Netzwerkkabel bei der Elektroinstallation: Alles, was Sie wissen müssen
In der modernen Elektroinstallation spielen Netzwerkkabel eine immer wichtigere Rolle. Mit der steigenden Vernetzung von Geräten und der Zunahme von Smart-Home-Anwendungen ist eine zuverlässige und leistungsfähige Datenübertragung im Haushalt unerlässlich.
Grundlagen der Netzwerkkabel
Netzwerkkabel, auch Ethernet-Kabel genannt, sind entscheidend für die Datenkommunikation in Netzwerken. Sie verbinden Computer, Router, Switches und andere Netzwerkgeräte miteinander und sorgen für eine schnelle und stabile Datenübertragung.
- Kabeltypen
- Cat5e: Geeignet für Netzwerke mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s.
- Cat6: Unterstützt bis zu 10 Gbit/s und ist daher zukunftssicherer.
- Cat6a: Bietet verbesserte Leistung und ist ideal für anspruchsvollere Anwendungen.
- Cat7 und Cat8: Für noch höhere Geschwindigkeiten und spezielle Anwendungen, meist in Rechenzentren verwendet.
- Abschirmung
- U/UTP (Unshielded/Unshielded Twisted Pair): Keine Abschirmung, weniger störsicher.
- F/UTP (Foiled/Unshielded Twisted Pair): Paarweise Folienabschirmung, besserer Schutz vor elektromagnetischen Störungen.
- S/FTP (Shielded/Foiled Twisted Pair): Gesamtschirmung und Folienabschirmung für beste Störsicherheit.
Ohne ein eigenes Computer-Netzwerk funktioniert keine Internetverbindung. Ein Netzwerk-Verkabelung (LAN-Verkabelung) stellt die Verbindung zwischen Router über Netzwerkkabel her. Es aufzubauen hat deutliche Vorteile gegenüber eines WLAN-Netzwerks (Funkverbindung).
Nicht wegen der Sicherheit und der Hackerangriffe von außen. Eine stabile, sichere und leistungsfähige Internetverbindung bis in den letzten Winkel des Hauses, ohne an Qualität zu verlieren, ist das Ziel vieler Bewohner des eigenen Heims, um alle nötigen Vorteile des Netzwerks ausschöpfen zu können.
Netzwerkkabel, werden oft auch als Patchkabel oder Ethernet-Kabel bezeichnet, sind heute aus der modernen Multimedia Verkabelung nicht mehr wegzudenken. Es gibt sie mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen (Glasfaser- oder Kupfer) und Kategorien.
Viele stellen sich deshalb von Anfang an die Frage: Welches Netzwerkkabel ist das Richtige – bei den vielen Fachbegriffen blickt doch niemand mehr durch?
Keine Sorge, viel müssen sie als privater Einrichter eines Netzwerks nicht wissen. Jedoch ein wenig müssen Sie sich mit dem Thema schon auseinandersetzen, denn minderwertiges Material für schnell zu einer Unzufriedenheit, wenn zum Beispiel die Internetverbindung zu langsam aufgebaut oder gestört wird. Wenn Sie wissen, welche Ansprüche Sie haben und welche Anwendungen bei Ihnen infrage kommen, finden Sie sicherlich schnell das richtige LAN-Kabel.
Warum eigentlich Netzwerkkabel verlegen?
Netzwerkkabel sind dazu da, um ein stabiles Internet-Netz aufzubauen. Mit einem Computer-Netzwerk wird zwischen Router mit DSL-Modem und dem Nutzer eine kabelgebundene Netzwerkverbindung aufgebaut. Wenn man sein eigenes Netzwerk mit Kabel aufbaut, hat dies zwei große Vorteile gegenüber ein WLAN Netz. Es ist weniger störanfällig und es lassen sich damit höhere, stabile Bandbreiten aufbauen.
In Zeiten, in denen ständig neue Multimedia-Anwendungen auf den Markt kommen, ist ein stabiles Netz unabdingbar. Im Neubau sollte daher von Anfang an ein stabiles, zukunftssicheres Netzwerk aufgebaut werden. Im Idealfall werden in jeden Raum, feste Netzwerkanschlüsse (Netzwerkdosen) installiert. Diese werden sternförmig mit LAN-Kabel angefahren und angeschlossen und am besten auf ein zentrales Patchfeld aufgelegt.
Planung der Anschlüsse und Verlegung der Kabel
- Verlegung
- Kabelkanäle und Rohre: Nutzen Sie Kabelkanäle und Rohre, um die Netzwerkkabel zu schützen und ordentlich zu verlegen.
