Dieser Schutz bewahrt vor Gefahren, welche aus der direkten Berührung von spannungsführenden, aktiven Teilen resultieren. Dabei wird zwischen dem vollständigem und dem teilweisen Schutz unterschieden. Der vollständige Schutz wird durch Isolierung gewährleistet und stellt die gebräuchlichste Form mittels Umhüllung, großem Abstand und Abdeckung dar. Der teilweise Schutz gegen direktes Berühren (zum Beispiel durch geringen Abstand oder Hindernisse) ist nur in abgeschlossenen elektrotechnischen Betriebsstätten zulässig.
Schutz gegen gefährliche Körperströme
Elektrische Energie lässt sich nur anhand ihrer Wirkungen erkennen, da sie direkt nicht sichtbar ist. Daraus resultieren bestimmte Gefahren, deren Begegnung nur mit geeigneten Schutzmaßnahmen stattfinden sollte. Um einen elektrischen Schlag, also die schädigende Durchströmung des menschlichen Körpers zu vermeiden, wurden spezielle Schutzmaßnahmen entwickelt, welche es zu differenzieren gilt. Bereits kleine Ströme können beim Passieren des Körpers dafür sorgen, dass diese Begegnung tödlich endet. Der Blutkreislauf bricht unter dem auftretenden Herzkammerflimmern zusammen. Dies kann passieren, wenn man zwei gleichzeitig zwei Teile mit unterschiedlich hoher Spannung berührt. Der Schutz wird nach Deutscher Industrienorm 0100 in folgende Stufen unterteilt: Basisschutz als Schutz gegen direktes Berühren, Fehlerschutz als Schutz gegen indirektes Berühren und Zusatzschutz als Schutz bei direktem Berühren.
Schutz gegen Überspannung
Damit ist der Schutz von elektrischen Geräten vor elektrischer Spannung gemeint, welcher auch häufig mit SPD deklariert wird. Dabei handelt es sich um die englische Abkürzung „surge protection device“. Überspannungen können durch induktive oder kapazitive Einkopplungen anderer Systeme sowie durch einen Blitz hervorgerufen werden. Auch elektrische Entladungen können Überspannungen auslösen. Diese werden mit der Abkürzung ESD deklariert und können bereits bei einfachsten Handhabungen entstehen.
Schutzarten
Die deklarierte Schutzart weist auf die Eignung elektrischer Betriebsmittel für unterschiedliche Umgebungsbedingungen hin. Außerdem gibt die Schutzarzt den Schutz des Menschen gegenüber einer potenziellen Gefährdung an, wenn dieser entsprechendes Betriebsmittel benutzt. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen Schutzart und Schutzklasse.
Schutzerdung
Gemäß NIN und DIN VDE wird die Schutzerdung wie folgt definiert: „Erdung eines Punktes eines Netzes, eines Betriebsmittels, einer Anlage zu Zwecken elektrischer Sicherheit. In der ÖVE wird die Schutzerdung als Maßnahme des Fehlerschutzes definiert, bei die Anlagenteile, welche es zu schützen gilt, mit einem geeigneten Erder verbunden sind.
Schutzisolierung
Diese bewirkt den Schutz gegen das Berühren von elektrischen Teilen, die unter Spannung stehen, indem die erforderliche Basisisolierung um eine zusätzliche Isolierung ergänzt wird. Ein metallenes Gehäuse kann dabei zusätzlich von innen oder außen komplett isoliert werden.
Zeichen für Schutzisolierung:
Schutzklassen
In der Elektrotechnik dient die Schutzklasse der Einteilung von elektrischen Betriebsmitteln, welche damit auch gleichzeitig gekennzeichnet werden. Dies geschieht in Bezug auf die existenten Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen, die getroffen werden müssen, um einen elektrischen Schlag zu verhindern.
Schutzklassen und Ihre Merkmale:
- Schutzklasse 0: Kein Schutz
- Schutzklasse I: Schutz durch Abschaltung, Schutzleiter-Schutzmaßnahmen
- Schutzklasse II: Schutzisolierung
- Schutzklasse III: Schutzkleinspannung
Schutzkleinspannung
Dabei handelt es sich um eine Spannung, die Grenzwerte für den Spannungsbereich I nicht überschreitet. Die Werte für Gleichspannung und Wechselspannung dieses Bereiches (IEC 60449) der Niederspannung, wer mit 120 V Gleichspannung und 50 V Wechselspannung nicht überschritten.
Der Schutz gegen gefährliche Körperströme wird durch die Schutzkleinspannung sichergestellt, wenn einige weitere Bedingungen erfüllt sind.
Schutzleiter
Gemeint ist ein elektrischer Leiter, der zu Sicherheitszwecken genutzt wird. Zum Beispiel als Schutzmaßnahme gegen elektrische Schläge. PE ist das Kurzzeichen des Schutzleiters. Der Schutzleiter muss grüngelb gekennzeichnet sein. Er muss eine durchgehende elektrische Verbindung haben. Der Schutzleiter übernimmt im Falle eines Fehlers die Aufgabe, Lebewesen zu schützen.
