Die Anschaffungskosten und jährlichen Unterhaltskosten für die meistverwendeten Wärmepumpen
Wärmepumpen sind bei modernen, gut gedämmten Häusern eine günstige Möglichkeit der Wärmeversorgung im Haus. Die Wärmepumpen nutzen die kostenlos im Erdreich, im Wasser oder in der Luft zur Verfügung stehende Wärme und beheizen so auf umweltfreundliche Weise das Eigenheim. Besonders effizient arbeiten sie dabei in Passiv- oder Nullenergiehäusern. Ergänzt man die Anlage mit einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage, kann man die eigenen Heizkosten sogar auf null absenken. Gute Gründe also, sich die Anlagen einmal näher anzuschauen.
An dieser Stelle wollen wir die Preise für die einzelnen Wärmepumpen, die Installationskosten sowie die jährlichen Unterhaltskosten genauer unter die Lupe nehmen und miteinander vergleichen.
Kosten für Wärmepumpen
Die Kosten für eine Wärmepumpe hängen von der jeweiligen Heizleistung ab. So benötigt man für eine zu beheizende Fläche von etwa 200 m² eine Heizleistung von ca. 9-10 kW.
Um diese Heizleistung zu erreichen, sollte man durchschnittlich mit folgenden Preisen für die Anlage inklusive Pufferspeicher, Umwälzpumpe und Regelung rechnen. Die Erschließung der Wärmequelle sowie das Wärmeverteilsystem ist dabei nicht enthalten
- Erdwärmepumpe Kosten für Heizung und Brauchwasser: ca. 8.500 – 11.500 Euro
- Sole-Wärmepumpe Kosten für Heizung und Brauchwasser: ca. 9.000 – 12.000 Euro
- Luft-Wärmepumpe Kosten für Heizung und Brauchwasser: ca. 10.000 – 12.000 Euro
Kosten für die Wärmequellenerschließung
Zu den eigentlichen Wärmepumpe-Kosten kommen die Kosten für die Erschließung der Wärmequellen hinzu. Dabei können nur ungefähre Angaben gemacht werden, da örtliche geologische Bedingungen stark voneinander abweichen und so unterschiedliche Kosten verursachen können. Zudem braucht man in vielen Orten eine Genehmigung für Bohrungen, wie man sie bei Erdsonden und Grundwasserwärmepumpen benötigt.
Den geringsten Aufwand und damit die niedrigsten Kosten ergeben sich bei Luft-Wärmepumpen, während bei aufwendigen Bohrungen sich die Kosten etwa 7.000 Euro betragen können. Bei Erdwärmepumpen wird in horizontale und vertikale Sonden unterschieden. Ein Horizontalkollektor kann in Eigenregie verlegt werden und kostet dann nur etwa 4.000 Euro, während Erdsonden ca. 7.000 Euro kosten. Mit der gleichen Summe sollte man bei der Erschließung für Wasser-Wärmepumpen rechnen. Schließlich müssen hier zwei Brunnen gebohrt werden.
- Erdsonde: etwa 7.000
- Horizontalkollektor: etwa 4.000 Euro
- Grundwasserbrunnen: bis zu 7.000 Euro
- Luft-Kollektor: ca. 200 bis 600 Euro, unabhängig von Heizleistung
Verbrauchs- bzw. Unterhaltungskosten Wärmepumpe
Die höheren Anschaffungskosten für Wärmepumpen gegenüber konventionellen Heizsystemen schrecken viele Eigenheimbesitzer zunächst ab. Bei der Kalkulation der Kosten sollten aber auch die späteren Einsparungen im Verbrauch beachtet werden. So kann man im Durchschnitt von etwa halbierten Heizenergiekosten ausgehen. Schon ab dem ersten Tag kann man mit einem recht großen Anteil kostenlos zur Verfügung stehenden Wärme aus der Umwelt heizen und muss nur an extrem kalten Tagen zu heizen. Die jeweilige Bilanz ist aber auch abhängig von der Dämmung des Eigenheims. Je besser diese ist, desto effizienter sind Wärmepumpen.
Da Wärmepumpen für ihren Betrieb Strom verbrauchen, muss man mit einigen Stromkosten rechnen. Erdwärme- und Wasser-Wärmepumpen benötigen etwa 400-600 Euro pro Jahr, während die in der Anschaffung günstigeren Luft-Wärmepumpe sogar etwa 600-800 Euro pro Jahr an Strom verbrauchen. Da Strompreise je nach Anbieter und Region stark schwanken, sind diese Angaben nur ungefähre Richtwerte. Die Kosten kann man sich aber mit einer eigenen Fotovoltaikanlage einsparen. Günstig ist zudem eine Solarwärmeanlage, um den kompletten Heiz- und Warmwasserverbrauch durch alternative und kostenlose Energien sicherzustellen.
Wärmepumpen arbeiten in der Regel sehr zuverlässig und wartungsarm. Dennoch sollten sie regelmäßig überprüft und gewartet werden. Die dafür anfallenden Kosten sind von vielen Faktoren abhängig. Während einfache Reinigungsarbeiten etwa 50 Euro kosten, schlägt eine Komplettinspektion mit ca. 300 Euro zu Buche.
Viele Firmen bieten Wartungsverträge mit einem Pauschalpreis an. Dabei werden zwischen 250 – 350 Euro pro Jahr verlangt. Die regelmäßige Wartung lohnt sich aber in jedem Fall und erhöht oft sogar die Garantieleistungen der Hersteller.
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