Kabelfarben (Leiterfarben), welche Bedeutung haben sie bei der Elektroinstallation?
Bei der Elektroinstallation sollte immer die richtigen Kabelfarben der entsprechenden Installation entsprechen. Installationskabel haben mehrere Kupferadern, die mit der entsprechenden Farbe einzeln isoliert sind.
Die Farben der einzelnen Drähte hat je eine andere Farbe, damit die Funktion unterschieden werden kann. Das am häufigsten bei der Elektroinstallation eingesetzte Kabel ist das dreiadrige NYM-J Installationskabel (NYM-J 3×1,5 mm²). Es besteht aus drei Adern mit den Farben schwarz oder braun, blau und grüngelb, mit einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm².
Es wird zum Beispiel beim Anschluss einer Steckdose oder eine Lampe häufig verwendet.
Wichtig: Bevor Sie mit der Verlegung der Leitungen beginnen, sollte schon klar sein, welche Funktionen die Kabel erledigen sollen.
Hier nun die Kabelfarben bei der Elektroinstallation:Installationskabel bei der Elektroinstallation (NYM-J)
Ein Installationskabel besteht aus mehreren Aderleitungen, diese haben eine farbliche Kunststoffisolierung. Die Aderleitungen sind von einem Kabelmantel umhüllt. Dies ist wichtig zur Unterscheidung beim Anschluss, denn jeder Kabelfarbe wird auch eine Funktion zugeordnet.
Bei einem Netzanschluss der Schutzklasse I, mit einem NYM-J 3×1,5 mm², hat dieses Kabel drei Aderleitungen.
Eine schwarze oder braune, eine blaue und eine grüngelbe Ader.
Die grüngelbe Ader dient dabei als Schutzleiter und hat die Aufgabe im Fehlerfall gefährliche Berührungsspannung am leitfähigen Metallgehäuse gegen Erde abzuleiten Der Schutzleiter hat die Bezeichnung „PE“.
Wichtig: Der grüngelbe Draht darf nur als Schutzleiter verwendet werden und zu nichts anderem. Er muss zu diesem Zweck auch immer angeschlossen sein.
- Kabelfarbe „grüngelb“ ist der Schutzleiter „PE“.
Die schwarze Aderleitung (kann auch braun sein) ist der Außenleiter. Dieser ist in der Regel stromführend und steht unter Spannung. Bei einem 230V Netzanschluss versorgt er den Verbraucher mit Strom. Der Außenleiter wird auch als Phase oder „L“ bezeichnet.
- Kabelfarbe „schwarz“ oder „braun“ ist der Außenleiter „L“.
Die blaue Aderleitung ist der Neutralleiter. Er ist mit dem Neutralpunkt (Mittelpunkt) des Niederspannungsnetzes verbunden und kann auch stromführend sein. Der Neutralleiter wird mit „N“ bezeichnet.
Früher wurde der Neutralleiter auch als Nullleiter bezeichnet, was heute falsch ist. Einen Nullleiter war früher die Bezeichnung für den PEN also Schutzleiter und Neutralleiter. Dieses System ist heute nur noch bei bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Früher hatte dieser Leiter auch die Farbe grau.
- Kabelfarbe „blau“ ist der Neutralleiter „N“.
Bei einem Starkstromanschluss (Drehstromanschluss), mit einem NYM-J 5×2,5 mm² der Schutzklasse I, hat das Installationskabel fünf Aderleitungen. Eine braune, eine schwarze, eine graue, eine blaue und eine grüngelbe Ader. Früher (bis 2004) auch zwei schwarze, eine braune, eine blaue und eine grüngelbe Ader.
Die grüngelbe Ader dient dabei (wie oben beschrieben) als Schutzleiter und die blaue Ader wie ebenfalls oben beschrieben als Neutralleiter.
Die braune (L1)der schwarze (L2) und graue (L3) Ader (oder zweimal schwarz und braun) sind die Außenleiter und stromführend. Sie werden als L1, L2 und als L3 bezeichnet.
Bei einem Anschluss einer symmetrischen Last (z.B.: Motor) kann der Neutralleiter „N“ entfallen. In diesem Fall kann es sein, dass die blaue Ader auch als Außenleiter verwendet wurde (bei Anlagen vor 2004).
Als geschaltete Drähte dürfen schwarz, braun und grau verwendet werden. Sollten Installationsdrähte H05RN-F (zum Beispiel bei der UP-Rohrinstallation) zum Einsatz kommen, dürfen auch andersfarbige Drähte wie orange, rot, weiß, violett, verwendet werden.
Der blaue Draht darf, wenn er als Neutralleiter nicht gebraucht wird , auch als geschalteter Draht verwendet werden, dies sollte jedoch vermieden werden.
Stromkabel Farben alt – Kabelfarben in Altbauten
Die Bedeutung der alten Kabelfarben in der Elektroinstallation im privaten Wohnungsbau
In der Vergangenheit gab es in der Elektroinstallation im privaten Wohnungsbau bestimmte Kabelfarben, die eine wichtige Rolle spielten, um sicherzustellen, dass elektrische Verbindungen korrekt hergestellt wurden. Stromkabel Farben alt hatten früher eine andere Bedeutung als heute. Hier erfahren Sie, welche Bedeutung diese alten Kabelfarben in 230-Volt-Wohnungsinstallationen hatten.
