Schaltungen bei der Elektroinstallation – Welcher Lichtschalter für welche Schaltung?
Bei der Elektroinstallation werden zum Schalten der Beleuchtung, verschiedene Schaltungen eingesetzt.
In manchen Räumen wird von einer Stelle (zum Beispiel an der Tür), das Licht „Ein“– und „Aus“ geschaltet. In anderen Räumen wird von zwei oder mehreren verschiedenen Stellen, eine Lampe geschaltet. Oder es werden von einer Stelle aus, zwei oder mehr Leuchten geschaltet. Diese und noch viele weitere Möglichkeiten kommen bei der Elektroinstallation häufig zum Einsatz.
Ich möchte Ihnen die verschiedenen Schalter vorstellen und erklären, welcher Schalter für welche Schaltung zum Einsatz kommt. Dazu möchte ich Ihnen zunächst die verschiedenen und wichtigsten Schalter und deren Einsatz erklären:
Unterschied zwischen Lichtschalter und Taster?
Ein Lichtschalter ist ein Wippschalter. Er „wippt“ beim Betätigen in eine Stellung und bleibt dann in dieser Stellung stehen.
Beispiele für typische Wippschalter: Wechselschalter, Kreuzschalter, Ausschalter, Serienschalter.
Weitere Erklärungen dazu weiter unten …
Folgende Tabelle zeigt die am häufigsten vorkommenden Schalter bei der Elektroinstallation:Die meistverbreiteten Schaltungen bei der Elektroinstallation
Die häufigsten Schaltungen in der Elektroinstallation sind essenziell für den sicheren und effizienten Betrieb elektrischer Anlagen. Zu den gängigen Schaltungen gehören die Ausschaltung, die Wechselschaltung, die Kreuzschaltung, die Serienschaltung sowie die Tasterschaltung. Jede dieser Schaltungen hat spezifische Anwendungsbereiche und Vorteile:
- Ausschaltung: Zum Schalten von Lichtquellen, die von einer Schaltstelle aus geschaltet wird, etwa in Toiletten, Abstellräume, Kellerräume.
- Serienschaltung: Zum Schalten von zwei Lichtquellen von einer Schaltstelle aus. Schalter hat eine Doppelwippe, etwa im Bad für Spiegelleuchte und Deckenleuchte.
- Kreuzschaltung: Diese Schaltung findet Verwendung in größeren Gebäuden, wo eine Lichtquelle von drei oder mehr Schaltstellen aus gesteuert werden soll. Sie ist komplexer als die Wechselschaltung, bietet jedoch erhöhte Flexibilität.
- Wechselschaltung: Diese Schaltung ist ideal für die Steuerung einer Lichtquelle von zwei verschiedenen Orten, z.B. an beiden Enden eines Flurs. Sie ist einfach und weitverbreitet in Wohngebäuden.
- Tasterschaltung: Oft in Treppenhäusern oder Fluren eingesetzt, ermöglicht sie die Steuerung einer Lichtquelle durch mehrere Schalter (Taster). Sie beinhaltet normalerweise ein Relais, das das Licht nach einer voreingestellten Zeit ausschaltet, was Energie spart.
Taster
Der Taster hat eine Feder und „tastet“. Beim Betätigen wird nur ein Impuls (Kontakt) ausgelöst und der Schalter springt wieder in die ursprüngliche Stelle zurück. Hiermit wird dann etwa ein Eltako-Relais, wie etwa häufig bei der Flurschaltung, eingesetzt.
Dieses Eltako schaltet dann die Leuchten der Schaltung.
Beispiel zum Einsatz eines Tasters: In einem Flur werden 5 verschiedene Stellen zum Schalten einer Leuchte benötigt. Hier wird nun eine Tasterschaltung mit Taster eingesetzt. Diese geben beim Betätigen einen Impuls zum Eltako-Relais, welches dann die Beleuchtung Ein- bzw. Aus schaltet.
