Die Erneuerung der Elektroinstallation im Altbau
Elektroinstallation Altbau: Richtig – Alte Gebäude haben einen gewissen Charme – Jedoch nicht eine alte Elektroinstallation!
Bei der Erneuerung der Elektroinstallation im Altbau stehen Bauherren vor einer großen Herausforderung. Die Elektrik entspricht nicht den heutigen Anforderungen und Sicherheitsaspekten. Die Elektroinstallation ist im Altbau häufig unzureichend und riskant. Eine Elektroinstallation, die ca. 30 -40 Jahre alt ist heute veraltet. Zu wenig Steckdosen, alte und unterdes riskante Leitungen, die den Anspruch heutiger Mieter oder Eigentümer nicht erfüllen, sind vorherrschend und ein Sicherheitsrisiko.
Früher wurden mehrere Räume auf eine Sicherung gelegt. Es gab meistens ja nur ein bis zwei Steckdosen pro Raum. Mittlerweile undenkbar. Allein schon durch die unzähligen elektrischen Geräte. Wer in einem Altbau, mit einer veralteten Elektroinstallation ohne FI-Schutzschalter und mit vielen elektrischen Geräte, die unzureichend abgesichert (Leitungsschutzschalter) sind, wohnt, lebt mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko. Brandgefahr und Gefahr durch tödliche Stromschläge könnten die Folgen sein.
Unterversorgte Areale in Häusern und Wohnungen lassen sich im Zuge einer Sanierung nachrüsten und die Elektroinstallation Altbau kann auf den neuesten Status und die heute gültigen Sicherheitsanforderungen umgerüstet werden.
Elektroinstallation Altbau – Sicherheitsrisiko
In alten Objekten gibt es verschiedene Quellen, die nach heutigem Wissen zu Sicherheitsrisiken werden und daher nicht den Verordnungen im Brandschutz entsprechen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Steigleitungen in Treppenhäusern vorhanden (Brandlast)
- Stromzählerplätze auf den Etagen und nicht wie heute üblich im Kellergeschoss
- Sicherungskästen auf den Etagen in öffentlich zugänglichen Fluren und nicht im Wohnraum
- Einzelabsicherungen für besondere elektrische Geräte und Bereich (Waschmaschine, Herd, FI-Schutzschalter Bad) nicht vorhanden
Eine Modernisierung der neuen Installation der Elektrik erfordert eine kluge Planung. Gerade wenn in der Wohnung, trotz Umbau, noch weitergelebt werden soll.
Wandschlitze für Kabel sollten möglichst wenig anfallen, Aussparungen für Sicherungskästen eventuell in Verkleidungen aus Trockenbau, die Kabelverlegungen sollten eventuell in Sockelkanälen verlaufen. Auch eine Verlegung der Leitungen im Dachboden über der Wohnung oder im Keller, je nach örtlicher Gegebenheit ist denkbar.
Wer modernisiert oder saniert, kann die Elektroinstallation im Altbau zeitgleich mit der Erneuerung sanitärer Anlagen und mit der Modernisierung der Fassade und der Dämmung vornehmen.
Im bewohnten Zustand ist eine vorübergehende Baustelle nicht abzuwenden, doch werden sich Mieter und Eigentümer über die moderne Elektrik freuen und den Zeitraum der Modernisierung nicht ablehnen.
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Elektroinstallation Altbau – Warum der Bestandsschutz Gefahren bringt
Auch wenn auf Putz befindliche Leitungen durchaus ihren Charme haben und alte Steckdosen die Herzen von Nostalgikern höher schlagen lassen: Das Risiko ist nicht von der Hand zu weisen. Bruchgefährdete veraltete Leitungen und eine marginale Menge an Steckdosen ist der Elektrik unserer Zeit nicht mehr gewachsen. Werden zu viele Geräte über Verteiler an zu wenigen Steckdosen betrieben, ist ein Brand vorprogrammiert. Die Sanierung ist wichtig und sollte zu den Notwendigkeiten beim Sanieren / Modernisieren älterer Häuser zählen.