Jedoch bestehen diese Anlagen in Deutschland unter gültigem Bestandschutz. Früher (bis 1965) konnte daher der Neutralleiter auch grau sein, er wurde damals als Nullleiter (PEN) bezeichnet. Der Schutzleiter war nicht grüngelb, sondern oft „rot“. Vorsicht: Eine rote Ader konnte auch als geschalteter Draht verwendet werden.
Stromkabel Farben alt:
1. Schwarz: Vor Jahrzehnten war schwarzes Kabel oft die Farbe für die Phase oder Außenleiter. Dieses Kabel führt den Strom zu den elektrischen Geräten und sorgt dafür, dass sie funktionieren. Beim Verlegen von alten Elektrokabeln sollten Sie darauf achten, dass schwarzes Kabel für die Phase steht.
2. Rot: Ähnlich wie Schwarz wurde auch rotes Kabel oft als Phase verwendet. Es diente dazu, den elektrischen Strom zu transportieren und die Geräte mit Energie zu versorgen. Es wurde auch nicht selten die rote Ader als Schutzleiter oder Nulleiter (früherer Begriff für Neutralleiter) verwendet
3. Blau: Blaue Kabel wurden traditionell als Neutralleiter verwendet. Ihr Zweck bestand darin, den Strom aus den Verbrauchern abzuleiten und sicher zur Stromquelle zurückzuleiten. Diese Verwendung von blauen Kabeln hat sich bis heute kaum verändert.
4. Grün/Gelb: Grün-gelbe Kabel waren und sind immer noch für den Schutzleiter oder Erdungsleiter zuständig. Sie dienen dazu, die Elektroanlage zu erden und bieten Schutz vor elektrischen Schlägen. Vor über 50 Jahren wurde auch der graue oder rote Draht als Schutzleiter verwendet.
5. Weiß oder Grau: In einigen Regionen wurde weißes Kabel für den Neutralleiter verwendet. Es ist dabei wichtig, den Stromkreislauf zu schließen und eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Stromkabel Farben alt früher bei Starkstromanschlüssen:
- L1 schwarz oder braun
- L2 rot
- L3 blau
- PE (PEN damals) war grau
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese alten Kabelfarben nicht mehr den aktuellen Normen entsprechen. Moderne Elektroinstallationen verwenden in vielen Ländern genormte Farbcodierungen, um Verwechslungen und Missverständnisse zu vermeiden. Bevor Sie elektrische Arbeiten in Ihrem Zuhause durchführen, sollten Sie daher unbedingt die aktuellen Vorschriften und Normen für Elektroinstallationen in Ihrer Region konsultieren.
Die Kenntnis der Stromkabel Farben alt kann dennoch hilfreich sein, wenn Sie ältere Installationen warten oder renovieren. In jedem Fall ist es ratsam, bei elektrischen Arbeiten einen Fachmann hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß und sicher durchgeführt wird. Denken Sie daran, dass die Sicherheit immer oberste Priorität hat, wenn es um Elektroinstallationen geht.
Die Entwicklung der Kabelfarben und der Begriff „Nullleiter“ in der Elektroinstallation
Die Elektroinstallation im privaten Wohnungsbau hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, und das gilt auch für die Farbgebung von Elektrokabeln. Vor etwa 50 Jahren waren die Kabelfarben und Begriffe in der Elektroinstallation oft anders als heute. Der graue Draht, der früher oft als Neutralleiter galt, wurde damals als Nullleiter bezeichnet.
1. Grauer Draht als Neutralleiter: Vor Jahrzehnten wurde der graue Draht häufig als Neutralleiter verwendet. Seine Aufgabe war es, den Strom aus den Verbrauchern sicher zur Stromquelle zurückzuleiten. Damals war diese Praxis üblich und akzeptiert. In modernen Installationen entspricht der Neutralleiter jedoch normalerweise einem blauen Draht, der international standardisiert ist.
2. Der Begriff „Nullleiter“: Früher wurde oft der Begriff „Nullleiter“ verwendet, um auf den Neutralleiter hinzuweisen. Dieser Begriff wird heutzutage in den meisten Normen und Vorschriften nicht mehr verwendet. Stattdessen wird der korrekte Begriff „Neutralleiter“ verwendet, um die Funktion des Drahts zu beschreiben, der den Stromkreislauf schließt und sicher den Strom aus den Verbrauchern ableitet.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Elektroinstallation im Laufe der Zeit sicherer und effizienter geworden ist. Die Vereinheitlichung der Kabelfarben und die Verwendung präziser Begriffe dienen dazu, Verwechslungen zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten.
Bei der Durchführung von Elektroarbeiten in älteren Gebäuden ist es entscheidend, die damals geltenden Normen und Verkabelungsmethoden zu berücksichtigen. Wenn Sie unsicher sind oder Elektroarbeiten in Ihrem Zuhause durchführen möchten, empfehlen wir dringend, die Dienste eines qualifizierten Elektrikers in Anspruch zu nehmen. Die ordnungsgemäße Installation und die Einhaltung der aktuellen Vorschriften sind entscheidend, um elektrische Sicherheit zu gewährleisten und potenzielle Gefahren zu minimieren.