Der Taster hat eine Eingangsklemme „L“ oder „P“. An dieser wird die Zuleitung (Phase) angeschlossen. An der Abgangsklemme wird der Draht, der den Impuls zum Relais gibt, angeschlossen. Zusätzlich haben die Taster meist noch eine N-Klemme für den Neutralleiter.
Links Schaltplan Tasterschaltung, rechts Taster mit N-Klemme:
Wippschalter wie Ausschalter, Wechselschalter, Kreuzschalter, Serienschalter …
Ausschalter
Der Ausschalter wird zum Schalten einer oder mehrerer Leuchten, von einer Stelle aus benötigt. Eine Ausschaltung wird regelmäßig bei Räumen mit nur einer Eingangstür eingesetzt. Er ist meistens neben der Tür eines Raumes installiert.
Die Ausschaltung ist die einfachste Form einer Schaltung. Hier wird einfach der Stromkreis, mittels eines Ausschalters zur Leuchte geöffnet oder geschlossen.
Der Ausschalter hat deshalb nur zwei Kontakte (Eingang und Ausgang). Für eine einfache Ausschaltung wird auch häufig ein Wechselschalter verwendet. Dieser hat drei Kontakte. Es wird dann der Eingangskontakt P oder L und ein Ausgang (egal, welcher) zur Leuchte verwendet.
Eine erweiterte Form der Ausschaltung ist die Kontroll-Ausschaltung. Wenn, etwa der Schalter außerhalb eines Raumes installiert werden soll. Häufig in Toiletten oder Bad oder auch für den Dachboden, wenn das Licht von unten geschaltet werden soll. Hier wird dann ein Kontroll-Wechselschalter verwendet.
Eine integrierte Glimmlampe im Schalter zweigt an, wenn das Licht eingeschaltet ist. Der Kontroll-Wechselschalter hat zusätzlich einen „N“ Kontakt (Neutralleiter) für den Anschluss der Glimmlampe.
Beispiele für den Einsatz eines Ausschalters oder eines Kontroll-Wechselschalters sind: Haushaltsräume, Kellerräume, WC, Dachboden, Büro. Schaltplan Ausschaltung siehe hier.
Wechselschalter
Ein Wechselschalter wird häufig zum Schalten, von einer oder mehreren Leuchten, von zwei Stellen eingesetzt (bei einer Kreuzschaltung auch von drei Stellen).
Er ist häufig bei Räumen mit zwei Türen (zwei Schaltstellen) eingesetzt. Im Schlafzimmer, Kinderzimmer wird der Wechselschalter auch am Bett installiert.
Bei der Wechselschaltung wird der Stromkreis von der Zuleitung zur Leuchte, mit zwei Wechselschaltern unterbrochen. Mittels der Wechselschalter kann von beiden Schaltstellen, unabhängig voneinander, das Licht Ein- bzw. Aus geschaltet werden.
Der Wechselschalter hat drei Klemmkontakte, die Eingangsklemme „P“ oder „L“ und zwei „Korres“ (Korrespondierende Drähte) Anschlüsse mit Pfeil.
An einem der beiden Wechselschalter wird die Zuleitung (Phase) am Kontakt „P“ oder „L“ angeschlossen. Am zweiten Wechselschalter wird die Leuchte am Kontakt „P“ oder „L“ angeschlossen. Die zwei „Korres“ Anschlüsse (Pfeil-Kontakte) werden mit zwei Drähten miteinander verbunden.
Beispiele für den Einsatz einer Wechselschaltung mit Wechselschalter sind: Alle Räume mit zwei Türen wie zum Beispiel Durchgangsflure, Esszimmer, Wohnzimmer, Garage. Aber auch Räume mit zusätzlichem Schalter am Bett, wie Kinderzimmer und Schlafzimmer.
