Anleitung, wie Sie eine Steckdose anschließen!
Eine Steckdose anschließen oder eine alte Steckdose gegen eine neue wechseln ist keine große handwerkliche Herausforderung. Allerdings sollten unbedingt die Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, müssen Sie unbedingt die Spannungsfreiheit an der Steckdose herstellen und auch gegen Wiedereinschalten sichern.
Eigentlich dürfen Laien keine Arbeiten an der Elektroanlage durchführen. Das ist im §13 der Niederspannungsanschlussverordnung festgelegt. Deshalb dürfen Sie, wenn sie keine entsprechende Ausbildung haben, eigentlich auch keine Steckdose anschließen oder eine vorhandene Steckdose wechseln. Dies gilt auch für andere Arbeiten an der Elektroanlage. Im Handel sind Steckdosen frei verkäuflich. Es gibt Steckdosen in vielen Ausführungen jedoch dazu später mehr in diesem Artikel.
Welche Fragen häufig durch den Anschluss einer Steckdose aufkommen?
Wie viele Steckdosen sollten auf einem Stromkreis maximal hängen? Welches Kabel wird für den Anschluss einer Steckdose benötigt? Wie Sie eine Steckdose anschließen? Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie in diesem Artikel, wie ein sicherer Anschluss gelingt. Sollten Sie trotz Anleitung Zweifel haben, lassen Sie die Arbeiten an der Elektroanlage von einem Fachmann erledigen.
Wie viele Steckdosen auf einem Stromkreis?
Früher wurde nicht selten, insgesamt zwei bis drei Licht- und Steckdosen Stromkreise, für ein komplettes Wohnhaus vorgesehen. Dies ist heute, bei der Vielzahl der Hausgeräte, undenkbar.
Bei der Hausinstallation sollte deshalb unbedingt darauf geachtet werden, nicht zu viele Steckdosen auf den gleichen Stromkreis zu hängen. Richtlinie sind maximal 4 bis 5 Doppelsteckdosen oder 6 bis 7 Einzelsteckdosen. Jeder Raum sollte (wenn möglich) extra abgesichert sein. Dies ist natürlich auch abhängig von der Leistung, die später angeschlossen wird. Sollte dies noch nicht bekannt sein, lieber ein Stromkreis mehr vorsehen.
Geräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler oder Mikrowelle, sollten auch extra verlegt und abgesichert sein.
Achtung – Bitte vor dem Arbeiten an der elektrischen Anlage unbedingt die 5 SicherheitsregelnHinweis vorab: Das Arbeiten an der elektrischen Anlage kann lebensgefährlich sein. Aus rechtlichen Gründen weise ich Sie darauf hin, dass alle Artikel, mit Erklärungen in Schrift und Bild, keine vollständigen Installationsanleitungen für elektrische Anlagen sind. Sie erhalten hier lediglich Tipps, Hilfe und Anregungen aus der Sichtweise des Autors und Betreibers dieses Blogs.
Wichtig: Bei unsachgemäßer und nicht vorschriftsgemäßer Ausführung wird keinerlei Haftung für entstandene Personen- und Sachschäden übernommen. Die Arbeiten sollten deshalb von Fachpersonal ausgeführt oder mindestens überprüft werden.
Welche Leitung oder welches Kabel wird benötigt?
Jede 230V-Schukosteckdose muss mindestens 3-adrig (Kabel NYM-J 3×1,5 mm² oder Drähte im Rohr) angefahren werden. Es muss ein Schutzleiter (grüngelb) mitgeführt sein. Der Leitungsquerschnitt sollte mindestens 1,5 mm² betragen. Die Absicherung der Leitung, sollte mittels eines Leitungsschutzschalters B10A, erfolgen. Bei einem Zuleitungsquerschnitt von 2,5 mm² für die Steckdose, sollte die Absicherung der Leitung, mittels eines Leitungsschutzschalters B16A, erfolgen.
- Schutzleiter muss „grüngelb“ sein.
- Der Außenleiter oder auch „Phase“ genannt, sollte schwarz oder braun sein.
- Der „Neutralleiter“ hat die Farbe blau.
Hinweis: Bei alten Installationen von früher galten noch andere Vorschriften und somit könnten (zum Beispiel in alten Häusern) auch meistens noch andere Farben verwendet worden sein. Bitte dann immer mittels eines Spannungsprüfers nachprüfen. Der richtige Spannungsprüfer ist bei Arbeiten an der elektrischen Anlage Grundvoraussetzung.
Welches Werkzeug wird beim Einbau einer Steckdose benötigt?
