Im Bad gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Elektroinstallation
Elektroinstallation Bad: Im Bad gelten, durch die erhöhte Gefahr einen Stromschlag zu erleiden, besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Dies liegt hauptsächlich an der erhöhten Luftfeuchtigkeit und natürlich, weil der Mensch im Bad oft ohne Schuhe barfuß läuft, was beides den Widerstand des menschlichen Körpers verringert und dadurch den Stromfluss durch den Körper erleichtert.
Im Bad gibt es auch einige Installationsrohre, Becken und Wasserhähne, was ein zusätzliches Gefahrenpotenzial mit sich bringt, wenn elektrische Leitungen in der Nähe sind. Darum gibt es im Bad besondere Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen, die unbedingt zu beachten und einzuhalten sind.
Elektroinstallation Bad – Schutzzonen
Schutzmaßnahmen nach DIN VDE 0100
Die Schutzbereiche:
- Bereich 0: Umfasst den Innenraum der Bade- oder Duschwanne. Hier dürfen zum Beispiel nur Leuchten bis 12 V Schutzkleinspannung eingesetzt werden. Außerdem muss auf diesen Leuchten dieser Einsatzort (im inneren Wannenbereich einsetzbar) vermerkt sein. Die Schutzart der Leuchten muss mindestens IP X7 (geschützt gegen die Folgen von Eintauchen) entsprechen.
- Bereich 1: Umfasst die Fläche in der senkrechten über den Bereich der Wanne oder Dusche. Wenn keine Dusche vorhanden ist, gilt ein Radius von 120 cm rund um den Brausekopf (Halterung) der Dusche. Der Bereich gilt bis zu einer Höhe von 2,25 Meter vom Fußboden gemessen. Leuchten dürfen in diesem Bereich nicht installiert werden, mit Ausnahme von Leuchten mit 12 V Schutzkleinspannung. Die Schutzart dieser Leuchten muss mindestens IP X5 (geschützt gegen Strahlwasser) entsprechen. Leuchten, die über 2,25 Meter oberhalb von Duschwanne oder Badewanne angebracht werden, müssen ebenfalls über IP X5-Schutz verfügen. Elektrische Zuleitungen müssen in diesem Bereich 6 cm tief liegen und dürfen nur senkrecht verlaufen.
- Bereich 2: Umfasst den kompletten um den Bereich 1 mit einem Maß von 60 cm. Also alles um den Bereich 1 um 60 cm erweitert. Hier dürfen Leuchten mit einer Schutzklasse IP X4 (geschützt gegen Spritzwasser) installiert werden.
- Bereich 3: Der Schutzbereich 3 beinhaltet Flächen mit einer Tiefe von 240 cm vor Schutzbereich 2, an den Wandseiten bis zu einer Höhe von 2,25 Meter ab Fußbodenoberkante. Steckdosen und Schalter sind hier erlaubt, jedoch müssen sie mit einem F1-Schutzschalter geschützt sein und einzeln von Trenntransformatoren oder mit Schutzkleinspannung < 12 Volt gespeist werden. Verbindungsdosen sind im Bereich 3 erlaubt.
Außerhalb der drei Schutzbereiche dürfen Leuchten ohne erhöhte Schutzart montiert werden. In den Schutzbereichen 0,1 und 2 dürfen keine Schalter und Steckdosen installiert werden. Ausnahme sind Schalter, die in Leuchten integriert sind und auch die entsprechende Schutzart aufweisen.
Generell sollten Leuchten, die im Schutzbereich zulässig sind (Badleuchten spritzwassergeschützt), unbedingt die spezifische Anforderung erfüllen. Dies ist in der Regel auf den Leuchten vermerkt.
Elektroinstallation Bad – Zusätzliche Schutzmaßnahmen in Nassräumen
In Badezimmer oder auch in anderen feuchten Räumen ist ein Schutz bei indirektem Berühren (Fehlerschutz) vorgeschrieben. Dies wird mit einem Potenzialausgleich aller leitfähigen Teile, insbesondere Installationsrohre, die im Raum verlegt sind, erreicht.
Zum Schutz bei direktem Berühren muss im Badezimmer ein zusätzlicher Schutz durch eine FI-Schutzeinrichtung mit 30mA Auslösestrom installiert werden. Der FI-Schutzschalter wird in der Regel im Unterverteiler untergebracht.
Siehe dazu auch den Artikel über die IP-Schutzarten und den Artikel über Feuchtrauminstallation.
Extra Tipp zur Badplanung:
„Als Lesetipp zum Thema Badgestaltung oder –Planung, können Sie auch gerne hier nachlesen.“
Umfassender Artikel zur Elektroinstallation und wie man als Heimwerker am meisten Kosten spart: Elektroinstallation selber machen