Welche Unterputzdosen werden bei der Elektroinstallation eingesetzt?
Bei der Elektro-Unterputz-Installation werden für den Einbau der Unterputzgeräte wie UP-Steckdosen, UP-Schalter oder auch UP-Telefondosen, UP-Dimmer, UP-Thermostate und viele mehr, sogenannte Schalterdosen verwendet.
Diese Schalterdosen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die einfachste Form der Schalterdose ist 40 mm bis 46 mm tief und hat einen Durchmesser von 60 mm. Die Schalterdose ist aus Kunststoff und hat 4 Schraubdomen, an diesen wird später der Geräteeinsatz befestigt.
Normale Schalterdosen werden verwendet, wenn nur zum Beispiel eine UP-Steckdose mit einem dreiadrigen Kabel angeschlossen werden soll. Maximal zwei Anschlusskabel sollten in die normale Schalterdose eingeführt werden. Sollten mehrere Kabel gebraucht werden, dann unbedingt tiefe Schalterdosen bzw. Schalter-Abzweigdosen verwenden.
Tiefe Unterputzdosen bei der Elektroinstallation
Also sollten Sie drei bis vier Kabel in eine Unterputzdose unterbringen wollen, verwenden Sie eine tiefe Schalterdose. Diese hat den gleichen Durchmesser von 60 mm, jedoch ist sie 60 mm tief und hat somit mehr Platz zum Klemmen.
Eine tiefe Schalterdose wird außerdem bei Geräten, die von Haus aus viel Platz in der Schalterdose brauchen, verwendet. Diese Geräte sind zum Beispiel: UP-Antennensteckdose, Netzwerkdose, UP-Dimmer oder auch Unterputz-Bewegungsmelder.
Überlegen Sie bei der Elektroinstallation genau, welche Dose – wo gebraucht wird und wie viele Kabel in die jeweilige Dose eingeführt werden müssen. Im Zweifel immer lieber eine tiefe Schalterdose installieren.
Unterputzdosen als Geräteabzweigdose
Sollten Sie mehr als vier Kabel in die Schalterdose einführen wollen, verwenden Sie eine Geräteabzweigdose. Bei dieser Dose haben Sie einen großen Klemmraum und können dadurch ganze Schaltungen verklemmen.
Die Geräteabzweigdose kann trotzdem noch als Schalterdose für Geräte (Schalter) verwendet werden. Ich empfehle Ihnen, wenn möglich, keine zusätzlichen Abzweigdosen für das Verklemmen von Schaltungen zu verwenden, sondern die Klemmarbeiten immer in der Geräteabzweigdose vorzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass später, keine hässlichen Dosendeckel auf dem fertigen Putz zu sehen sind.
Sollten Sie die Klemmarbeiten doch lieber in einer separaten Dose vornehmen wollen, verwenden Sie dazu Unterputz-Abzweigdosen. Diese haben einen Durchmesser von 70 mm und eine Tiefe von 40 mm. Ist diese, wegen zu vieler Kabel noch zu klein, verwenden Sie Unterputz-Abzweigkästen. Diese gibt es wiederum in vielen verschiedenen Größen.
Für Wandauslässe wie Wandlampen gibt es spezielle Wandauslassdosen.
Wie werden die Unterputzdosen im Rohbau befestigt?
Es empfiehlt sich, die Unterputzdosen mit einem Schnellbaumörtel zu setzen. Früher wurde häufig Gips verwendet, jedoch kann es dadurch später Risse im Putz geben, vor allem bei Kalkputz. Verwenden Sie darum am besten Schnellbaumörtel oder Ähnliches, es hat auch den Vorteil, dass Sie durch die verlängerte Abbindezeit des Mörtels, viele Dosen auf einmal setzen können.
Hier die Richthöhen der Gerätedosen mittig (fertig Fußboden), also Ihren Fußbodenaufbau noch dazu rechnen:
- Steckdosen für Geräte 30 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Schalter oder Steckdosen neben Türen oder Fenstern 105 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen 115 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Wandauslässe für Arbeitsplatzleuchten 135 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Abzweigdosen 30 cm mittig ab Unterkante Decke
Bevor Sie mit dem Setzen der Dosen beginnen, müssen diese genau angezeichnet werden. Zeichen Sie dazu mit der Wasserwaage ein großes Kreuz mit Bleistift (Kreuz ist Mitte UP-Dose) für die Dosenrichthöhen. Dieses Kreuz dient zur genauen Orientierung und erleichtert Ihnen das Setzten der Dosen enorm.
Vorgehensweise für das Setzen der Dosen
- Mit der Wasserwaage einen Bleistiftstrich senkrecht und waagrecht die Richthöhen anzeichnen.
- Mit einem Dosenbohrer die Dosen herausbohren
- Prüfen, ob die Dosen hineinpassen und gegebenenfalls mit dem Meißel nacharbeiten
- Mit einem Pinsel das Mauerwerk das Dosenloch leicht annässen
- Bei den Unterputzdosen die benötigten Kabeleinführungen ausbrechen
- Schnellbaumörtel anrühren
- Mit einer Spachtel eine angemessene Menge Mörtel in das vorgesehene Loch streichen
- Dosen auf die genaue Höhe (Bleistiftstrich) hineinsetzen und mit der Wasserwaage genau ins Wasser setzten.
- Lassen Sie die Dosen ca. 1 cm aus der Wand schauen (Putzhöhe)
- Sicherheitshalber noch einmal nachmessen und korrigieren
- Mörtel aushärten lassen
Unterputzdosen für die Hohlwandmontage
Für Hohlwände wie Rigipsständerwände oder Holzständerwände gibt es spezielle Schalter- und Abzweigdosen. Diese werden Hohlwanddosen genannt. Die Hohlwanddosen werden mittels Schraubkrallen, die sich seitlich an der Dose befinden, befestigt.
Die Löcher für die Hohlwanddosen müssen mit einem speziellen Hohlwanddosenbohrer (68 mm) gebohrt werden. Hier auch ein Kreuz für die Dosenmitte (Richthöhen beachten) mit der Wasserwaage anzeichnen und dann vorsichtig herausbohren.
Die Hohlwanddosen gibt es auch in winddichter Ausführung. Diese werden in Ausbauhäuser oder in Holzhäuser verwendet.
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