Ausführung der Hausinstallation mit oder ohne Abzweigdosen
In Abzweigdosen oder Klemmkästen laufen elektrische Leitungen zusammen (zum Beispiel von Lampen, Steckdosen, Zuleitung vom Unterverteiler), und werden dort zu einer Schaltung verklemmt.
Pro Abzweigdose wird immer nur ein Stromkreis verklemmt.Die Klemmdosen gibt es Unterputz-, Aufputz- oder Hohlwandausführungen.
In Feuchträumen müssen die Abzweigdosen den Standards für Feuchträume (z.B. spritzwassergeschützt) entsprechen.
In Wohnräumen werden bei der Unterputzinstallation meist Unterputz-Abzweigdosen verwendet. In den Klemmdosen steht vornehmlich ein Hinweis zum Leiterquerschnitt (1,5 mm² – 2,5 mm²) und die Anzahl der maximalen Anzahl der Klemmen und Leiter.
Zum Verklemmen der einzelnen Leiter werden fast immer isolierte Steckklemmen (z.B. Wagoklemmen) verwendet. Früher, als es noch keine Steckklemmen gab, wurden Schraubklemmen verwendet, diese kommen heute nur noch selten zum Einsatz, hauptsächlich jedoch bei größeren Leiterquerschnitten.
Verklemmen in Abzweigdosen oder Unterputzdosen?
Bei der Elektro-Hausinstallation sollte man sich schon bei der Planung im Klaren sein, ob man die Elektroinstallation in extra Abzweigdosen- (Kästen) oder komplett ohne Klemmkästen ausführt.
Früher wurde Elektroinstallation überwiegend mit Klemmkästen bzw. Dosen ausgeführt.
Mehrheitlich legte man dazu einen zentralen Punkt (überwiegend an der Tür oder wo viele Kabel zusammen kamen) fest und setzte dort eine Klemmdose.
Von dort wurden alle Verbraucher, Schalter und Steckdosen versorgt. Heute wird diese Installation jedoch eher selten so praktiziert.
Dies hat mehrere Gründe, auf die wir später eingehen. Häufig wird auf dem privaten Haus- und Wohnungsbau die Hausinstallation mit Geräte-Unterputzdosen ausgeführt.
Diese Dosen werden als Unterputzdosen, zum Beispiel an der Tür als Schalterdose eingesetzt. Jedoch sind diese Gerätedosen deutlich größer als normale Schalterdosen und verfügen über einen weiteren Klemmraum. Somit können bis zu 8 Kabel in dieser Gerätedose verklemmt werden.
Wenn Sie nun Ihre Elektro-Hausinstallation planen, sollten Sie sich über die Vor- und Nachteile der Ausführung und die damit zusammenhängenden baulichen Maßnahmen bzw. der optischen Punkte im Klaren sein. Dazu hier nun die Vor- und Nachteile:
Klassische Installation mit Abzweigdosen:
Bei jeder Zusammenführung von Leitungen wie Lampen, Steckdosen, Schalter und Zuleitung wird eine eigene Abzweigdose gesetzt und die Leitungen verklemmt
Vorteil:
- Änderungen oder Erweiterungen sind einfacher und übersichtlicher
Nachteil:
- Bei verputzten Wänden, die gestrichen sind, bleiben beim Öffnen der Dose sichtbare Rückstände vom abbröckelnden Putz zurück (sehr unschön).
- Größeres Material bzw. Zeitaufwand bei der Installation
Hausinstallation mit tiefen Unterputzdosen bzw. Gerätedosen
Für Schalter und Steckdosen werden ohnehin Unterputzdosen gesetzt. Diese werden auch zum Verklemmen der Leitungen (Schalter, weitere Steckdosen, Lampen, Zuleitung) verwendet. Damit genügend Platz zum Verklemmen da ist, sollten tiefe Dosen bzw. Gerätedosen verwendet werden.
Vorteil:
- Die Installation ist kostengünstig und schneller
- Keine Rückstände durch abbröckelnden Putz an Wänden bei Änderungen der Schaltungen
Nachteil:
- Wenig Platz zum Verklemmen in den Unterputzdosen
- begrenzte Anzahl an Leitungen, die miteinander verklemmt werden können
Folgende gängigen Dosentypen gibt es bei der Elektroinstallation und kommen häufig zum Einsatz:
- Schalterdose normal, zum Einbau von Unterputzgeräten wie Steckdosen und Schaltern
- Schalterdose tief, zum Einbau von Unterputzgeräten wie Steckdosen und Schaltern, zusätzlich können noch weitere Leitungen verklemmt werden
- Abzweig-Gerätedosen, zum Einbau von Unterputzgeräten wie Steckdosen und Schaltern, zusätzlich können noch weitere Leitungen verklemmt werden
- Abzweigdosen 70 mm Durchmesser, zum Verklemmen von Leitungen, jedoch kein Geräteeinbau (Schalter, Steckdosen) möglich
- Anschlussdosen für Wandleuchten, dies werden zum Beispiel zum Auslass von Wandleuchte auf einer bestimmten Höhe benötigt
Alle diese Dosen gibt es auch in Hohlwandausführung, in Aufputz-Ausführung und in Feuchtraumausführung
Hinweis zur Aufputz-Installation: Bei der Aufputz-Installation (z.B. in Kellerräumen, Garage) bleibt weiter keine andere Möglichkeit, als Klemmdosen an geeigneter zentralen Stelle zu setzten, da man bei Aufputz-Schaltern und Steckdosen ja nur zwei Einführungsmöglichkeiten (oben und unten) für Kabel hat.