So gelingt es, den Stromverbrauch im Haushalt deutlich zu senken
Angesichts steigender Energiepreise ist es ratsam, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. Hierfür ist es notwendig, große Stromfresser im eigenen Zuhause auszumachen und zu eliminieren. Häufig sind es vorwiegend veraltete Geräte, die eine schlechte Energiebilanz mitbringen.
Es gibt aber auch weitere Faktoren, die zu steigenden Kosten führen. Dieser Artikel stellt die größten Stromfresser im eigenen Zuhause vor und erklärt, wie gegen diese vorgegangen werden kann.
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Einige Stromfresser im Haushalt verursachen hohe Kosten. Oft lassen sich diese mit einfachen Tricks umgehen.
Wie man seine eigenen Stromfresser im Haushalt herausfindet
Wer wissen will, wie viel Strom jährlich für welche Geräte verwendet wird, sollte sich zunächst die Endabrechnungen der letzten Jahre ansehen. So wird deutlich, ob der Stromverbrauch in letzter Zeit konstant war oder angestiegen beziehungsweise gesunken ist. Dann lohnt es sich, Vergleichswerte aus der eigenen Region und mit den aktuellen Durchschnittspreisen für Strom heranzuziehen.
Hieran zeigt sich, ob der eigene Stromverbrauch üblich oder unter- beziehungsweise überdurchschnittlich ist. In einem letzten Schritt ist es ratsam, ein Strommessgerät auszuleihen. Ein solches Tool misst über den Tag hinweg den Stromverbrauch eines bestimmten Geräts. So können die einzelnen Haushaltsgeräte auf ihren Verbrauch hin geprüft und der zu erwartende Jahresverbrauch bestimmt werden.
Diese versteckten Stromfresser belasten fast jeden Haushalt
Es gibt einige Haushaltsgeräte, die erfahrungsgemäß eine Menge Strom verbrauchen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere das Licht, die Unterhaltungselektronik sowie die Kühl- und Gefriergeräte zu nennen.
Zwar gehen pro Kilowattstunde nur einige Cents verloren, im Laufe eines Jahres kommen teilweise aber erhebliche Beträge zusammen. Deswegen lohnt es sich, die gängigsten Stromfresser auszumachen und deren Verbrauch zu senken. Im Folgenden werden 6 besonders stromintensive Geräte vorgestellt und Vorschläge gemacht, wie sich deren Stromverbrauch senken lässt:
1. Alte Heizungsanlagen
Die größten Energiesünder im eigenen Zuhause sind nach wie vor alte Heizungsanlagen. Diese verbrauchen im Jahr durchschnittlich 500 kWh Strom. Da moderne Anlagen im Schnitt gerade einmal 100 kWh jährlich verbrauchen, lässt sich durch einen Wechsel eine Einsparung von 80 % erzielen. Zudem ermöglicht eine moderne Anlage, individuelle Anpassungen am Energieverbrauch vorzunehmen, wodurch Hausbesitzer die volle Kontrolle über den Verbrauch behalten.
Eine neue Heizungsanlage ist jedoch nicht nur ein finanzieller Vorteil, sondern stellt auch einen Beitrag zum Umweltschutz dar. Alte Heizungsanlagen haben häufig einen hohen CO₂-Ausstoß, was den Klimawandel vorantreibt. In der Regel ist es nicht nötig, die Kosten für eine neue Anlage komplett allein zu tragen. Es gibt viele staatliche Förderungen, die den Austausch der Heizungsanlage begünstigen. Es lohnt sich, hier die verschiedenen Angebote zu vergleichen, um das individuell beste auszuwählen. Außerdem sollte ein Anbieter von Haushaltsstrom ausgewählt werden, der ökologischen Strom günstig bereitstellt.
2. Der Herd
Ein weiterer großer Stromfresser im eigenen Haushalt ist der elektrische Herd. Das liegt vorwiegend daran, dass dieser nahezu täglich im Einsatz ist. Je nach Modell kommt ein jährlicher Verbrauch von durchschnittlich 445 kWh zustande. Gerade ältere Modelle haben eine schlechte Energiebilanz, weswegen sich ein Austausch häufig finanziell lohnt. Es gibt aber auch Strategien, um mit dem bereits vorhandenen Modell Strom zu sparen.
So ist es empfehlenswert, ausschließlich mit Töpfen zu arbeiten, die optimal auf die jeweilige Herdplatte passen. Auf diese Weise geht weniger Energie verloren und es entstehen geringere Kosten. Zudem ist zu beachten, dass es deutlich energieintensiver ist, Wasser über den Herd zum Kochen zu bringen. Wer hier den Wasserkocher einsetzt, spart sowohl Zeit als auch Energie und damit Geld.
3. Kühlschrank und Gefriertruhe
Alte Kühlschränke und Gefriertruhen haben einen erheblichen Stromverbrauch.
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Kühlschränke und Gefrierschränke haben ebenfalls einen hohen Energieverbrauch. Während Kühlschränke durchschnittlich 330 kWh pro Jahr verbrauchen, sind es bei Gefrierschränken sogar 415 kWh. Dieser hohe Verbrauch ist damit zu erklären, dass beide Geräte rund um die Uhr arbeiten müssen, um die Lebensmittel kühl zu halten. Außerdem befinden sich in vielen Haushalten nach wie vor Altgeräte, die eine schlechte Energiebilanz besitzen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um bei der Nutzung von Kühlschränken und Gefrierschränken Strom zu sparen. Hierzu gehört bereits der Ort, an dem die Geräte abgestellt werden. Befinden Sie sich in der Nähe einer Heizung oder eines Herds, müssen sie mehr Energie aufwenden, um ihrer Aufgabe nachzukommen. Stehen Sie hingegen an einem kühlen, geschützten Ort, benötigen sie weniger Strom. Obendrein sollte die Tür solcher Geräte nur dann geöffnet werden, wenn tatsächlich etwas gebraucht wird.
