Wie Sie bei der Elektroinstallation Unterputzdosen und Hohlwanddosen setzen?
Bei der Elektroinstallation wird entweder Unterputz oder Aufputz installiert. Bei der UP-Installation werden die UP-Geräte wie Schalter, Steckdosen, Dimmer, Antennendosen, Netzwerkdosen etc. in sogenannten Unterputzdosen eingebaut.
In diesen Dosen können auch verschiedene Drähte zusammen geklemmt werden. Diese „Gerätedosen“ (nicht zu verwechseln mit Abzweigdosen) gibt es in verschiedenen Ausführungen:
- UP-Dose normal (tiefe 42 – 45 mm)
- UP-Dose tief (tiefe 62 – 65 mm)
- Geräteabzweigdose
- Elektronikdose
Diese werden alle in das massive Mauerwerk Unterputz, mittels Mörtel oder Gips, eingesetzt.
Es müssen die Installationszonen beachtet werden
Bei der Elektroinstallation sind unbedingt die Installationszonen einzuhalten. Dieser Bereich legt fest, wo Leitungen verlegt und Dosen gesetzt werden dürfen. Dies ist wichtig, insbesondere, damit später nicht Leitungen angebohrt werden.
In Wohnräumen gibt es für die waagrechte Leitungsführung drei Installationszonen. Die obere beginnt 15 cm unterhalb der Decke. Die untere beginnt 15 cm über dem fertigen Fußboden, beide sind max. 30 cm breit. Die mittlere Installationszone ist ebenfalls 30 cm breit und beginnt 100 cm über dem fertigen Fußboden. Dosen und Abzweigdosen sollten nur in diesem Bereich gesetzt werden.
Für die senkrechte Leitungsführung verlaufen die Installationszonen jeweils nur 10 cm seitlich von allen Rohbau-Kanten und -Ecken, sowie auch von Fenstern und Türen. Sie sind maximal 20 cm breit und gehen von der Decke bis zum Fußboden.
Das Vorzugsmaß von Steckern und Schaltern befindet sich aber nicht mittig wie im Fall der waagerechten Installationszonen, sondern liegt bei 15 cm neben der Rohbaukante.
Besondere Installations-Vorschriften gelten übrigens im Bad. Dort gibt es nur die obere Installationszone und im Schutzbereich von Badewanne und Dusche dürfen keine Leitungen und Dosen installiert sein.
Hier die Richthöhen von Gerätedosen im Wohnungsbau. Alle Maße sind mittig Dose und gelten für fertigen Fußboden und nicht im Rohbau:
- Steckdosen 30 cm ab Oberkante Fußboden
- Schalter und Steckdosen neben Tür oder Fenster 105 cm
- Abzweigdosen 30 cm ab Unterkante Decke
- Über Arbeitsflächen (z.B.: Küche) 115 cm ab Oberkante Fußboden
- Wandauslässe für Arbeitsleuchten oder Dunstabzugshauben 135 cm oder 165 cm über fertiger Fußbodenoberkante
Sollten Kombinationen von 2,3 oder mehreren Gerätedosen an einer Stelle benötigt werden, gilt die Mitte der Kombination als Richthöhe.
Unterputzdosen setzen:
Bevor die Unterputzdosen in das Mauerwerk gesetzt werden, sollte natürlich alles vorbereitet sein. Bei Ziegelwänden sollten die Aussparungen mit Bleistift und Wasserwaage angezeichnet werden (Dosenmitte mit einem senkrechten und waagrechten Kreuz anzeichnen). Nun die Unterputzdosen mittels eines Dosenbohrers vorsichtig herausbohren. Jetzt können alle Schlitze für die Leitungsverlegung mit Mauerfräse oder Bohrhammer gestemmt werden.
Bevor Sie mit dem Setzen der Unterputzdosen beginnen, sollten an allen Stellen geprüft werden, ob auch die Aussparung für Dosen und Gips oder Mörtel ausreicht. Lieber ein wenig größer, damit beim Setzen noch ausgeglichen werden kann. Die Dosen bei Kombinationen noch vor dem Beginn des Setzens gleich zusammenstecken und die Kabeleinführungen ausbrechen.
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann mit dem Setzen der Unterputzdosen begonnen werden. Im Innenbereich kann dafür Installationsgips verwendet werden. Die Erfahrung jedoch sagt mir, dass Schnellbaumörtel viel geeigneter ist, da die Abbindezeit viel länger ist und man damit viel mehr Dosen mit einer Mischung setzen kann. Im Vergleich zu Gips, der im Vergleich ja viel schneller härtet und bei dem später Risse im Putz entstehen können.
