Die Planung der Elektroinstallation im Keller
Elektroinstallation Keller: Beim Neubau oder einer Sanierung von Wohngebäuden oder Wohnungen sollte der Bauherr sich früh mit der späteren technischen Ausstattung auseinandersetzen. Wichtig ist, bei der Elektroinstallation des Kellers, schon bei der Planung festzulegen, welche Kellerräume mal, wie genutzt werden.
Wenn das bislang nicht ganz klar ist, bzw. man später eventuell nachrüsten möchte (Sauna, kleiner Werkraum), sollten auf jeden Fall Leerrohre vorgesehen werden. Erfahren Sie nun in diesem Artikel, wie Sie das am besten hinbekommen.
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Setzen Sie sich deshalb schon frühzeitig mit Ihrem Architekten oder Bauträger, beziehungsweise auch Ihrem Elektrobetrieb zusammen und besprechen Ihren Ausstattungsumfang. Es gilt vorab festzulegen:
- Die Anzahl der Beleuchtung – Anschlüsse (event. Einbauleuchten)
- Die Anzahl der Steckdosen
- Die Anzahl der Multimediaanschlüsse (Telefon, Netzwerk, Router, Sprechanlage)
- Anschlüsse für Sicherheitsfunktionen (Rauchmelder, Einbruchsschutz, Bewegungsmelder für die Beleuchtung)
- Komfortanschlüsse (Videosprechanlagen, USB-Steckdosen)
- Anschlüsse für Kraftsteckdosen, bei einer kleinen Werkstatt zusätzliche Steckdosen, event. Anschluss für Sauna vorsehen, bei einem Hauswirtschaftsraum, Bügelzimmer oder Gästezimmer im Keller zusätzliche Steckdosen vorsehen
Sind die Außenwände, manchmal auch die Zwischenwände im Keller betoniert? Dann sollten die Leerrohre zu den Bedarfsstellen in die Betondecke eingelegt werden und an den entsprechenden Stellen ausgelassen werden. Die Installation wird bei betonierten Wänden auf jeden Fall in einer Aufputzinstallation mit Kabelkanal (oder PVC-Rohr) durchgeführt. Sollten Zwischenwände gemauert sein, empfiehlt sich eine Unterputz-Installation.
Die Elektroinstallation in Feuchträumen, wie Dusche und Waschküche (Hauswirtschaftsraum) etc., sollte auf jeden Fall in Feuchtraum-Ausführung durchgeführt werden. Trockene Räume können mit der üblichen trockenen Installations-Ausführung durchgeführt werden.
Gerade bei älteren Häusern sind die Keller oft feucht. Hier sollte unbedingt eine Feuchtraum-Ausführung der Elektroinstallation erfolgen.
Elektroinstallation Keller – so gelingt die perfekte Planung
Der Keller ist meist ein Ort für Technikraum, Lager und Stauraum, Wasch und Bügelzimmer, Partyraum, Sauna, Fitnessraum, Hobbyraum, Werkstatt oder auch Gästezimmer. Je nach Platz und Bedürfnisse der Bewohner.
Die einen sehen den Keller eher als Lagerraum bzw. für Dinge, die im Wohnbereich nicht zu suchen haben sollen. Die anderen sehen den Keller eher als zusätzlichen Wohnraum und dementsprechend nutzen sie ihn auch als Sauna, Fitness-Bereich, Gästezimmer etc.
Dementsprechend sollten sie sich Gedanken machen und die Elektroinstallation anpassen.
Oft möchte man den Keller vorerst zum Beispiel nur als Lager und eventuell später dann zum Hobbys, Party oder Saunabereich ausbauen.
Hier ist es nun wichtig, dass sie das mit einplanen oder wenigstens Leerrohre für Erweiterungen (Bsp.: Saunaofen, Steckdosen für Werkstatt, Leerrohre für Beleuchtung) je nach späteren wünschen, entsprechend vorsehen.
Meist ist im Keller die Hauptverteilung mit Zählerschrank untergebracht. Die Hausanschlüsse (Elektro, Wasser, Telefon, Kabel) finden mehrheitlich auch den Platz im Keller. Viele haben deshalb einen Technikraum oder einen Hausanschlussraum und einen Technikraum. Wichtig sind bei der Planung schon, die Aussparungen in den Betondecken, für spätere Versorgungsleitungen, einzuplanen.
Außerdem sollten idealerweise Technikräume im Keller, so geplant werden, dass spätere Versorgungsleitungen möglichst einfach, ohne große Umwege zu den jeweiligen Bedarfsstellen verlegt werden können.
Das spart dann letztendlich auch richtig Geld.
Die Planung der Beleuchtung im Keller
Im Keller ist vornehmlich eine weiße, helle Beleuchtung gefragt. Für die Grundbeleuchtung in jedem Raum sollte in der Mitte des Raums ein Lampenauslass vorgesehen werden. Die Schaltstellen sollten jeweils an der Eingangstür geplant werden. Je nach Nutzung der Kellerräume sind nun weitere Lampenbedarfsstellen vorzusehen.
