verschiedene Schaltungen eingesetzt.
In manchen Räumen wird von einer Stelle (zum Beispiel an der Tür), das Licht „Ein“– und „Aus“ geschaltet. In anderen Räumen wird von zwei oder mehreren verschiedenen Stellen, eine Lampe geschaltet. Oder es werden von einer Stelle aus, zwei oder mehr Leuchten geschaltet. Diese und noch viele weitere Möglichkeiten kommen bei der Elektroinstallation häufig zum Einsatz.
Hier die wichtigsten Schaltungen bzw. Schalter und wo diese häufig zum Einsatz kommen:
Wie Sie die Kosten Ihrer Elektroinstallation beeinflussen können?
Als Richtwert für die Kosten der Elektroinstallation kann man im Anteil der gesamten Baukosten, mit ca. 3 – 5 % rechnen. Wenn Ihr Haus (ohne Grundstückskosten) also zum Beispiel 400.000 € kostet, fallen für die Elektroinstallation bei mittlerem Ausstattungsstandard ca. 12.000 bis 20.000 € an.
Dies sind allerdings nur Richtwerte. Nach oben gibt es keine Grenzen. Wer zum Beispiel überall elektrische Jalousien, Smart-Home-Anwendungen, Videoüberwachung, oder bei der Ausstattung der Schalter und Steckdosen ein Komfort-Schalterprogramm auswählt, muss sich nicht wundern, wenn die Gesamtsumme der Kosten für die Elektroinstallation dann beim doppelten Betrag und mehr liegt.
Genauso geht es auch billiger, wenn Ihnen pro Raum ein Schalter, eine Leuchte und 3 Steckdosen reichen, ohne Netzwerk- und Multimediaanschlüsse, keine elektrischen Jalousien, keine Smart-Home-Anwendungen, keine sonstigen Anschlüsse für Maschinen oder Kraftsteckdosen …
In der Praxis wird so leider noch in manchen Leistungsbeschreibungen von Bauträgern die Elektroinstallation ausgeschrieben. Die Elektroinstallation hat da oft einen niedrigeren Stellenwert als zum Beispiel andere Gewerke.
Wenn Sie nun die Kosten Ihrer Elektroinstallation selbst beeinflussen wollen, hängt das im Wesentlichen von 4 Stellschrauben ab:- € Faktor 1: Einsparung an der Arbeitszeit durch Eigenleistung
- € Faktor 2: Materialeinkauf
- € Faktor 3: Der Ausstattungswert der Elektroinstallation
- € Faktor 4: Zusätzliche Ausstattungen, die der Bauherr wünscht
Meine 21 Praxistipps bei der Elektroinstallation, die ich immer meinen Kunden empfehle und für eine perfekte Elektroinstallation sorgen
Meine 21 Praxistipps bei der Elektroinstallation für zufriedene Kunden:
- Sie sollten jeden Raum mindestens mit einer eigenen Zuleitung, die separat abgesichert ist, versorgen. Dadurch vermeiden Sie eine hohe Strombelastung, die durch die mittlerweile vielen elektrischen Geräte im Haushalt verursacht wird und die oft Auslöser von Bränden sind. Jeder größere Stromverbraucher wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Mikrowellengerät, Gefrierschränke etc. sollten unbedingt mit einer eigenen Zuleitung und Absicherung mittels Leitungsschutzschalter betrieben werden.
- Wenn möglich, sollten Sie alle Ihre Unterputz-Elektro-Leitungen in Rohren verlegen. Dadurch lassen sich später problemlos Leitungen auswechseln bzw. Schaltungen erweitern.
- Für Wohnzimmer, Gästezimmer, Kinderzimmer, Büro, Küche, Hobbyraum sollten Sie Antennen- und Netzwerkanschlüsse vorsehen. Sollten Sie die Anschlüsse jetzt noch nicht brauchen, sollten Sie wenigstens Leerrohre mit Leerdosen vorsehen. Diese sollten je separat (sternförmig) zum zentralen Punkt für die Antennenanlage oder bzw. wenn Sie einen Kommunikationsverteiler oder Schwachstromfeld zentral untergebracht haben. Unbedingt gleich eine Doppelsteckdose mit installieren. Dadurch können Sie später ohne großen Aufwand und Schmutz günstig Erweiterungen erschließen.
- Die Beleuchtungsanlage ist entscheidend für den Wohlfühlfaktor in Ihrem Heim verantwortlich. Planen Sie genügend Lampenauslassdosen, mit Leerrohr zum Schalter bzw. zu der Klemmdose, für jeden Raum mit ein. Auch wenn Sie vorerst nicht gebraucht werden, später sparen Sie sich dadurch viel Aufwand. Wie Sie die Hausbeleuchtung ausführlich von Anfang an richtig planen, erfahren Sie in diesem Artikel: Beleuchtung im Wohngebäude
- Über 2 Millionen Blitzeinschläge treffen Deutschland jährlich. Jeden kann es treffen. Schützen Sie ihr Heim durch eine ausreichende Überspannungs- und Blitzschutzanlage.
- Alle teuren elektronischen Geräte sollten mit einem separaten Überspannungsschutz geschützt werden. Eine normale Mehrfachsteckdose mit Schalter reicht nicht! Diese Steckdosen sind mit eigener Zuleitung separat über einen Überspannungsschutz im Verteiler abzusichern. Empfindliche Geräte, wie PC oder Laptops, sollten noch zusätzlich über eine Mehrfachsteckdosenleiste mit Überspannungsschutz betrieben werden.
