Wie Sie einen FI-Schutzschalter im Verteiler nachrüsten
FI-Schutzschalter steht ausgeschrieben für Fehlerstrom-Schutzschalter und gewährleistet, dass es im Falle eines Fehlerstroms zur Unterbrechung des Stromkreises kommt.
Dennoch ist dieser FI-Schutzschalter noch immer nicht in dem deutschen Haushalt vorhanden und daher empfehlen wir eindringlich eine entsprechende Nachrüstung.
Der Aufwand dazu ist in der Regel nicht groß und sollte schnell erledigt sein.
Wichtig: In sehr alten Installationen (Schutzmaßnahme Nullung), in der kein extra grüngelber Schutzleiter in den Stromleitungen mitgeführt wird, ist die Nachrüstung eines FI-Schutzschalters nicht möglich oder nur durch vorherigen Austausch der vorhandenen Verkabelung, was in der Regel nur mit großem Aufwand verbunden ist.
Der Sinn und Zweck der FI-Schutzschalter
In Fachkreisen wird der FI-Schalter auch bezeichnet als RCD, was für residual current devie, im Deutschen für Reststromschutzgerät, steht.
Er sorgt dafür, dass in nur wenigen Millisekunden der Stromkreis unterbrochen wird, sobald ein Mensch mit entweder einem defekten Gerät oder aber einer defekten Leitung in Berührung kommt.
Im Vergleich zu dem Schutzleiter, welcher auch reagiert, sobald es zu einer Spannung im Gehäuse kommt, schaltet sich der FI-Schalter schon bei deutlichen leichteren Fehlströmen (10mA) aus.
Der Schutzleiter (PE) leitet zudem den Strom nur in die Erde ab, während der FI-Schutzschalter dafür sorgt, dass der gesamte Stromkreis unterbrochen wird.
Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung rettet Leben. Der Leitungsschutzschalter schützt das Gebäude.
Woher die Bezeichnung FI-Schalter
Das „F“ in dem Wort steht für den Fehler und das „I“ steht für den Strom, denn das für Stromstärke-Formelzeichen ist das I, welche gemessen wird in Ampere.
Im Bereich jeder Elektroinstallation müssen Sie unbedingt vorab prüfen, ob von Ihnen die entsprechenden Sicherheitsvorschriften beachtet worden sind.
Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen sollte immer ein geschultes Fachpersonal hinzugezogen werden, welches entweder die Arbeiten selbst unternimmt oder eben, aber Aufsicht über die Arbeiten hat.
Auch die Prüfung und Abnahme haben von Fachpersonal zu erfolgen. Wird die Arbeit an elektrischen Anlagen vom Errichter nicht nach Vorschriften oder unsachgemäß ausgeführt, ist dieser im Falle von Sach- oder Personenschaden voll haftbar.
Sicherheitshinweise:
Wichtige Informationen vorab: Das Arbeiten an der elektrischen Anlage kann lebensgefährlich sein. Aus rechtlichen Gründen weise ich Sie darauf hin, dass alle Artikel, mit Erklärungen in Schrift und Bild, keine vollständigen Installationsanleitungen für elektrische Anlagen sind. Sie erhalten hier lediglich Tipps, Hilfe und Anregungen aus der Sichtweise des Autors und Betreibers dieses Blogs.
Wichtig: Es wird keinerlei Haftung für entstandene Personen- und Sachschäden bei unsachgemäßer und nicht vorschriftsgemäßer Ausführung übernommen! Die Arbeiten sollten deshalb von Fachpersonal ausgeführt oder mindestens überprüft werden.
Benötigtes Werkzeug
Zum Montieren des FI-Schutzschalters brauchen Sie einen Schraubendreher als Werkzeug. Außerdem brauchen Sie eine Spitzzange, einen Spannungsprüfer und eine Hülsenquetschzange.
Zusätzlich werden noch als Material Verdrahtungslitzen mit Aderendhülsen benötigt.
FI-Schutzschalter nachrüsten
Es müssen unbedingt, wie bei allen Arbeiten an einer elektrischen Anlage, die Sicherheitsregeln eingehalten werden. Einen FI-Schutzschalter einbauen ist gar nicht so schwer wie vielleicht manche denken. Der Anschluss ist eigentlich ganz simpel und wird meist im Sicherungs- bzw. Verteilerkasten erledigt. Den FI-Schutzschalter einbauen dauert normalerweise etwa eine Stunde.
Für den FI-Schalter sollte ein Platz nach dem Zähler, jedoch vor den Leitungsschutzschaltern vorhanden sein. Dieser kann direkt im Zählerkasten mit Unterverteiler oder in einem eigenen Unterverteiler festgelegt werden.
Wenn Sie den FI-Schutzschalter nachrüsten wollen, müssen Sie im ersten Schritt die Verbindungen der Anschlussklemmen L1. L2, L3 und N zu den Sicherungen (Leitungsschutzschalter) auftrennen.
Der FI-Schalter ist dann im Verteilerkasten hinter den Anschlussklemmen bzw. Stromzähler, jedoch vor den Sicherungen (Leitungsschutzschalter) anzubringen.
Der Schutzschalter ist dann mit der Stromleitung und dessen Anschlussklemmen zu verdrahten. Die Anordnung der Klemmen am FI-Schalter und die der Anschlussklemmen sind in derselben Reihenfolge, sprich L1, L2, L3, N.
In der gleichen Reihenfolge wird der FI-Schalter dann verbunden mit den Sicherungen (Leitungsschutzschaltern).
Also wird der FI-Schutzschalter in die Zuleitung geschaltet. Nach dem Zähler, jedoch vor den Leitungsschutzschaltern.
Der Neutralleiter „N“ wird aufgetrennt und über den FI-Schutzschalter geführt, um dann an der Sammelschiene angeklemmt.
Wer einen FI-Schutzschalter nachrüsten will muss diesen nach dem Zähler und vor den Leitungsschutzschaltern einbauen.
Der komplette Stromkreis ist durch diese Vorgehensweise gesichert.
Im Fall einer Auslösung ist so die ganze Elektrik im Haus deaktiviert. Empfehlenswert ist daher die Schaltung des FI-Schalters für Einzelbereiche. Zum Beispiel für jedes Stockwerk im EFH, oder bestimmte Räume, damit im Fehlerfall nicht das ganze Haus dunkel ist.
Betätigen Sie im Anschluss der Nachrüstung des FI-Schutzschalters die Prüftaste am FI-Schutzschalter. Diese sollte in regelmäßigen Abständen, zur Funktionsgewährleistung, betätigt werden.
Empfehlung FI-Schutzschalter
Im Handel ist ein 4-poliger FI-Schutzschalter (40A/0,o3 A) für etwa 30 Euro zu erhalten.
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