- Abstände einhalten: Halten Sie genügend Abstand zu Stromkabeln, um elektromagnetische Störungen zu minimieren.
- Biegeradien beachten: Achten Sie auf die maximal zulässigen Biegeradien der Kabel, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Anschlüsse und Dosen
- Netzwerkdosen: Installieren Sie Netzwerkdosen an den vorgesehenen Stellen und schließen Sie die Kabel fachgerecht an.
- Patchpanel: In größeren Installationen empfiehlt sich die Nutzung eines Patchpanels, um die Kabel sauber und übersichtlich zu terminieren.
Was ist ein Patchkabel?
Es gibt Netzwerkkabel (Ethernet-Kabel; LAN-Kabel), die bereits konfektioniert (anschlussfertig) also komplett mit Stecker sind. Sie gibt es in verschiedenen Ausführungen, Kategorien und in fertigen verschiedenen Längen bis zu 25 Meter. Sie werden auch Patchkabel genannt.
Netzwerkkabel, die bisher nicht konfektioniert sind, werden für die Installation verwendet. Sie haben keine fertigen Stecker und werden als Verlegekabel bei der Hausinstallation verwendet. Sie sollten nur in Leerrohren verlegt werden. Es gibt sie ebenfalls in verschiedenen Ausführungen, Kategorien und Längen.
Mit LAN Kabel kann man netzwerkfähige Endgeräte, wie zum Beispiel Computer, Laptop, Smart-TV, Spiel-Konsole etc. zusammenschließen und leistungsstark mit dem Internet verbinden. Netzwerkkabel müssen gut gegen äußere Störeinflüsse geschützt sein und haben deshalb mehrere Abschirmungen. Je besser die Abschirmung, desto höher die Qualität des Netzwerkkabels.
Der Nutzer verlangt von seinen Endgeräten höchste Leistung. Deshalb müssen alle Komponenten zusammenspielen. Das LAN-Kabel spielt dabei eine wichtige Rolle, denn höchste Datenübertragungsraten werden nur mit optimalen Kabelverbindungen erreicht.
Wenn Sie ein eigenes LAN-Netzwerk mit Netzwerkkabel aufgebaut haben, lassen sich auch weiterhin WLAN-fähige Endgeräte wie Tablet oder Smartphone nutzen. Sie können sogar miteinander kommunizieren, es spielt keine Rolle ob LAN (Kabel) oder WLAN (Funk).
Wie sieht ein Netzwerkkabel aus?
Ein Netzwerkkabel ist ein sogenanntes geschirmtes „Twisted-Pair-Kabel“. Die Abschirmung besteht aus einem Drahtgeflecht und Aluminiumfolie, die vor inneren und äußeren elektromagnetischen Einflüssen schützt. Außerdem schützt die paarweise Abschirmung (bei CAT 7 Kabel) innerhalb des Kabels, das Übersprechen von benachbarten Kabelpaaren. Hervorragende Netzwerkkabel haben neben der Schirmung der Adernpaare und der Schirmung aus Drahtgeflecht noch eine zusätzliche Folienschirmung.
Ethernet-LAN-Kabel sollten in einem eigenen Installationsrohr verlegt werden. Die Technik schreitet immer weiter voran und es sollte gewährleistet sein, wenn nötig, dass die Leitungen auch ausgewechselt werden können.
Es empfiehlt sich, die Netzwerk-Verkabelung im privaten Wohnungsbau sternförmig, von einer zentralen Stelle (z.B.: Kommunikationsfeld) aus, zu verlegen, passend dazu: Moderne Multimedia Verkabelung
Durch das Streaming von Filmen und Daten, werden mittlerweile selbst im Heimgebrauch hochwertige Netzwerkkabel gebraucht, da enorm viele Datenmengen übertragen werden müssen.
Bei der Hausinstallation werden Netzwerkkabel als Verlegekabel ohne Stecker verwendet. Diese Kabel werden unter anderem mit einem Netzwerkverteiler (Switch) bzw. den Netzwerkdosen verbunden. Diese Endpunkte haben genormte Steckverbindungen, diese werden als „RJ 45“ Steckverbindungen bezeichnet.
Bei fertigen Netzwerkkabeln, auch Patchkabel genannt, sind diese RJ 45 Stecker bereits fertig montiert und können z.B. an netzwerkfähigen Endgeräten zum Einsatz kommen.
Es gibt auch Netzwerkkabel in Glasfaser- und Kupferausführungen. Glasfaserkabel haben andere Steckverbindungen. Da im privaten Wohnungsbau hauptsächlich drahtgebundene Ausführungen zum Einsatz kommen, wollen wir uns hier auf diese Ausführungen konzentrieren.
