Elektroinstallation mit Lochsäge, sowie Installationszonen
Egal, ob es darum geht, erstmalig eine Elektroinstallation auszuführen oder die Zahl der vorhandenen Steckdosen zu vergrößern: Arbeiten an der Elektrik eines Hauses zählen zu den am häufigsten durchzuführenden Aufgaben.
Im Vergleich zu früheren Zeiten benötigen wir eine immer größere Zahl an Steckdosen, da die Zahl der Stromverbraucher in den eigenen vier Wänden ebenfalls immer weiter steigt. In diesem Zusammenhang hat der Begriff des Ausstattungswerts eine große Bedeutung.
Ausstattungswerte im Überblick
Diese Ausstattungswerte werden nach Anzahl der verfügbaren Anschlüsse in jedem Raum eines Gebäudes festgelegt.
Es findet eine Klassifizierung mittels Sternen statt (1 – 3), welche von Minimum bis Premium reichen. Entsprechende Anforderungen sind in der DIN 18015 festgelegt.
Die Grundausstattung stellt dabei auch die Basiskosten dar, von welchen bei einer Rechnung ausgegangen wird. Zwei Sterne bedeuten gehobene Ausstattung, welche den Anschluss und den Betrieb von Elektrogeräten im normalen Umfang ohne Einschränkungen ermöglicht.
Die höchste Ausstattung bietet dagegen zahlreiche Möglichkeiten, speziellen Komfort bzw. Automatiken einzubinden.
Neben den genannten Ausstattungswerten wurde im Jahre 2011 eine Erweiterung dieses Schemas beschlossen, welche die Ausstattungsklassen 1plus, 2plus sowie 3plus umfasst (RAL-RG 678).
Dies bedeutet zum Beispiel, dass die 1plus-Ausstattung neben den für die Vergabe eines Sterns nötigen Vorrichtungen auch über bestimmte Vorbereitungen z.B. in den Bereichen Komfortelektrik/Sicherheit verfügen muss. Die Vergabe von raumbezogenen Ausstattungswerten (statt für das gesamte Objekt) ist nun ebenfalls möglich.
Steckdosen mit Lochsäge bohren
Wenn die Planung abgeschlossen und die Leitungen gelegt sind, müssen die Steckdosen (Aufputz- bzw. Unterputz-Steckdosen) installiert werden. Bei dem Aufzeichnen der Bohrlöcher für die Steckdosen ist es wichtig, genau zu arbeiten – für eine sichere und leicht erweiterbare Installation ist die Einhaltung der Installationszonen entscheidend.
Um die Bohrungen durchzuführen, wird ein Bohrkranz bzw. eine Lochsäge benötigt, welche auf eine Bohrmaschine aufgesetzt wird. Hier gibt es verschiedene Systeme:
- Standardmäßige Aufnahme mit Zentrierbohrer
- Schnellwechselsystem
Erstere sind am weitesten verbreitet. Hier wird der Zentrierbohrer in die Aufnahme gesteckt und die Aufnahme in die Bohrmaschine.
Verschiedene Schäfte wie der Sechskant-Schaft oder das SDS-System sind hier am häufigsten anzutreffen, vorab ist zu klären, über welche Aufnahme die Bohrmaschine verfügt.
Die Lochsäge wird abschließend auf die Aufnahme geschraubt, Stifte helfen bei der Fixierung der Säge. Der Nachteil dieses Systems ist zum einen, dass ein schnelles Wechseln der Lochsäge nicht möglich ist.
Dieses Wechseln kann z.B. nötig sein, wenn ein anderer Durchmesser benötigt wird oder, was beim Bohren für Elektroinstallationen häufiger der Fall ist, ein anderes Material bearbeitet werden soll. Ebenfalls ist die Verbindung zwischen Lochsäge und Maschine nicht vollkommen schlüssig – hierfür müsste das Gewinde genau auf die Stifte ausgerichtet sein.
Einige Anbieter bieten als Alternative Lochsägen mit Schnellwechselsystem, auch oft als komplettes Lochsägen-Sortiment erhältlich. Hier wird eine Steckverbindung verwendet, welche ein Herausziehen der Lochsäge mittels einfachem Knopfdruck ermöglicht.
Ebenfalls ist die Verbindung zwischen Aufnahme und Lochsäge schlüssig, da kein Gewinde verwendet wird.
Hersteller wie MandreX bieten mit ihrem MXqs-System darüber hinaus den Vorteil, dass die benötigten Adapter einzeln erhältlich sind und damit auch bereits vorhandene Lochsägen anderer Firmen mit dem Schnellwechselsystem eingesetzt werden können.
Um die exakte Tiefe bei der Bohrung einzuhalten und nicht zu überschreiten, ist der Einsatz eines Lochrandsenkers zu empfehlen. Dieser wird auf die Lochsäge (Ø 68 mm) am oberen Rand aufgesetzt und verhindert mit dem abstehenden Rand ein zu tiefes Eindringen in die Wand.
Selbstverständlich ist bei jeglichen Arbeiten an der Elektroinstallation Sicherheit höchstes Gebot. Das abschließende Anklemmen der Leitungen darf in jedem Fall nur von einem ausgebildeten Elektriker vorgenommen werden. Entsprechende Sicherheitshinweise finden Sie ebenfalls hier im Blog.