Gerade bei bestehenden Installationen in Altbauten kann es sein, dass die Adernfarben der Installationskabel mit den heutigen nicht mehr übereinstimmen. Auch die Schutzmaßnahmen sind heute anders als früher.
„Schutzmaßnahme Nullung“ oder „Klassische Nullung“ – Vorsicht – kein eigener Schutzleiter vorhanden
In Altbauten, sprich Elektroinstallationen aus den 70er-Jahren und noch älter, stößt man immer noch häufig auf Installationen, die mit der „Schutzmaßnahme Nullung“. Diese Schutzmaßnahme führt keinen eigenen Schutzleiter mit sich. Der Neutralleiter (früher Nullleiter) und der Schutzleiter waren zusammengefasst als PEN-Leiter. Die „Schutzmaßnahme Nullung“ oder auch „klassische Nullung“ genannt, birgt enorme Gefahren, denn wenn der PEN (Neutral- und Schutzleiter) getrennt wird, jedoch der Außenleiter weiterhin am Verbraucher angeschlossen ist, so liegt automatisch, bereits bei nur einem eingeschalteten Verbraucher hinter der Fehlerstelle, an allen geerdeten Oberflächen die Spannung der Phase (230 Volt~) gegen Erde an.
Aus diesen Gründen ist die „klassische Nullung“ in Deutschland seit dem 1. Mai 1973 verboten. Ausnahme bei Leiterquerschnitte größer als 10 mm² Cu oder 16 mm². Dadurch gibt es sie nur noch im Bereich der Leitungsnetzbetreiber oder Großanlagen.
Heute findet man in sehr alten Installationen, bei Steckdosen oder Lampen noch die „Nullung“, wenn etwa eine Drahtbrücke zwischen Neutralleiter und Schutzleiter vorhanden ist.
Kabelfarben bei klassischer Nullung, die bei Installationen vor 1973 angewendet wurden:
- grau: Nullleiter (N)
- braun/schwarz: Außenleiter (L)
Bestandsschutz in Deutschland bei alten Installationen
Was in Deutschland nach früher gültigen Normen errichtet wurde, braucht durch das im Baurecht verankerte Bestandsschutz nur geändert (angepasst) zu werden, wenn dies in der DIN VDE 0100 (VDE 0100 bis 1976) festgelegt wurde.
Das Auswechseln von elektrischen Betriebsmitteln bedarf keiner Anpassungen an die aktuellen Normen, wenn die neuen Betriebsmittel exakt die gleiche Funktion des alten Betriebsmittels haben (was z. B. beim Ersatz alter Dreh-Wechselschalter durch Kipp-Schalter für die Beleuchtung nicht gegeben ist).
Demnach hat die „Nullung – hergestellt durch den Anschluss der zu schützenden Anlagenteile an den Nullleiter“, heute als PEN-Leiter bezeichnet (z. B. nach VDE 0100/12.65, § 10 N, a – oder in TGL 200-0602/03, Abschnitt 9.3), in den neuen und alten Bundesländern Bestandsschutz (Quelle Wikipedia).
Fazit zu „Kabelfarben“ und „Stromkabel Farben alt“ bei der Elektroinstallation
Nur die Funktion der Farben zu kennen, reicht nicht aus. Vor allem in Altbauten oder renovierten Gebäude findet man häufig Kabelfarben, die mit dem Bild 1 von oben nicht übereinstimmen. Gerade in Wohnungen, die noch die klassische Nullung als Schutzmaßnahme anwenden, ist es ratsam, die Elektroinstallation auf den neuesten Stand zu bringen. Auch wenn der Bestandschutz hier greift, bedenken Sie die erhöhte Lebensgefahr für Personen im Fehlerfall. Zudem ist bei solchen Installationen kein FI-Schutzschalter installiert.
Wenn Sie einen Leiter und dessen Funktion nicht identifizieren können, fragen Sie unbedingt einen Fachmann. Dieser kann durch Messungen mit den geeigneten Messgeräten leicht feststellen, welche Funktion die Leiter ausführen. Ein Phasenprüfer ist kein Messgerät, das hierfür geeignet ist . Ein Phasenprüfer sollte grundsätzlich zur Überprüfung der Elektroinstallation nicht verwendet werden, dass dieser nur verfälschte Anzeigen liefert! Bei der Elektroinstallation sind Fachkenntnisse und Fachwerkzeug unabdingbar!
Allgemeine wichtige Hinweise:
Das Arbeiten an der elektrischen Anlage kann lebensgefährlich sein. Aus rechtlichen Gründen weise ich Sie darauf hin, dass alle Artikel, mit Erklärungen in Schrift und Bild, keine vollständigen Installationsanleitungen für elektrische Anlagen sind. Sie erhalten hier lediglich Tipps, Hilfe und Anregungen aus der Sichtweise des Autors und Betreibers dieses Blogs.
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