Elektro-Planung Kellerbau – Die wichtigsten Fragen
Die Elektro-Vorbereitung ist unerlässlich beim Bau eines Hauses. Ist ein Keller vorgesehen, muss die diesbezügliche Planung selbstverständlich schon vor Beginn des Kellerbaus stattfinden. Welche Aspekte dabei von großer Bedeutung sind, welche Fragen man sich als Bauherr stellen sollte und ob beziehungsweise inwiefern es tatsächlich möglich ist, die Elektro-Vorbereitungen selbst zu übernehmen, anstatt sie einem Profi zu überlassen, wird nachfolgend geklärt.
Schon ganz am Anfang der Planungsphase ergibt es laut den Profis von Südwest Keller Sinn, sich einigen zentralen Fragestellungen zu widmen und klare Antworten darauf zu finden. Manchmal gibt es mehrere diskutable Optionen, weshalb es gut ist, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen.
Wie viele Steckdosen und Lichtschalter sind vonnöten?
Je nach Größe der Räumlichkeiten kann ein einzelner Lichtschalter ausreichen oder aber es werden gleich mehrere Schalter benötigt. Die Zahl der Steckdosen hängt mitunter von der vorgesehenen Nutzungsweise des Kellers ab: Dient er zum Beispiel vorwiegend als Lagerraum für Getränke, Klamotten und Ähnliches, reichen wenige Steckdosen aus.
An welchen Stellen werden Lampen angebracht?
Dann geht es um die Beleuchtung und wo Decken- und Wandbeleuchtung installiert werden sollen: Wo genau sollen später Lampen angebracht werden? Dort müssen selbstverständlich entsprechende Anschlussmöglichkeiten eingeplant werden. Als Faustregel bezüglich der Lampenanzahl gilt: Pro 20 m² sollte mit mindestens einer Deckenleuchte gerechnet werden.
Welche Elektrogeräte sollen wo stehen?
Oftmals finden Gefriertruhen, Waschmaschine, Trockner und Co. ihren Platz im Keller. Bei der Elektro-Planung sollte man sich Gedanken über deren späteren Standort im Raum machen, damit die Steckdosen passend dazu platziert werden können.
Sind weitere Anschlüsse vorgesehen?
Soll der Keller als Wohnraum genutzt werden, muss man im Rahmen der Elektrovorbereitungen auch an TV-, Telefon- und Internetanschlüsse denken.
Vorgehen: Elektro-Vorbereitung Schritt für Schritt
Bei der Elektro-Vorbereitung beim Kellerbau ist es sinnvoll, nach einer klaren Struktur vorzugehen, um nichts zu übersehen und späteren Schwierigkeiten vorausschauend vorzubeugen. Diese Schritte führen zum Ziel:
1. Grundriss vorbereiten
Als Erstes muss der Grundriss des Kellers zu Papier gebracht werden, wobei Türen und Fenster deutlich erkennbar einzuzeichnen sind. Es ist ratsam, sich als Bauherr mit den gängigsten Elektrosymbolen vertraut zu machen, um diese direkt nutzen zu können.
2. Steckdosen, Lichtschalten, Decken- und Wandbeleuchtung planen
Steht der grobe Grundriss, ist es an der Zeit, die Stellen für Decken- und Wandleuchten zu markieren. Damit alles übersichtlich bleibt, werden die Leuchten nummeriert. Dabei erhalten gleichgeschaltete Leuchten dieselbe Nummer. Bei Wandleuchten muss zudem über die Höhe, in der diese angebracht werden sollen, bestimmt werden. Dann gilt es, Lichtschalter für die zuvor eingetragenen, geplanten Leuchten festzulegen. Es hat sich bewährt, Schalter an jedem Zugang zum Raum anzubringen, um lange Wegstrecken im Dunkeln auszuschließen. Im Anschluss geht es an das Einzeichnen der Steckdosen, die für gewöhnlich nahe der Raumecken platziert werden.
3. Leerrohre planen
Es empfiehlt sich, zusätzlich bereits die Leerrohre für die Leitungen bei den Elektro-Vorbereitungen zu berücksichtigen und deren Verlauf festzulegen.
4. Weitere elektronische Planung
Diese Aspekte schließen die ersten Planungsarbeiten ab:
- Elektrische Versorgungsleitungen
- Zähler und Verteiler
- Gegebenenfalls Gegensprechanlage, Satellitenanlage, zentrales Staubsaugersystem etc.
Elektro-Vorbereitungen: Selbermachen oder planen lassen?
Gerade wenn das Budget beim Hausbau knapp ist, ist es den Bauherren oft ein Anliegen, möglichst viele Arbeiten selbst übernehmen und somit kostengünstig umsetzen zu können. Hierfür ist es unerlässlich, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sowie die verfügbare Zeit realistisch einzuschätzen. Denn: Für eine schlecht ausgeführte Arbeit ist jeder Preis zu teuer. In den meisten Fällen spricht nichts dagegen, dass die Bauherren die ersten Schritte der Elektro-Vorbereitungen alleine bewerkstelligen.
Spätestens wenn aus dem groben Entwurf ein fester Plan werden soll, ist eine Beratung durch einen fachkundigen Elektroinstallateur jedoch dringend zu empfehlen. Sind die Bauherren zeitlich eingespannt und verfügen über wenig Knowhow, kann es die beste Lösung sein, die Angelegenheit von Anfang an in die Hände eines Profis zu legen.
Kosten einer professionellen Elektro-Planung
Es ist gar nicht so leicht, die Gesamtkosten einer Elektro-Planung vorab präzise einzuschätzen. Schließlich wirken sich verschiedene Faktoren auf den Endpreis aus. In jedem Fall ist es ratsam, mehrere Angebote einzuholen und nicht gleich den „erstbesten“ Elektrofachbetrieb zu beauftragen. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass die Preise für ein und dasselbe Projekt teils stark schwanken können.
Gleichzeitig ist natürlich nicht nur der Preis, sondern vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis von großer Bedeutung. Daher ist es wichtig, die Angebote inklusive aller Leistungsbereiche genau miteinander zu vergleichen und bei Unklarheiten direkt beim jeweiligen Unternehmen nachzufragen.
Abhängig vom beauftragen Betrieb, der Anzahl der Anschlüsse und dem Anteil an Eigenleistung, belaufen sich die Kosten für die Elektro-Vorbereitung im Durchschnitt auf etwa 5 % bis 7 % der Gesamtkosten für den Bau des Gebäudes.
Fazit: Eine gute Elektro-Vorbereitung lohnt sich
Gut geplant ist halb gewonnen – das gilt auch in Sachen Elektro-Vorbereitungen. Die Angelegenheit mag vielleicht zu den weniger spannenden Dingen rund um den Haus- und Kellerbau gehören, ist aber eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Bau. Wer in puncto Elektro-Vorbereitung vor dem Kellerbau an Zeit und Geld sparen möchte, spart in aller Regel an der falschen Stelle.