Es hilft nicht, wenn sich Eigentümer in puncto Brandschutz auf den Bestandsschutz verlassen und sich darauf berufen, dass die elektrischen Leitungen zum Zeitpunkt der Installation der Norm entsprechen. Die Norm ist längst überholt und hat in Bezug auf die heutige Brandschutzverordnung keinen Bestand mehr. Es gibt viele Leitungen, die erneuert werden und den modernen Sicherheitsvorschriften angepasst werden müssen. Dabei hat die Elektroinstallation Altbau keinen Einfluss auf den Bestandsschutz und musst somit nicht solitär genehmigt werden.
Sicherheitsrisiken beseitigen und Sicherheit für Bewohner schaffen
Kurzschlüsse durch spröde und brüchige Isolierungen der elektrischen Leitungen sind das Sicherheitsrisiko Nummer eins. Aber auch Kabel mit brennbarer Isolierung aus Textil sind eine Gefahr. Dünne Drähte entwickeln hohe Temperaturen, wenn sie mit einer intensiven Belastung durch viele Elektrogeräte konfrontiert werden.
In zweiadrige Leitungen ohne Erdung (Nullung) können tödliche Stromschläge begünstigen. In sehr alten Objekten stammt die Elektrik noch aus der Zeit vor dem Krieg, wo keine Erdung installiert und die permanente Spannung auf den Leitungen erzeugt wurde. Eine Erneuerung ist die einzige Chance auf den Gefahrenausgleich und sollte in jeder Altbauwohnung erfolgen. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist der akute Mangel an Steckdosen. Die Anzahl der im Haushalt genutzten Elektrogeräte hat sich erhöht und es kommt zu Schwelbränden, wenn zu viele Geräte über eine Steckdose – und eine schwache Leitung mit dünnem Querschnitt – betrieben werden.
Ebenso sollte der fehlende FI-Schutzschalter nicht unterschätzt werden. Heute ist er Vorschrift. Bei älteren Elektroinstallationen muss er nachgerüstet und bestenfalls mit einer vollständig neuen Installation integriert werden.
Beispiele für eine moderne Elektroinstallation im Altbau
Selbst Häuser und Wohngebäude aus den 20er-Jahren lassen sich problemlos auf den neuesten Stand bringen. Dabei müssen die Mieter keine unzumutbaren Belästigungen in Kauf nehmen. Zu den wichtigsten Modernisierungen im Bereich der Elektrik zählen bei alten Häusern:
- Die neue Verlegung von Steigleitungen und Hauptleitungen in den Hausfluren
- Eine Abtrennung der Steigstränge durch band-schützende Mauerung
- Die Zentralisierung aller Zählerschränke im Kellergeschoss
- Die Anordnung der Unterverteilung in den einzelnen Wohnungen
- Die Verlegung von Elektroleitungen und Unterverteilung in Wohnungen unter Putz
- Kurze Stichleitungen vom Flur aus durch die Wände der einzelnen Zimmer
- Steckdosen an ein oder zwei an den Flur angrenzenden Wänden
- Aufputz-Leitungen werden durch einen Sockel verdeckt.
Die hier aufgeführte Sanierung der Elektroinstallation im Altbau soll als Beispiel für den bewohnten Zustand umgesetzt werden. Dabei beschränken sich die Tätigkeiten größtenteils auf den Flur und bringen nur marginale Arbeiten in den angrenzenden Räumen mit sich.
Was kostet die Elektroinstallation Altbau?
Der Aufwand richtet sich natürlich nach dem Aufwand, was bei Altbauten sehr verschieden sein kann. Als Beispiel nehmen wir eine Wohnung mit ca. 80 qm Wohnfläche und mittlerer Standardausführung der Elektroinstallation ohne Bustechnik und ohne die Modernisierung des Zählerschranks.
- Neuer Unterverteiler (Sicherungskasten erneuern)
- Neue Verlegung der Installationskabel
- Neue Schalter und Steckdosen und weitere Unterputzeinsätze
- Neue Antennenanlage
- Neue Netzwerkverkabelung
- Neue Sprechanlage
- Rauchmelder
Als ungefähre Richtlinie kann ca. 60 € pro qm Wohnfläche nur für die Elektroinstallation veranschlagt werden. Somit würden ca. 4.800 € netto zusammenkommen. Ungefähr die Hälfte davon sind Materialkosten.
Wenn sie handwerklich begabt sind und gewisse einfache Tätigkeiten selbst erledigen können, wie zum Beispiel Schlitze stemmen, Dosen setzen, Leitungen verlegen, könnten sie sich einiges der Kosten sparen.
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