Selektivität
Dieser Begriff bedeutet, dass nur das in unmittelbarer Nähe der Fehlerstelle befindliche Gerät auslöst, wenn es in einem Stromkreis zum Fehler kommt, der in Reihe geschaltete Schutzeinrichtungen für Über- und Fehlstrom aufweist. Damit handelt es sich um eine Funktion des Netzschutzes.
Spannung
Dabei handelt es sich um eine grundlegende physikalische Größe, welche ihren festen Platz in der Elektrotechnik und Elektrodynamik hat. Im internationalen Einheitssystem wird die Spannung in der Einheit Volt angegeben und hat das Formelzeichen „U“.
Speisepunkt
Dieser wird auch als Übergabestelle deklariert. Der Speisepunkt markiert die rechtliche Grenze zwischen der Verbraucheranlage und dem Verteilungsnetz.
Staberder
Der Staberder gehört zur Gruppe der Tiefenerder. Die Tiefenerder sollten dann eingesetzt werden, wenn zunehmend mit der Tiefe des Bodens der spezifische Erdwiderstand sinkt.
Der Staberder wird in der Regel aus Stahl oder Edelstahl gefertigt und in den Boden eingeschlagen. Der Staberder kann zwischen einem und mehreren Metern lang sein und ist am unteren Ende angespitzt. Das andere Ende des Staberders weist eine Vorrichtung auf, mit der sich der Staberder an eine Leitung anschließen lässt.
Starkstromanlagen
Nach der Definition des Energiewirtschaftsgesetz und von DIN VDE 0100 handelt es sich dann um eine Starkstromanlage, wenn eine elektrische Arbeit verrichtet wird. Starkstromanlagen können gegen elektrische Anlagen anderer Art nicht immer eindeutig abgegrenzt werden. Die Werte von Spannung, Strom und Leistung sind keine ausreichenden Unterscheidungsmerkmale
Steckdosenstromkreise
Gemeint sind abgeschlossene Systeme von elektrischen Leitern. Steckdosenstromkreise verbinden eine oder mehrere Steckdosen mit den Schutzeinrichtungen im Stromkreisverteiler.
Diese sind so miteinander verbunden, dass die elektrische Ladung kreisförmig fließen kann. Die Steckdose fungiert zwischen Leitungen als elektrischer Steckverbinder. Sie kann entweder Aufputz, also fest an einer Wand oder Unterputz, also versenkt installiert werden. Sie kann aber auch Teil einer Leitungskupplung mit mobilen Eigenschaften sein. Das betrifft zum Beispiel Verlängerungen, Tisch- und Mehrfachsteckdosen.
In der Regel wird eine Steckdose für die Stromversorgung genutzt. Datenübertragungs- und Telefondosen gelten ebenfalls Steckdosen. Üblicherweise werden Geräte mit Einphasenwechselstrom von 100 bis 230 Volt oder Geräte mit Dreiphasenwechselstrom versorgt. Für Gleichstrom gibt es aber auch genormte Steckdosen. Handelt es sich um höhere Spannungen und Ströme, stehen ebenfalls Steckdosensysteme zur Verfügung.
Stegleitung
Eine Stegleitung ist eine sehr flache Leitung die in der Regel im Putz verlegt wird. Eine Stegleitung besteht aus einzelnen Adernleitungen, die zu 3- 4- oder 5 adrigen Leitungen mittels einer zusätzlichen Kunststoffisolierung zusammengefasst sind. Sie sind flach nebeneinander angeordnet damit sie im Putz verlegt werden können und nicht viel auftragen.
Die Stegleitung kommt in der Regel bei der nachträglichen Anbringung von Deckenleuchten zum Einsatz und wird in trockenen Räumen in oder unter Putz verlegt.
Strombelastbarkeit
Darunter ist der höchste zulässige Strom zu verstehen, den ein Leiter, eine Stromschiene, eine Leitung oder ein Kabel dauernd unter festgelegten Bedingungen führen kann, ohne dass ein bestimmter Wert durch die zulässige Beharrungstemperatur des Leiters überschritten wird.
Die Strombelastbarkeit ist abhängig von:
- Nennquerschnitt und Leitermaterial
- Leitungs- und Kabelbauart
- Verlegeart
- Umgebungsbedingungen
- Betriebsart
Stromkreis
Der Stromkreis ist eine geschlossene Strombahn zwischen Stromquelle (Speisepunkt) und Verbrauchsmittel. Dabei handelt es sich um ein System von Leitern, mit welchem ein geschlossener Weg dargestellt wird. Der Begriff „Leiter“ umfasst dabei jedes mit beweglichen Ladungsträgern ausgestattete Medium, das dazu fähig ist, elektrische Ladung zu transportieren. Ein Beispiel aus dem Alltag bezeichnet das Kupfer-Kabel, durch das sich Elektronen bewegen.
Stromschienensysteme
Darunter ist eine Zuleitung zu verstehen, die aus starrem Material besteht und für den elektrischen Strom genutzt wird. Sie dienen zum Fortleiten und/ oder Verteilen elektrischer Energie. Zum Beispiel für elektrisch getriebene Schienenfahrzeuge oder Krananlagen oder auch bewegliche Stromverbraucher.