Links Schaltplan Wechselschaltung, rechts Wechselschalter:
Serienschalter
Ein Serienschalter wird zum Schalten von zwei Leuchten oder Leuchtgruppen von einer Stelle aus, eingesetzt. Der Serienschalter hat zwei Schaltwippen in einem Schalter. Jede Leuchte kann somit extra „Ein“- bzw. „Aus“ geschaltet werden.
Er wird häufig in Räumen mit einer Tür, zum Beispiel für die Deckenleuchte und die Wandleuchte, installiert. Er hat drei Klemmkontakte, die Eingangsklemme für die Zuleitung (Phase) „L“ oder „P“ und zwei Abgangsklemmen für die jeweiligen Abgänge zu den Leuchten.
Beispiele für den Einsatz eines Serienschalters sind Bad (Decken und Spiegelleuchte, Esszimmer, Küche, Werkstatt oder Hobbyräume mit zwei Leuchtgruppen, Büroräume.
Links Schaltplan Serienschaltung, rechts Serienschalter:
Kreuzschalter
Ein Kreuzschalter wird innerhalb einer Wechselschaltung (siehe oben), als erweiterter Schalter eingesetzt. Meistens in Räumen, in denen eine Leuchte von drei Stellen unabhängig „Ein“- bzw. „Aus“ geschaltet werden soll. Bei der Kreuzschaltung werden somit zwei Wechselschalter und ein Kreuzschalter benötigt.
Der Kreuzschalter wird einfach zwischen die zwei Wechselschalter geschaltet. Hier werden die jeweiligen zwei „Korres“ am Eingang und Ausgang des Wechselschalters geklemmt (siehe auch Schaltplan dazu). Beispiel für den Einsatz eines Kreuzschalters sind alle Räume, mit drei Schaltern für eine Leuchte.
Links Schaltplan Kreuzschaltung, rechts Kreuzschalter:
Bewegungsmelder oder Präsenzmelder, als Ersatz für den Lichtschalter
Vielfach wird ein Bewegungsmelder in eine Unterputz-Schalterdose, als Ersatz für den Lichtschalter, zum Schalten des Lichts eingesetzt. Der Vorteile ist, dass der Bewegungsmelder automatisch erkennt, wenn eine Person sich nähert und somit das Licht für eine begrenzte Zeit Ein- bzw. Aus schaltet.
Dies spart Energie, da die Lampe nur im Bedarfsfall leuchtet.
Ein Präsenzmelder erkennt zum Beispiel, wenn eine Person im Raum anwesend ist. In Toiletten kann dies sinnvoll sein.
Praxistipp: Wie Sie die verschiedenen Lichtschalter, Steckdosen, Lampen etc. anschließen, können Sie unter Lichtschalter anschließen, nachlesen.
Schaltung einer Klingelanlage
Sie möchten eine einfache Klingelanlage (keine Sprechanlage), in Ihrer Wohnung oder Haus installieren. Das heißt, an der Haus-Eingangstür soll ein Klingeltaster installiert werden können, der dann bei Betätigung, die Klingel in der Wohnung läuten lässt.
Praxistipp: Wie so eine Schaltung, mit Klingeltaster und Klingel oder ein Gong, in der Wohnung realisiert werden kann, können Sie unter Klingel anschließen, nachlesen.
Schaltung für den Herdanschluss.
Beim Anschluss des Elektroherdes gibt es verschiedene Möglichkeiten und Ausführungen. Hier lesen Sie, wie so ein Herdanschluss realisiert wird, mit ausführlichen Schaltbildern.
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Fazit für Schaltungen bei der Elektroinstallation
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Wahl der Schaltung von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Installationsortes abhängt. Die richtige Anwendung und Installation dieser Schaltungen sind entscheidend für die Sicherheit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit elektrischer Systeme. Durch das Verständnis der Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten jeder Schaltung können Elektroinstallateure und Planer optimale Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse und Bedingungen bieten.