Wie schon erwähnt, verwenden Laien häufig kein Elektrowerkzeug. Elektrowerkzeug haben besondere Isolierungen, die im ungünstigsten Fall vor Stromschlägen schützen. Auch verwenden Laien keinen Spannungsprüfer, sondern irgendwelche billigen Prüfer. Dies führt häufig zu falschen Messergebnissen mit Stromschlag zur Folge. Im schlimmsten Fall sieht man immer wieder das Laien auch Phasenprüfer verwenden. Mit einem Phasenprüfer kann keine Spannungsfreiheit festgestellt werden. Deshalb werden Phasenprüfer auch Phasenlügner genannt!
Folgende Werkzeuge werden zum Anschluss einer Steckdose benötigt:
- Spannungsprüfer (Duspol)
- isolierte Elektriker Schraubendreher
- Abisolierwerkzeug zum Abmanteln des Kabelmantels
- Seitenschneider
- Abisolierzange
Steckdose anschließen:
Wichtig – nochmalige Spannungsfreiheit mittels eines Spannungsprüfers messen.
Die Anschlussdrähte sollten in der Schalterdose so vorbereitet sein, damit diese noch eine Länge von 12 -16 cm haben.
Es gibt heute fast nur noch Steckdosen mit Steckanschlussklemmen. Früher jedoch hatten die Steckdosen Schraubklemmen und mussten mit dem Schraubendreher angezogen werden. Die Steckklemmen haben sich heute bewährt, da man viel schneller beim Anschließen ist.
Bevor Sie die Drähte abisolieren, sollten die Drähte an der Klemmstelle sehr gerade sein und keine Krümmungen haben. Sollte ein Draht leicht gebogen sein, könnte die Klemmstelle nicht halten oder unsicher sein, was ein Schmoren (Brandgefahr) zur Folge haben könnte.
Die drei Drähte (grüngelb, blau, schwarz) mit der Abisolierzange auf 10 mm vorsichtig abisolieren und aufpassen, damit der innere Kupferdraht nicht beschädigt wird (eine kleine Einkerbung am Draht durch die Abisolierzange reicht schon aus, um diesen brechen zu lassen).
Schritt-für-Schritt-Anleitung Steckdose anschließen:
Als Erstes den Schutzleiter (grüngelb) auf die Schutzleiterklemme in der Mitte stecken.
Im Prinzip ist es nun egal, ob Sie nun den Außenleiter (Phase) links oder rechts in die Steckdose klemmen (Der Stecker eines Gerätes wir ja auch mal so oder andersherum eingesteckt). Sie sollten jedoch einer einheitlichen Vorgehensweise nachgehen.
Ich empfehle immer den Neutralleiter (blau) links und Phase (Außenleiter) rechts.
Nachdem Sie nun die Drähte eingeklemmt haben, prüfen Sie unbedingt durch ein kurzes, kräftiges ziehen an den Adern, ob die Drähte fest in der Klemme sitzen.
Nachdem Sie nun die Steckdose angeschlossen haben und die Klemmstellen nochmals geprüft haben, müssen Sie nun die Steckdose in der Schalterdose befestigen. Mittels Geräteschrauben wird die Steckdose in die vorgesehen Schraubdomen der Schalterdose befestigt. Mit einer kleinen Wasserwaage die Steckdose noch „ins Wasser“ setzten.
Steckdose wechseln oder Steckdose austauschen (alt gegen neu)
Wieder ist vorab wichtig, dass die Spannungsfreiheit festgestellt wird. Keine Phasenprüfer oder billigen Schrott zum Testen verwenden. Unbedingt einen Spannungsprüfer verwenden. Den entsprechenden Stromkreis, die für die Steckdosen, die gewechselt werden soll, lokalisieren und den entsprechenden Leitungsschutzschalter herausnehmen.
Nachdem die Spannungsfreiheit festgestellt wurde, ist sicherzustellen, dass der Stromkreis gegen Wiedereinschalten gesichert wird. Erst dann kann mit den eigentlichen Arbeiten der Steckdose wechseln begonnen werden.
Als Erstes wird bei der alten Steckdose die Abdeckung entfernt. Hierzu muss in der Mitte der Steckdose die Schraube gelöst werden. Nachdem Rahmen und Plastik-Abdeckung entfernt wurden, sieht man die der Unterputzeinheit der Steckdose. Diese ist entweder mit den Krallen links und rechts innerhalb der Steckdose befestigt oder die Steckdose ist mit Befestigungsschrauben, die an den Schraubdomen der Unterputzdose eingeschraubt sind, befestigt. Beide Befestigungsmöglichkeiten können auch gleichzeitig verwendet werden.