Beispiele hierfür:
- Separate, blendfreie und helle Beleuchtung für den Bügeltisch
- Im Hauswirtschaftsraum sollte eine weiße, helle Beleuchtung installiert werden
- Wandleuchten oder Einbauspots im Saunaraum
- gedimmte Partybeleuchtung im Hobby oder Partyraum
- In der Werkstatt eigene helle Beleuchtung über dem Werktisch
- Im Gästezimmer zusätzlicher Schalter am Bett und eventuell weitere Leselampen
Im Flur und Treppenhaus zum Keller könnte auch Bewegungsmelder mit Zeitsteuerung für die Grundbeleuchtung installiert werden. Gerade wenn man keine Hand freihat, um den Schalter zu betätigen, ist dies sehr hilfreich. Das spart Energie, den der Bewegungsmelder schaltet das Licht automatisch aus, wenn man es mal vergessen sollte, was im Keller öfter mal vorkommt.
Hat der Keller einen separaten Eingang mit Kellertreppe? Hier sollte auf jeden Fall eine helle Lampe mit zwei Schaltstellen (oben und unten) eingeplant werden.
Elektroinstallation Keller – wie viele Steckdosen sind im Keller vorzusehen?
Im Flurbereich im Keller sollten mindestens 2 Putzsteckdosen an unterschiedlichen Stellen vorgesehen werden. In den weiteren Räumen sollte jeweils eine Putzsteckdose an der Eingangstür eingeplant werden.
In allen Kellerräumen sollten mindestens noch zwei bis vier weitere Steckdosen vorgesehen werden.
Im Hauswirtschaftsraum jeweils eine separat abgesicherte Steckdose für Waschmaschine und Trockner.
Für die Werkstatt mindestens zwei eigene Stromkreise für Arbeitssteckdosen und eine 16A Kraftsteckdose. Eventuell noch eine 32A Kraftsteckdose einplanen.
Sollte eine Sauna in den Kellerräumen integriert werden, braucht diese ebenfalls einen Kraftanschluss. Es empfiehlt sich auf jeden Fall ein ausreichendes Leerrohr vom Verteiler vorzusehen.
Manchmal wird der Keller zum Beispiel auch als Nähzimmer genutzt werden, hier sind dann ebenfalls separate Steckdosen und eine gute Beleuchtung vorzusehen. Da man im Näh- oder Bügelzimmer viel Zeit verbringt, ist auf jeden Fall auch zu überlegen, ob man ein Unterputzradio installiert. Dies nimmt wenig Platz weg und ist sehr praktisch.
Sollten im Keller ein Gästezimmer eingerichtet werden, sind auf jeden Fall auch Steckdosen für Fernseher und weitere unterhaltungstechnische Geräte wie Receiver, DVD, Festplatte etc. vorzusehen. Genügend Steckdosen und einen Lichtschalter am Gästebett ebenfalls.
Häufig befinden sich im Keller ein Gefrierschrank und ein separater Kühlschrank. Hier sollte der Standort und unbedingt Steckdosen eingeplant werden.
Sollten im Keller auch Partys stattfinden, sollte der Partyraum, neben der schon erwähnten zusätzlichen Beleuchtung, auf jeden Fall zusätzliche Steckdosen vorgesehen werden.
Häufig werden im Keller, meist in einem Technikraum, weitere Steckdosen, wie zum Beispiel für Router, Antennenverstärker, Lüftungsanlage etc. benötigt. Dies sollten Sie einplanen.
Elektroinstallation Keller – weitere wichtige Anschlüsse und Installationen
Im Keller befindet sich mehrheitlich auch die Heizung. Hierfür werden auch etliche elektrische Anschlüsse benötigt. Dies klären Sie vorab mit Ihrem Heizungsinstallateur ab.
Multimediaanschlüsse im Keller
Nicht zu vergessen sind die Multimediaanschlüsse im Keller. Dazu zählen Antennenanschlüsse für eventuelle Radio- und Fernsehgeräte, die zum Beispiel im Gästezimmer, Partyraum, Sauna oder auch im Näh- und Bügelzimmer vorgesehen werden.
Weiter sollten auch ein Telefonanschluss eventuell für den Router bzw. wenn Sie ein eigenes Netzwerk installieren, genügend Netzwerkanschlüsse in den infrage kommenden Räumen installieren.
Ist Ihr Keller beheizt? Wenn ja, Raumthermostate nicht vergessen.
Im Keller befindet sich ja auch in der Regel der Fundamenterder mit Potenzialausgleich, der Hausanschluss, der Zählerschrank, Unterverteiler, Multimediaverteiler, Lüftungszentrale, der Heizraum etc.
Die Elektroinstallation dieser Anschlüsse gehört sicherlich auch zum Keller dazu, jedoch würde dies den Rahmen sprengen. Sie finden den jeweils eigenen Artikel zu diesen Themen, ebenfalls auf unserem Blog.
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