Wie lang darf ein Netzwerkkabel sein?
Patchkabel, die fertige Stecker haben, sind max. 25 Meter lang. Sie haben in der Regel niedrigere Leiterquerschnitte und auch eine schlechtere Isolierung. Hier entstehen schnell Datenverluste. Deshalb sollten sie nur für kurze Verbindungsstrecken verwendet werden.
Die maximale Länge sollte bei Verlegekabel 90 Meter nicht übersteigen. Da bei längeren Strecken deutliche Qualitätseinbußen bei der Signalübertragung zu spüren sind.
Bei Verlegekabel sollte auf kurze Wege geachtet werden, da die Datenrate pro Meter schlechter wird.
Netzwerkkabel als Verlegekabel ohne Stecker, haben eine deutlich dickere Adernstärke (0,5 bis 0,7 mm) als fertige Netzwerkkabel mit Stecker.
Im Wohnungsbereich spielt die Länge meist ohnehin eine untergeordnete Rolle, da ohnehin deutlich kürzere Strecken verlegt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Cat 5, Cat 6 und Cat 7 Netzwerkkabel?
Bei Datenkabel werden von Kunden häufig mit Begriffen wie Cat 5, Cat 6 oder Cat 7, Datenübertragungsraten, Betriebsfrequenzen oder Standardkennzeichnung konfrontiert. Der Laie kann wahrscheinlich nicht viel damit anfangen. Darum möchte ich es Ihnen mit einfachen Worten erklären.
Netzwerkkabel gibt es in den Kategorien von 1 bis 7 (Cat 1 bis Cat 7). Aktuell sind nur Kabel der Kategorie Cat 5, Cat 6 und Cat 7 relevant.
Entscheidend ist größtenteils die Geschwindigkeit und sollte deshalb im Vordergrund stehen.
Eine Netzwerk-Verkabelung sollte immer mit den aktuell bestmöglichen Komponenten ausgeführt werden. Dazu gehören LAN-Kabel, Anschlussdose, Patchkabel, Patchfeld. Die Leistungsfähigkeit wird von diesen Komponenten bestimmt.
Hat das System eine Schwachstelle, ist die Leitungsfähigkeit des Netzwerks entsprechend schlecht. Es wird durch zwei Kenngrößen bestimmt:
- Netzanwendungsklasse oder auch „Klasse“
- Netzwerk-Kategorie kurz „CAT“
Die Kategorie „CAT“ bezieht sich dabei auf die einzelnen Komponenten. Die Klasse ist die Gesamtheit der Multimedia-Anwendung mit Verkabelung und Anschluss. Die Datenrate ist entscheidend bei einer Netzwerk-Verkabelung.
Das „CAT“ beschreibt zudem auch, für welche Betriebsfrequenzen und Übertragungsgeschwindigkeiten das Netzwerkkabel geeignet ist. Ein Cat 5 Kabel reicht nur für das Surfen im Internet völlig aus. Jedoch verlangt ein Datennetzwerk, selbst im privaten Bereich zum Beispiel durch das Streaming von Filmen und Daten, höhere Anforderungen. Hier stößt eine Cat 5 Verkabelung schnell an Grenzen.
Eine moderne Multimedia Verkabelung, mit seinen Multimedia Anwendungen von heute, verlangt ein leistungsfähiges Netzwerk. Je höher der Frequenzbereich ist, desto höher ist die Übertragungsgeschwindigkeit über größere Entfernungen.
Die Schirmung des Kabels spielt ebenfalls eine wichtige Rolle
Ein Netzwerkkabel (wird auch Ethernet-Kabel genannt) wird natürlich auch von äußeren Einflüssen gestört. Ein 230 Volt Installationskabel, das neben dem Ethernet-Kabel verlegt wird, kann zu Störeinflüssen führen. Deshalb sollte auch auf eine gute Abschirmung und sorgfältige Verlegung des Netzwerkkabels geachtet werden. Am besten noch in einem eigenen Leerrohr.
Die Abschirmung wird unter verschiedenen Arten unterschieden. Bei der Bezeichnung des Ethernet-LAN-Kabels sind die 2 Stellen vor dem Schrägstrich und die drei Stellen nach dem Schrägstrich entscheidend für die Abschirmung. Am Ende der Bezeichnung steht meist TP für „Twisted“ Pair für verdrilltes Adernpaar.