Nun einfach die Steckdose aus der Dose herausziehen. Die Steckdose hat drei Anschlussklemmen. Es können Steckklemmen sein oder auch Schraubklemmen. Bei Steckklemmen einfach auf den Betätigungshebel drücken und gleichzeitig die Ader aus der Klemme ziehen. Es kann dazu auch eine Spitzzange verwendet werden. Bei Schraubklemmen sind einfach die Schrauben zu lösen. An der Mitte der Steckdose ist zwingend der Schutzleiter (grüngelb) angeklemmt. An den Steckpolen der Steckdose sind der Neutralleiter (blau) und der Außenleiter oder Phase (braun oder schwarz). angeklemmt.
Alle Adern an der alten Steckdose lösen. An der neuen Steckdose werden die Adern wieder genauso aufgelegt. Wichtig unbedingt den Schutzleiter (grüngelb) auf den Schutzleiterkontakt in der Mitte klemmen. Den Neutralleiter blau und die stromführende Ader (braun oder schwarz) auf die Pole links und rechts klemmen.
Nachdem Anschluss die Festigkeit durch kurzes Ziehen an den Adern feststellen. Nun kann die Steckdose in die Unterputzdose wieder eingeschraubt werden. Ich empfehle Ihnen die Steckdose mit Befestigungsschrauben an den Schraubdomen der Unterputzdose festzuschrauben. Nachdem Sie den Unterputzeinsatz der Steckdose in die Unterputzdose befestigt haben, prüfen Sie mit der Wasserwaage, ob die Steckdose auch waagrecht in der Wand sitzt. Nun noch Rahmen und Innenteil der Steckdose aufschrauben.
Nun kann der Stromkreis wieder eingesichert werden und eine Prüfung der Steckdose durchgeführt werden.
Welche Ausführungen von Steckdosen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Steckdosen. Nicht nur im Design, sondern auch in den Ausführungen. Grundsätzlich wird erst mal zwischen „Unterputz“– und „Aufputz“– Steckdose unterschieden.
- Unterputzsteckdosen sind für den Einbau, meist in Unterputzdosen in der Wand oder Hohlwanddosen im Trockenbau.
- Aufputzsteckdosen werden auf die Wand montiert
Zudem gibt es noch Steckdosen, die Besonderheiten auszeichnen:
- Doppelsteckdose
- Steckdosen mit Klappdeckel (werden häufig im Badezimmer, Waschküche oder im Freien zum Einsatz)
- Steckdosen mit USB-Buchse
- Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz (werden verwendet, wenn hochwertige Geräte eingesteckt werden, die besonders gegen Überspannung geschützt werden sollen)
- Steckdosen mit integriertem Fehlerstrom-Schutzschalter (Wenn eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung gebraucht wird, zum Beispiel im Bad)
Extra Tipp:
Bevor Sie die Steckdosen anschließen, machen Sie mit einem Bleistift und einer Wasserwaage einen geraden Strich, 4 mm oberhalb der Unterputzdose. Somit haben Sie eine genaue Orientierung beim Befestigen der Steckdose und diese sitzt beim ersten Mal perfekt gerade.
Die häufigsten Fragen zum Thema Steckdose anschließen und Steckdose wechseln
Ist es egal, wie man eine Steckdose anschließen?
Darf man eine Steckdose selbst wechseln?
Was kostet eine Steckdose wechseln?
Wenn eine vorhandene alte Steckdose gegen eine neue Steckdose gewechselt werden soll, ist der Aufwand sehr gering. Materialkosten je nach Qualität der Steckdose zwischen 5 und 20 €. Rahmen 2 – 5 € Arbeitszeit 15 Minuten pro Steckdose. Ein Elektriker kostet ca. 45 bis 65 € /Std. Anfahrtskosten noch extra.
Soll eine neue Steckdose installiert werden und es muss ein Kabel verlegt werden, ist der Aufwand deutlich höher. Eine Aufputzinstallation ist vom Aufwand deutlich weniger Aufwand als eine Unterputzinstallation. Dort müsste erst mal ein Schlitz gefräst werden und eine Unterputzdose in die Wand gesetzt werden. Danach muss ein Installationskabel von einem geeigneten Punkt aus zur neuen Steckdose verlegt werden. Letztlich muss auch der die Wand wieder verputzt werden. Hier ist der Aufwand mit mehreren Stunden erforderlich.
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