Die Unterputzdose bei der Elektroinstallation – Ausführungen und Ihre Wichtigkeit
Die Unterputzdose kommt bei der „Unterputz“ Elektroinstallation zum Einsatz. Bei Schwachstrom- und Installationskabeln, die „Unterputz“ verlegt werden, werden Unterputzdosen für den Anschluss der Leitungen verwendet.
Die Unterputzdose dient dabei als:
- Als Gerätedose für den Anschluss von Unterputzeinsätzen jeglicher Art wie zum Beispiel: Schalter, Steckdosen, Thermostate, Netzwerkdosen, Antennendosen
- Als Anschlussdose oder Abzweigdose z. B. als Wandauslassdose bei Wandleuchten oder Abzweigdose bei mehreren Kabeln, die verklemmt werden müssen
- Als Enddose (Blinddose) bei Installationen für Anschlüsse, die für aktuell nicht gebraucht werden, aber für die eventuell später zum Einsatz kommen
Die Unterputzdose wird ins Mauerwerk eingesetzt
Die Unterputzdose ist für das Mauerwerk bestimmt. Sie sind meist aus Kunststoff. Sie werden bei der Elektroinstallation im Neu- oder auch Umbau in das noch zu verputzende Mauerwerk eingesetzt. Dazu muss vorher (zum Beispiel mit einem Dosenbohrer für Stein), die Unterputzdose aus dem Mauerwerk herausgebohrt werden.
Nicht zu verwechseln ist die Unterputzdose mit der Hohlwanddose. Eine Hohlwanddose kommt beim Trockenbau in Hohlwänden, wie zum Beispiel bei Holzhäusern häufig zum Einsatz.
Unterputzdosen werden Unterputz, bei massiven Bauwerken wie Ziegelwände, ins Mauerwerk eingesetzt. Dazu wird größtenteils Mörtel oder auch Gips verwendet. Bei Betonwänden gibt es wiederum spezielle Gerätedosen, die nur für Beton geeignet sind.
Die Unterputzdosen als Kombination werden nur senkrecht oder waagrecht ins Mauerwerk eingesetzt. In der Regel werden die Dosen so gesetzt, dass sie ein wenig aus dem Mauerwerk herausragen (spätere Putzstärke). Unterputzdosen dürfen auf keinen Fall in Schornsteinen eingesetzt werden.
Die einfache Unterputzdose als Schalterdose hat ein Außendurchmesser von 60 mm.
Es gibt auch Unterputzdosen, die seitlich Nagellaschen zur Befestigung haben. Es sollten dafür jedoch nur Stahlnägel und keine Drahtnägel verwendet werden, da diese im Mauerwerk rosten.
Tipp:
15 nutzbringende Erkenntnisse, die Bauherren hinterfragen sollten, bevor sie ihr Bauvorhaben beginnen, hier lesen: Elektroinstallation
Die Unterputzdose gibt es in verschiedenen Ausführungen und Maßen
Unterputzdosen haben vier Schraubdomen. Hier werden später die Geräte wie Schalter und Steckdosen etc. mittels Geräteschrauben befestigt. Die aus den Unterputzdosen herausragenden Stutzen dienen zum Zusammenstecken mehrerer Dosen.
Somit kann man eine Kombination aus mehreren Dosen herstellen. Beim Zusammenstecken der Unterputzdosen müssen diese einrasten. Somit passen auch die Abstände später beim Einbau der Geräte.
Unterputzdosen gibt es auch in winddichter Ausführung. Bei der massiven Ziegelbauweise werden häufig Hohlkammerziegel eingesetzt. Werden nun Unterputzdosen in das Mauerwerk eingesetzt, können durch die unterschiedlichen Temperaturen zwischen der warmen Innenraumtemperatur und den Hohlkammern in den Steinen Zugerscheinungen auftreten. Durch Unterputzdosen in winddichter Ausführung kann dies vermieden werden.
Die einfachste Form der Unterputzdose:
Diese Variante der Unterputzdosen kommt am häufigsten zum Einsatz. Zum Beispiel für den Einbau von Schaltern und Steckdosen, wenn maximal zwei Kabel angeklemmt werden sollen. Sollten mehrere Kabel ankommen und verklemmt werden, dann eine tiefe Schalterdose (Gerätedose) oder eine Geräteabzweigdose verwenden.
Die tiefe Unterputzdose:
Diese (tiefe) Variante der Unterputzdosen kommt auch vielfach zum Einsatz. Zum Beispiel für den Einbau von Schaltern und Steckdosen, wenn mehrere Kabel (3 bis 5 Kabel) verklemmt werden sollen. Sollten mehr als 5 Kabel verklemmt werden, dann am besten Geräteabzweigdosen verwenden. Die tiefe Schalterdose (Gerätedose) kommt auch bei Unterputzgeräten zum Einsatz, die mehr Platz brauchen, oder besser gesagt, die von der Bauweise tiefer sind (Bsp.: Dimmer, Netzwerkdosen, Multimediadosen, Antennendosen).
Unterputzdose als Geräteabzweigdose:
Diese Variante der Unterputzdose als Geräteabzweigdose kommt manchmal zum Einsatz. Zum Beispiel an zentraler Stelle, z. B. im Raum an der Eingangstür, wo viele Kabel zusammenlaufen und verklemmt werden müssen.
Früher wurden dafür häufig separate Klemmkästen gesetzt. Heute wird direkt in der Schalterdose verklemmt. Es können in der Geräteabzweigdose von 6 bis zu 10 Kabel verklemmt werden. Mehr sollten es jedoch nicht sein.
Unterputzdose als Elektronikdose:
Diese Variante der Unterputzdose als Elektronikdose bietet Platz für elektronische Bauelemente. Die Unterputzdosen von Kaiser zum Beispiel haben auch eine Trennwand, die mitgeliefert wird und dadurch können Sie auch unterschiedliche Spannungsarten in einer Dose unterbringen.
Die Elektronikdose eignet sich für den Unterputzeinsatz von:
- EIB Aktoren
- Netzwerkdosen
- Kommunikationseinsätze
- Alarmmodule
- Funksteuerungselemente
Die Elektronikdosen sind auch mit anderen Schalterdosen kombinierbar, dadurch ideal auch für den Einsatz als Eingangsdose.
Bei Elektronikdosen mit Trennwand (z.B. von Kaiser) kann sie als Zweikammerdose eingesetzt werden. Dadurch kann man zwei getrennte Installationen wie Bus- und Betriebsspannung in einer Dose verwenden.
Unterputzdose als Wandauslassdose:
Diese Variante der Unterputzdosen wird als Auslass für eine Unterputzinstallation verwendet. In vielen Fällen wird diese Dose als Auslass bei Wandleuchten eingesetzt. Es sollten nicht mehr als zwei Kabel eingeführt werden.
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Fazit zur Wichtigkeit der Unterputzdose in der Elektroinstallation
Die Unterputzdose ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Elektroinstallation, der weit über eine bloße Funktion hinausgeht. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, elektrische Leitungen und Verbindungen sicher und ästhetisch in den Wänden zu verankern.
Dies schützt nicht nur die Kabel vor mechanischen Beschädigungen, sondern sorgt auch für eine ordentliche und sichere Installation, die den Standards der Elektroinstallation entspricht.