Ferner empfiehlt es sich, sie schnell wieder zu schließen. Ansonsten tritt kühle Luft aus und warme Luft dringt ein. Diese muss dann erst wieder heruntergekühlt werden, was ebenfalls Energie kostet.
4. Lampen und Leuchtmittel
Elektrisches Licht wird in nahezu allen Situationen benötigt, weswegen hierdurch im Haushalt hohe Kosten entstehen. Durchschnittlich verbrauchen Menschen in ihrem privaten Umfeld 330 kWh pro Jahr allein durch die Beleuchtung. Es bestehen allerdings in vielen Fällen hohe Einsparpotenziale, ohne dass es zu Einbußen bei der Lichtintensität oder der Lebensqualität käme.
Es ist empfehlenswert, alte Glühbirnen durch Energiesparlampen auszutauschen. Letzteres verbrauchen gerade einmal 20 % der Energie, die klassische Glühbirnen benötigen. Noch sinnvoller ist es, auf LED-Lampen zu setzen. Diese haben ebenfalls eine gute Lichtstärke, verbrauchen aber ausgesprochen wenig. Bei den verschiedenen Leuchtmitteln gibt es Unterschiede in Sachen Qualität und Preis. Entsprechend lohnt es sich, die verschiedenen Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen.
Quelle: stromspiegel.de
So verteilt sich der Stromverbrauch in Privathaushalten durchschnittlich.
5. Wäschetrockner und Geschirrspüler
Wäschetrockner und Geschirrspüler gehören zu den Haushaltsgeräten, auf die die wenigsten Menschen verzichten wollen. Dabei sind sie relativ große Stromfresser. Wäschetrockner haben einen durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von 325 kWh, während der Jahresverbrauch von Geschirrspülern bei durchschnittlich 245 kWh liegt. Wie bei den anderen Geräten bestehen aber auch hier diverse Einsparpotenziale.
Wäschetrockner drehen sich am Ende den eigentlichen Trocknungsvorgang meist noch weiter, um ein Zerknittern der Wäsche zu verhindern. Das ist zwar praktisch, kostet aber eine Menge Strom. Je schneller die Wäsche nach dem eigentlichen Trocknen herausgeholt wird, desto besser. Geschirrspüler sind an sich sinnvoll, da mit ihnen rund 30 % weniger Energie verbraucht wird als beim Abwaschen per Hand. Dennoch sollten Nutzer bei den Spülvorgängen Sorgfalt walten lassen. Das bedeutet, die Maschine immer vollzumachen und auf das Vorspülen zu verzichten.
6. Das Homeoffice
Das Homeoffice ist auf dem Vormarsch und erfreut sich bei vielen Arbeitnehmern und Selbstständigen großer Beliebtheit. Hierdurch ist jedoch ein spürbarer Anstieg beim Stromverbrauch festzustellen. Entsprechend ist es wichtig, die vorhandenen Sparpotenziale zu nutzen. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, mit All-in-one-Geräten zu arbeiten. Hier sind Drucker, Scanner & Faxgeräte vereint, sodass nicht jeweils ein eigenes Gerät Strom zieht.
Außerdem sollten Geräte wie PCs, Laptops und Tablets immer komplett abgeschaltet werden und nicht nur im Stromsparmodus verbleiben, da sie sonst unnötig Strom verbrauchen. Des Weiteren ist es ratsam, das Tageslicht im Raum optimal auszunutzen. Wenn der Schreibtisch beispielsweise nahe an einem Fenster steht, muss nicht so bald am Tag elektrisches Licht eingeschaltet werden. Durch effizientes Heizen und Lüften ist es zudem auch im Homeoffice möglich, die Stromkosten spürbar zu senken.
Mit einfachen Mitteln den Stromverbrauch drosseln
Der Stromverbrauch lässt sich mit einigen einfachen Schritten reduzieren. Besonders empfehlenswert ist es, Altgeräte gegen neue, stromsparende Varianten auszutauschen. Das ist zwar zunächst eine Investition, diese macht sich aufgrund des erheblichen Einsparpotenzials beim Strom und der steigenden Energiepreise häufig bezahlt. Des Weiteren sollte bei Geräten, die nicht permanent mit Strom versorgt werden müssen, auf den Stand-by-Modus verzichtet werden.
Im Laufe eines Jahres verbraucht dieser unnötigerweise eine Menge Energie. Wenn die Wäsche auf einem Wäscheständer statt im Wäschetrockner getrocknet wird, spart das ebenfalls eine Menge Energie. Smartphones, Tablets und Laptops sollten zudem nur mit geringer Helligkeit betrieben werden. Das ist gut für die Augen und sie müssen nicht so oft aufgeladen werden. Nicht zuletzt lässt sich eine Menge Energie sparen, wenn weniger lange geduscht und der Durchlauferhitzer um wenige Grad niedriger eingestellt wird.
Fazit
Es gibt unerwartet viele Stromfresser im eigenen Haushalt, die zu erheblichen Kosten führen. In der Regel lohnt es sich, alte Geräte auszutauschen, da die Stromersparnis die Investition wert ist. Das gilt insbesondere, wenn Geräte einer exzellenten Energieeffizienzklasse ausgewählt werden. Durch eine bewusste Nutzung der einzelnen Geräte ist es aber möglich, auch mit den bestehenden Haushaltsgeräten stromsparend umzugehen und eine Menge Geld einzusparen.