Hier kurz zusammengefasst, wofür die Abkürzungen bei der Kabelbezeichnung stehen:
- XX steht für Schirmung um das Gesamtkabel
- Y beschreibt die Schirmung der Adernpaare
- TP steht für Twisted Pair (verdrilltes Adernpaar)
- U steht für Ungeschirmt (ohne Schirmung)
- F steht für Foliengeschirmt (Abschirmung durch metallisierte Folie)
- S steht für Geflechtgeschirmt (Abschirmung durch Kupfergeflecht)
- SF steht für Geflecht- und Foliengeschirmt
Beispiele:
CAT.7 1000 MHz S/FTP CAT 7 LAN-Kabel
Hier handelt es sich um ein CAT 7 LAN-Kabel mit verdrillten Adernpaaren „TP“ (Twisted Pair), mit einer Abschirmung durch metallisierte Folie „F“ und einer Abschirmung durch Kupfergeflecht „S“. Das Kabel eignet sich für Betriebsfrequenz bis zu 1000 MHz.
Ein Ethernet-Kabel mit der Schirmung „S/UTP“ zum Beispiel, sind die einzelnen Adernpaare nicht geschirmt, zwischen den verdrillten Aderpaaren „TP“ (Twisted Pair) und dem äußeren Kunststoffmantel ein schützendes Kupfergeflecht „S“.
Weiterführende Informationen zu Cat 5, Cat 6 und Cat 7 Netzwerkkabel bzw. der Unterschied zwischen einem Patch und einem Cross-over-Kabel? Hier finden Sie dazu weitere Informationen.
Welches Netzwerkkabel für Neubau?
Wenn nur eine Verbindung zum Internet verlegt werden soll, reicht sicherlich ein Einstiegskabel aus.
Jedoch sollte weiter gedacht werden. Was heute noch reicht, kann morgen schon viel zu wenig sein. Durch die digitale Zukunft werden an das Netzwerk hohe Anforderungen gestellt. Heute werden Filme gestreamt oder heruntergeladen, Spiel-Konsole am Fernseher angeschlossen etc.
Deshalb werden mittlerweile fast nur noch CAT 7 Netzwerkkabel verlegt. Diese ermöglichen Betriebsfrequenzen bis zu 1.000 MHz.
CAT 7 Netzwerkkabel haben vier separat abgeschirmte Adernpaare (Twisted Pair). Um diese vier Adernpaare ist noch ein vollständiger Schirm. Diese Kabel erfüllen vollständig die Anforderungen nach Norm IEEE 802.3an. Diese Norm ist ein Ethernet-Standard für 10GBase-T aus der Reihe IEEE 802.
Wichtig: Nur wenn alle Komponenten (Stecker, Dosen, Switch) die Norm erfüllen, ist ein leistungsstarker Datenverkehr möglich. Es sollte auf eine sorgfältige Verlegung bzw. Anschluss geachtet werden.
So kaufen Sie das beste Netzwerkkabel
Vor dem Kauf sollte schon überlegt werden, welches Netzwerkkabel wohl das richtige ist. Die Preise der einzelnen Händler sind durchaus unterschiedlich. Die Qualität hängt ab von der Schirmung und dem Innenleiter ab. Die Kabelstrecken sollten maximal 100 Meter Länge nicht überschreiten, ansonsten sollte zur Verstärkung der Signale etwa ein Netzwerk-Switch installiert werden.
Günstigere Kabel haben meist eine schlechtere Abschirmung. Es reicht dann aus, wenn ein 230 Volt Stromkabel parallel zum Netzwerkkabel verlegt ist, um den Datenfluss zu stören. Letztendlich macht sich dies dann bei der Geschwindigkeit bemerkbar.
Gut abgeschirmte Netzwerkkabel sind größtenteils auch (durch die gute Abschirmung) ziemlich steif. Beim Verlegen sollte deshalb auch auf den Biegeradius geachtet werden.
Wer hohe Anforderungen an die Netzwerk-Verkabelung hat, sollte ein möglichst hochwertiges Kabel einsetzen.
Kann man ein Netzwerkkabel verlängern?
Bei fest verlegten Netzwerkkabel in der Hausinstallation ist es schwierig Netzwerkkabel zu verlängern und nicht zu empfehlen. Überwiegend sind die Netzwerkkabel ja in Leerrohren verlegt. Es empfiehlt sich deshalb, das LAN-Kabel auszuwechseln.
Bei flexiblem LAN-Verbindungskabeln mit Stecker und Kupplung gibt es mehrere Möglichkeiten diese zu verlängern.
- Mit LAN Kupplungen. Bei dieser günstigen und einfachen Möglichkeit wird einfach ein Adapter zwischen zwei Netzwerkkabel geschaltet (gesteckt). Dadurch entstehen nahezu keine Übertragungsverluste. Im Handel bereits ab 3 Euro erhältlich.
