Unbedingt Leerrohre bei der Elektroinstallation vorsehen
Bei der Planung der Elektroinstallation sollten Sie sich über die technischen Ausstattungen in Ihrem Wohngebäude genaue Gedanken machen.
Angefangen von Anschlüssen für TV und Telefon, Licht, Schalter- und Steckdosenanschlüsse, Netzwerke, Jalousien und Thermostate, Audioanschlüsse, Sprechanlagen, Videoüberwachung und event. eine Alarmanlage oder ein KNX-Bussystem. All dies ist mittlerweile zeitgemäß und auch gut realisierbar, Voraussetzung ist jedoch eine gute Planung.
Das Problem sind oft die Kosten!
Abhängig ist vieles natürlich von den Kosten. Bei der Neuinstallation sollten Sie jedoch immer eins bedenken, dass, was Sie nicht gleich vorsehen und umsetzen ist, später nur mit enormem Aufwand und zigmal höheren Kosten umsetzbar.
Die Lösung sind Leerrohre!
Wenn Sie sich vielleicht aus Kostengründen, die eine oder andere technische Ausstattung aktuell bislang nicht realisieren wollen, so sollten Sie jedoch unbedingt die Leerrohre dafür vorsehen. Dies kostet im Verhältnis nicht viel.
Wichtig – Verlegen Sie die Leerrohre in die jeweiligen Zimmer so, dass später auch problemlos die Kabel eingezogen werden können und lassen Sie die Rohre in einer leeren UP-Schalterdose enden. Beispiele für spätere Installationen könnten sein: Netzwerkanschlüsse, Antennenanschlüsse, Rolladensteuerung, Videoüberwachung, zusätzliche Leuchten, zusätzliche Steckdosen usw.
Welches Rohr muss verwendet werden?
Die Leerrohre bei der Elektroinstallation unterscheiden sich hauptsächlich erstens von der Größe und Länge und zweitens von der Druck- bzw. Schlagfestigkeit, von der minimalen und maximalen Gebrauchstemperatur und dem Biegeverhalten. Diese Unterscheidungen werden mittels eines Klassifizierungscodes festgelegt.
- Erste Ziffer = Druckfestigkeit: 1 sehr leicht (125 N), 2 leicht (320 N), 3 mittel (750 N), 4 schwer (1250 N), 5 sehr schwer (4000 N)
- zweite Ziffer = Schlagfestigkeit: 1 sehr leicht (0,5J), 2 leicht (1J), 3 mittel (2J), 4 schwer (6J), 5 sehr schwer (20,4J)
- dritte Ziffer = minimale Gebrauchstemperatur: 1 +5 Grad, 2 -5 Grad, 3 -15 Grad, 4 -25 Grad, -45 Grad
- vierte Ziffer = maximale Gebrauchstemperatur: 1 +60 Grad, 2 +90 Grad, 3 +105 Grad, 4 +120 Grad, 5 +150 Grad
Der Klassifikationscode „2241“ hat zum Beispiel bei Leerrohren für die Elektroinstallation folgende Bedeutung:
2 2 4 1
(2) Rohrsystem für leichte Druckfestigkeit; (2) leichte Schlagfestigkeit; (4) tiefste Anwendungstemperatur von -25 Grad; (1) und höchste Anwendungstemperatur von + 60 Grad.
Hauptsächlich werden bei der Elektroinstallation in der Praxis folgende Rohre verwendet:
- Leerrohrverlegung in Beton, Estrich, Fußboden: FFKUS-EM 20 Rohr
Kunststoffpanzer-Rohr
- Leerrohrverlegung in Zwischendecken, Unterputz- und Hohlwandverlegung: FBY-Rohr
- Leerrohrverlegung für leichte Unterputz- und Hohlwandinstallation: FFKu-EL Kunststoffrohr