Kabel, Leitungen, Rohre vorschriftsmäßig verlegen – wichtige Grundlagen
Bestimmte einfache Tätigkeiten bei der Elektroinstallation, können vom geübten Heimwerker problemlos selbst erledigt werden. Zu diesen Tätigkeiten zählen Schlitze stemmen, Unterputzdosen setzen, Rohre und Kabel verlegen, Kabel in Rohre einziehen. Jedoch sind dazu einige Grundlagen zu beachten.
Grundsätzlich gilt es bei der Verlegung von Leitungen und Kabel, die richtigen Installationskabel zu verwenden. Eine Auflistung der wichtigsten Installationskabel bei der Hausinstallation, finden Sie auf dieser Seite. Weiter sind auch viele Schwachstromleitungen, die hauptsächlich Unterputz in Leerrohren verlegt werden, wichtig.
Wie schon erwähnt, wichtig ist es, für die jeweiligen geplanten Anschlüsse auch die richtigen Kabel zu verwenden. Aber auch essenziell ist es, auf gewisse Vorschriften und Grundlagen bei der Elektroinstallation zu achten. Dazu zählen zum Beispiel:
- Installationszonen
- Einteilung der Stromkreise
- IP-Schutzarten
- Verlegung in Betondecken
- Verlegung im Außenbereich
- Festlegung von Verteiler und Unterverteiler
- Setzen von Unterputzdosen und Hohlwanddosen
- Installation in Trockenbau und Holzständerwände
- Kabel verbinden (verklemmen) in Dosen (Verteiler)
- und vieles mehr
Kabel verlegen – Zwei Ausführungsmöglichkeiten
Im massiven Rohbau – Unterputz-Installation – Es gibt zwei Ausführungsmöglichkeiten (nur Grundinstallation ohne Schwachstrom, den diese sollte in der Regel komplett mit Leerrohren ausgeführt werden).
1. Die komplette Installation wird mit flexiblen UP-Leerrohren ausgeführt, in diese die einzelnen Drähte (PVC-Aderleitungen) später eingezogen werden.
Vorteile:
- Die Schaltungen können jederzeit verändert werden
- Die Schaltungen können später ohne großen Aufwand erweitert werden
- geringere Materialkosten
Nachteile:
- Breitere Mauerschlitze müssen erstellt werden
- Viel höherer Zeitaufwand für die Installation und dadurch mehr Arbeitszeitkosten
2. Die komplette (Grund) Installation wird mit Kabel NYM-J ausgeführt (Leerrohre von der Betondecke werden decken-bündig abgeschnitten)
Vorteile:
- Es müssen nur schmale Schlitze hergestellt werden
- Die Installation (Leitungen verlegen) geht in der Regel zügig
Nachteile:
- Die Installationen können später nur mit hohem Aufwand und eventuell wieder mit Stemmarbeiten erweitert bzw. verändert werden
Bei beiden Ausführungen werden die Rohre, Leitungen und Kabel in Mauerschlitze verlegt.
Wichtig:
-
Die Schlitze sollten gefräst werden und je nach Mauerdicke nicht zu tief ausgeführt werden
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An Schornsteinen dürfen keine Mauerschlitze für elektrische Leitungen gestemmt werden. Es wird auch dringend abgeraten, Leitungen auf Schornsteinen zu verlegen (Wärmeentwicklung verringert die Lebensdauer der Kabelisolierung)
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Mauerschlitze dürfen die Standfestigkeit der Mauer nicht beeinträchtigen
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Große Mauerschlitze (z.B.: bei der Hauptverteilung) können die Statik des Gebäudes schwächen
-
Verlegen Sie Leitungen in Decken oder auf Böden immer mit geeigneten Schellen oder Montagebügel (feste Verlegung). Vermeiden Sie eine bewegliche Verlegung
-
Achten Sie beim Verlegen der Kabel und Leitungen darauf, dass diese durch mechanische Beschädigung geschützt werden. Entweder durch eine sichere feste Verlegung oder durch eine Verkleidung (Rohre)
- Mantel(Feuchtraum)leitung NYM-J 3G1,5 mm², 3-adrig
- 50 m-Ring, grau
- 3 Adern mit einem Nennquerschnit von je 1,5 mm², Außendurchmesser des Installationskabels ca. 8 mm
- Verwendbar zur festen Verlegung/Installation in trockenen und feuchten Umgebungen sowie für Einsatz in oder unter Putz und in Beton (mit Kabelschlauch) zugelassen. Nicht für den Einsatz im Erdreich geeignet!
- 300V Nennspannung (U0) zwischen Leiter und metallener Umhüllung, 500V Nennspannung (U) zwischen Aussenleitern bei Drehstrom, max. zulässige Leitertemperatur 70°C
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Leitungen, die Unterputz verlegt werden, sowie für Schalter und Steckdosen gelten bestimmte Installationszonen. Grundsätzlich werden Leitungen nur senkrecht und waagrecht verlegt. Ausnahme sind Decken und im Fußboden, hier dürfen Leitungen auch auf dem kürzesten Weg verlegt werden. Bei der Verlegung im Erdreich oder auf dem Rohfußboden (unter dem Estrich) müssen Mantelleitungen NYM-J zusätzlich mit Schutzrohren geschützt werden.
Weitere Verlegearten von Leitungen sind:
- Auf Putz
- In und unter Putz
- In Elektrokabelkanälen
- In Hohlwänden (Trockenbau aus Rigips oder Holz)
- In für die Elektroinstallation geeigneten Installationsrohren
- Auf Kabelrinnen
- Im Erdreich (mit Schutzrohr)
- Im Beton (mit Schutzrohr)
Bei der verdeckten Verlegung (Unterputz) der Leitungen und Rohre sind unbedingt nach DIN 18015 die Installationszonen einzuhalten.
Waagerecht verlegte Leitungen sollen 30 cm oder 15 cm über dem fertigen Fußboden oder 30 cm unter der fertigen Deckenfläche verlaufen. Senkrecht verlegte Leitungen sollen 15 cm neben Rohbaukanten oder Rohbauecken verlaufen.
Steckdosen, Schalter oder Abzweigdosen, die außerhalb dieser Bereiche liegen, sollen mit einer senkrechten Stichleitung aus der am nächsten gelegenen horizontalen Installationszone versorgt werden.
In Küchen und Hausarbeitsräumen gelten zudem gesonderte Regelungen. Im Bad gelten ebenfalls gesonderte Festlegungen.
Installationszonen (Leitungsverlegung) Wohnraum:
Bildquelle: Wikipedia
Wichtig: Achten Sie beim Herstellen von Mauerschlitzen auf die Schlitztiefe, sie sollte bei dünnen Wänden von 11,5 cm max. 2 cm betragen, bei Wänden mit 17,5 cm max. 3 cm, bei Wänden mit 24 cm mit 4 cm Schlitz, bei Wänden mit 36 cm max. 6 cm Schlitztiefe.
Bevor Sie im Rohbau mit der Leitungsverlegung beginnen, sollten Sie alle Unterputzdosen ins Mauerwerk gesetzt haben.