- Planen Sie genügend Lichtschalter und Steckdosen von Anfang mit ein. An jedem Ausgang sollte auch ein Lichtschalter installiert sein. In Schlafräumen unbedingt auch Lichtschalter am Bett installieren. Genügend Steckdosen in jedem Raum vorsehen.
- Legen Sie mit Ihrem Architekten oder Bauträger fest, welcher Ausstattungswert für die Elektroinstallation ausgeführt werden soll. dieser Wert legt genau fest, wie viele Steckdosen, Schalter, Anschlüsse etc. in Ihrem Wohngebäude installiert werden sollen. Damit lassen sich Angebote viel besser vergleichen.
- Lassen Sie im Zählerschrank oder je nach örtlicher Gegebenheit, ein Feld für ein sogenanntes Kommunikationsfeld frei. Hier werden alle Kommunikationsanschlüsse (Antennen, Netzwerk, Telefon, Sprechanlage, Gebäudesystemtechnik) untergebracht und am besten sternförmig zu den einzelnen Komponenten und Anschlüssen verlegt. Wichtig ist auch, dass bei der Dimensionierung des Zählerschranks und auch der Unterverteiler noch ca. 30 % frei bleiben für Erweiterungen. Leider wird dieser Empfehlung vielfach nicht eingehalten. Bei späteren Erweiterungen gibt’s dadurch immer wieder Probleme.
- Pro Stockwerk mindestens einen FI-Schutzschalter einbauen. Somit stehen Sie im Fehlerfall nicht im ganzen Haus im Dunkeln. Im Bad zusätzlich noch einen eigenen FI-Schalter einbauen. Sie können im Bad auch eine zweipoligen FI-LS Schalter einsetzen.
- Leitungsschutzschalter schützen in erster die Leitung bei Überlastung und Kurzschluss. Der FI-Schutzschalter schaltet schon bei geringen Fehlerströmen ab und schützt dadurch den Menschen vor einem elektrischen Schlag. Diese Einrichtungen haben sich schon immer bewährt, jedoch vor einem Brand durch gefährliche Fehlerlichtbögen schützen diese beiden Schutzvorrichtungen nur unzureichend. Diese gefährlichen Fehlerlichtbögen entstehen nicht selten und sind ein oftmals unterschätzte Gefahr. Die Ursache von Bränden geht nämlich häufig von diesen Fehlerlichtbögen aus. Der Brandschutzschalter schließt die Lücke zwischen Leitungsschutzschalter und FI-Schutzschalter, daher sollte man diese unbedingt mit einbauen.
- Sollten kleine Kinder im Haus leben, sollten Sie im Gefahrenbereich Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz installieren.
- Überlegen Sie, in welchen Bereichen Sie Anschlüsse für die Surround-Anlage, elektrische Rollläden, Videokameras um das Haus, eine effiziente Beleuchtung, Smart-Home-Anwendungen und Anwendungen, die helfen beim Energie sparen vorsehen sollten. Wenn noch nicht gleich, auf jeden Fall aber Leerrohre vorsehen.
- Bewegungsmelder machen Sinn im Flur und Treppenhaus zur Energieeinsparung. Außerdem im Eingangsbereich und Garten zur sicheren Wege-Beleuchtung bzw. zur Abschreckung ungebetener Personen.
- Sprechanlagen mit Videofunktion installieren. Somit überwachen Sie Ihren Eingangsbereich.
- Im Bad, Schlafzimmer und Küche können Sie Unterputzradios installieren. Dazu einfach eine doppelte Unterputzdose mit einem 230 V Anschluss vorsehen.
- Rauchmelder in Schlafräumen, Technikräume, Waschküche und in Treppenhäuser bzw. Fluren installieren.
- Heizen Sie jeden Raum individuell. Regeln Sie darum unbedingt jeden Raum und Heizkreislauf über Thermostate. Sie sparen dadurch viel Energiekosten.
- Elektrische Jalousiensteuerung, entweder eine Zentralsteuerung oder individuell.
- Planen Sie Überwachungskameras für den Außenbereich mit ein.
- Wenn einige, der hier aufgeführten Praxistipps für die Elektroinstallation, wegen aktuell knappen Budget nicht realisierbar sind, planen Sie dafür Leerrohre ein. Diesen Tipp habe ich schon öfter aufgeführt, weil Sie dadurch später viel mehr Möglichkeiten haben. Wer weis schon, was in 10 Jahren für technische tolle Erweiterungen kommen. Mit einem Leerrohr haben Sie (ohne viel Dreck) viele Möglichkeiten, diese sind jetzt günstig auszuführen.
- Was kostet die Elektroinstallation in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus – Eine genau Auflistung lesen Sie hier: Kosten Elektroinstallation
💡 Sie sind ein begabter Heimwerker und möchten viele Dinge rund um die Elektroinstallation selbst erledigen? Dann besorgen Sie sich das Praxisbuch vom Fachmann. Hier lernen Sie alles rund um die Elektroinstallation im Eigenheim. Von der Planung bis zur Endkontrolle und das in Praxis erklärt, dabei sind alle Schaltungen 1:1 an einer Holztafel aufgebaut. Alles sehr praxisnah und daher top verständlich, keine trockene Theorie. Für versierte Heimwerker ein muss! Hier können Sie es bestellen: |
Auch interessant:
Elektroauto laden – Wie Sie in Ihrem eigenen Zuhause zu einer Wallbox kommen: Wallbox Installation