- Mit Switch. Ein Switch hat mehrere Ein- und Ausgänge. Er dient hier ebenfalls als Adapter. Unter einem Switch kann man sich auch einen Mehrfachstecker für das Datennetzwerk vorstellen. Im Handel gibt es solche Switche bereits ab wenigen Euros.
- Mit PowerLAN. Hier wird die vorhandene Stromleitung der Elektroinstallation als Übertragungsweg hergenommen. Sie hat mehrere Vorteile, aber auch Nachteile. Im Handel gibt es solche Adapter bereits ab 40 Euro aufwärts.
Netzwerkdose bzw. Netzwerkkabel anschließen
Wenn man das verlegte Netzwerkkabel nun anschließen bzw. auflegen möchte, ist das gar nicht so schwierig, wie man vielleicht meint. Wichtig ist nur eins, und zwar das richtige Werkzeug. Ohne Anlegewerkzeug wird es nicht gelingen, das LAN-Kabel richtig aufzulegen.
Als wichtigstes Werkzeug benötigt man ein LSA-PLUS Anlegewerkzeug. Es wird auch als Auflegewerkzeug bezeichnet. Im Handel bereits ab 10 Euro erhältlich.
Benötigtes Werkzeug:
- LSA Plus Anlegewerkzeug
- Kreuzschlitz Schraubendreher
- Cuttermesser
- Seitenschneider
Das LAN-Kabel hat 4 abgeschirmte Paare:
- Blau/Weiß
- Orange/Weiß
- Grün/Weiß
- Braun/Weiß
Diese sind nun den jeweiligen Nummern der Anschlussdose zuzuordnen und sowohl an der Dose, als auch am Patchfeld immer gleich in einem Netzwerk aufzulegen.
Die zwei Normen für den Anschluss:
- TIA 568 A
- TIA 568 B
Bei Neuanschlüssen sollte TIA 568 B bevorzugt werden. Wichtig: Bei einer Norm, die sie festgelegt haben, ist diese im kompletten Netzwerk, an allen Anschlüssen gleich zu verwenden. Der Unterschied dieser beiden Anschlussarten liegt bei zwei Adernpaaren: Orange/Weiß und Grün/Weiß. Ansonsten sind beide gleich.
T568A | T568B | |
---|---|---|
Pin 1 | Weiß/Grün | Weiß/Orange |
Pin 2 | Grün | Orange |
Pin 3 | Weiß/Orange | Weiß/Grün |
Pin 4 | Blau | Blau |
Pin 5 | Weiß/Blau | Weiß/Blau |
Pin 6 | Orange | Grün |
Pin 7 | Weiß/Braun | Weiß/Braun |
Pin 8 | Braun | Braun |
Arbeitsschritte Netzwerkdose anschließen
- Dosendeckel entfernen.
- Zugentlastungsschraube lösen.
- Das LAN-Kabel auf ca. 15 cm Länge abschneiden.
- Das LAN-Kabel abisolieren (Mantel vorsichtig bei ca. 4 cm mit einem scharfen Messer einschneiden und abziehen, die geflochtene Abschirmung nach hinten über den Mantel stülpen. Die Abschirmung der Adernpaare vorsichtig entfernen und die zusammengehörigen Paare leicht (ca. zwei Umdrehungen) miteinander verdrillen. Passend dazu der Artikel: Kabel abmanteln
- Schieben Sie nun das LAN-Kabel in die Schelle der Zugentlastung. Das zurück gestülpte Geflecht über dem Kabelmantel muss mit der Zugentlastung Kontakt haben und fest verbunden sein. Zugentlastungsklemme anziehen.
- Jetzt die Adernpaare mit einem LSA+ Auflegewerkzeug in die codierten Klemmen nach der Norm (siehe Tabelle) auflegen (fest in die Steckklemme einpressen).
- Nun die hintere Dosenabdeckung befestigen.
- Die Netzwerkdose in die Unterputzdose, mittels Befestigungsschrauben einbringen.
- Dosenabdeckung montieren.
Fazit
Die Integration von Netzwerkkabeln in die Elektroinstallation ist eine wichtige Aufgabe, die sorgfältige Planung und präzise Ausführung erfordert. Mit den richtigen Kabeltypen, einer durchdachten Verlegung und professionellen Anschlüssen sorgen Sie für eine zuverlässige und zukunftssichere Netzwerkinfrastruktur in Ihrem Zuhause. So sind Sie bestens gerüstet für die Anforderungen der digitalen Welt und die zunehmende Vernetzung von Geräten und Anwendungen.