Den Schnellbaumörtel gut anrühren und ggf. noch etwas Binder dazu mischen, damit er klebriger wird und sich damit die Dosen leichter setzen lassen. Wichtig ist, dass alle Aussparungen für die Unterputzdosen, vorher noch mit einem Pinsel nass gemacht werden, damit Mauerwerk und Mörtel bindet.
Nun streichen Sie, mittels einer Spachtel, ausreichend von dem Schnellbaumörtel in die Dosenaussparung und drücken Sie die Dosen, wenn möglich, ziemlich gerade in den Mörtel, sodass diese noch ca. 1 cm aus der Mauer ragen (Putzhöhe). Mit einer Wasserwaage nun die Dosen ausrichten, Höhe nochmals prüfen, fertig.
Hier noch mal die Arbeitsschritte in Kurzform und aufgelistet:
Vorgehensweise für das Setzen der Unterputzdosen
- Mit der Wasserwaage einen Bleistiftstrich senkrecht und waagrecht die Richthöhen anzeichnen.
- Mit einem Dosenbohrer die Dosen herausbohren
- Prüfen, ob die Dosen hineinpassen und gegebenenfalls mit dem Meißel nacharbeiten
- Mit einem Pinsel das Mauerwerk, das Dosenloch leicht nass machen
- Bei den Unterputzdosen die benötigten Kabeleinführungen ausbrechen
- Schnellbaumörtel anrühren
- Mit einer Spachtel eine angemessene Menge Mörtel in das vorgesehene Loch streichen
- Dosen auf die genaue Höhe (Bleistiftstrich) hineinsetzen und mit der Wasserwaage genau ins Wasser setzten.
- Lassen Sie die Dosen ca. 1 cm aus der Wand schauen (Putzhöhe)
- Sicherheitshalber noch mal nachmessen und korrigieren
- Mörtel aushärten lassen
Hohlwanddosen setzen:
Bei Hohlwänden im Trockenbau wie Rigipsständerwände oder beim Holzbau auch Holzständerwände, müssen auch spezielle Dosen für die Elektroinstallation eingesetzt werden. Hier kommen dann Hohlwanddosen zum Einsatz. Der Unterschied zu Unterputzdosen im Mauerwerk ist, dass diese Hohlwanddosen mit Schraubkrallen befestigt werden.
Die Installationshöhen für die Hohlwanddosen sind gleich wie bei Unterputzdosen. Es gelten hier auch die Installationszonen. Die Elektroinstallation sollte den VDE-Vorschriften entsprechen und auch den Anforderungen (scharfe Kanten, Zugentlastungen) im Trockenbau und Holzbau entsprechen. Zum Beispiel sollten bei Ausbauhäusern oder in Holzhäusern, winddichte Hohlwanddosen verwendet werden.
Hier die verschiedenen Ausführungen (kann je nach Hersteller abweichen), von Hohlwanddosen:
- Hohlraum-Gerätedose (tiefe 35 mm) Durchmesser 68 mm
- Hohlraum-Gerätedose (tiefe 47 mm) Durchmesser 68 mm
- Hohlraum-Gerätedose (tiefe 61 mm) Durchmesser 68 mm
- Hohlraum-Elektronikdose
- Hohlraum Mehrfach-Gerätedose (1-fach – 5-fach)
- Winddichte Ausführungen der Gerätedosen
Wie Sie eine Hohlwanddose bohren und setzen?
Wie schon erwähnt, gibt es hier verschiedene Hohlwand- und auch Abzweigdosen, Lampenauslassdosen und auch Unterputzkästen, zum Einbau in die Hohlwände. Die Installationszonen müssen auch hier wieder beachtet werden. Anders als beim Bohren der Dosen ins Mauerwerk muss beim Bohren der Hohlwanddosen sehr exakt gearbeitet werden. Die Löcher für die Hohlwanddosen werden mit einem speziellen Dosenbohrer 68 mm herausgebohrt.
Am besten zeichnen Sie mit Wasserwaage und spitzen Bleistift die senkrechte und waagrechte der Dosenmitte an. Danach führen Sie die Kabel in die Dosen ein. Beachten Sie dabei, dass die Einführungen an den Hohlwanddosen nicht zu groß ausgebrochen werden, sodass beim Einführen des Kabelmantels in die Dosen die Kabel fest sitzen.
Nach dem Einführen der Kabel befestigen Sie die Hohlwanddose in der Wand. Dazu wird die Dose waagrecht (Schrauben orientieren sich dazu am waagrechten Bleistiftstrich) in die Wand gedrückt, bis der Rand der Dose anstößt.
Nun mittels der Befestigungskrallen die Hohlwanddose festschrauben. Achtung, mit Gefühl arbeiten und nicht zu fest anziehen.
Hier ein informatives Video, wie Hohlwanddosen mit dem richtigen Werkzeug installiert werden:
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