Netzwerkkameras, die auch IP-Kameras genannt werden, sind CCTV-Kameras, die am Ausgang digitale Signale bereitstellen. Diese werden in IP-Netzen weiterverarbeitet.
Die Anbindung an Internet erfolgt in der Regel über DSL oder ISDN. Die IP-Kamera wird üblicherweise über eine kabelgebundene Ethernet-Verkabelung (Kupfer oder LWL-Struktur) eingebunden.
IP-Netzwerk-Überwachungskamera können über LAN (oder auch WLAN) direkt ans Internet angeschlossen werden. Somit hat man auf die Netzwerkkameras direkten Zugriff über das Internet. Die IP-Kamera ist eigentlich ein kleiner Computer. Sie enthält, neben der üblichen Kamera-Komponente, eine CPU, einen Flash-Speicher und einen DRAM-Speicher. Die Netzwerkkamera digitalisiert die Bilddaten zum Bereitstellen und versenden in ein bestehendes Netzwerk. Durch die Netzwerkkamera-Software ist es möglich, dass das Gerät im Netz als Web-Server, als FTP-Server sowie als FTP-Client und als E-Mail-Client auftritt.
Die Vorteile der digitalen IP-Netzwerk-Überwachungskameras gegenüber analogen PAL-Kameras
Die IP-Kamera hat, wie schon beschrieben, einen eigenen Server mit IP-Adresse und kann somit auch extern, in einem Netzwerk über das Internet gesteuert werden. Die Daten sind schon in digitaler Form und können an einem fremden Ort, extern abgelegt werden. Man jederzeit und überall über das Internet (Smartphone, PC) darauf zugreifen und muss nicht Vorort sein. Es lassen sich bei Bedarf über das Netzwerk Daten bereitstellen per SMS oder E-Mail.
Analoge PAL-Kameras brauchen einen 230V-Anschluss. IP-Kameras gibts sowohl mit 230V-Anschluss, jedoch kann sie auch den Strom mittels Power Over Ethernet beziehen (übers Netzwerkkabel).
Die Bilder lassen sich für viele Leute unkompliziert bereitstellen.
Analoge PAL-Kamerasysteme benötigen eine komplette Verkabelung mit Koaxialkabel und einen 230V-Anschluss an jeder Kamera. Außerdem braucht man Monitore und einen Rekorder, auf dem man die Bild-Daten ablegen bzw. ans Internet anbinden kann. Netzwerkkameras brauchen nur einen IP-Netzanschluss und ggf. noch einen 230V-Anschluss.
Nachteile der IP-Netzwerk-Überwachungskameras
Der große Nachteil gegenüber PAL-Kameras ist, dass bei IP-Netzwerk-Überwachungskamera Übertragungsverzögerungen bzw. Aussetzer haben können (die Verarbeitung der Daten ist sehr rechenintensiv). Je höher die Qualität (Kamera und Netz), desto stabiler und schneller die Übertragung.
Eine Netzwerkkamera kann Sicherheitslücken aufweisen, es besteht dadurch die Gefahr eines Zugriffs von unbefugten Personen. Moderne IP-Kameras haben jedoch einen hohen Standardschutz und bieten etwa Passwortschutz oder Ähnliches an.
Manche IP-Netzwerk-Überwachungskamera verfügen über digitale Ein- und Ausgangskontakte. An diesen Eingängen können alarmierende Sensoren angeschlossen werden, die dann auslösende Funktionen zur Folge haben. So könnte man zum Beispiel bei Alarm das automatische Versenden einer E-Mail oder SMS mit Bilddaten veranlassen. An den Ausgängen kann unter anderem eine Beleuchtung oder eine Gefahrenmeldeanlage angeschlossen werden.