Die Installation einer „Kreuzschaltung“ bei der Elektroinstallation
INHALTSVERZEICHNIS
Der Einsatz einer Kreuzschaltung bei der Elektroinstallation
Wie funktioniert eigentlich eine Kreuzschaltung? Was ist der Unterschied zu einer Wechselschaltung? Wie schließt man eine Kreuzschaltung an? Alle Infos zu Kreuzschalter bzw. Kreuzschaltung …
Im Eigenheim kommt häufig eine Aus- oder Wechselschalter zum Einsatz. Da ja meist nur ein oder zwei Schalter für die Beleuchtung in einem Raum benötigt werden. Manchmal jedoch braucht man auch drei oder mehr Schalter, z.B. im Schlafzimmer, Flur oder Wohnzimmer. Immer, wenn mindestens drei Schalter gebraucht werden, reicht eine Wechselschaltung nicht mehr aus. Die Erweiterung zur Wechselschaltung ist die Kreuzschaltung. Jedoch wie unterscheidet sich nun die Wechselschaltung von der Kreuzschaltung?
Wie viele Adern werden pro Schalter bei der Kreuzschaltung benötigt?
Wie wird eine Kreuzschaltung angeklemmt?
Kann man eine Kreuzschaltung auch erweitern?
In folgendem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Kreuzschaltung und versuchen möglichst praxisnah Ihnen alles verständlich zu erklären.
Was ist eine Kreuzschaltung?
Wenn Sie von mindestens drei verschiedenen Stellen im Raum einen Verbraucher, wie zum Beispiel eine Lampe, unabhängig Ein– bzw. Ausschalten wollen, installiert man am sinnvollsten eine Kreuzschaltung. Diese Schaltung wird oft praktiziert. Alternativ wird auch ab drei Schaltstellen eine Tasterschaltung installiert. Den einfachen und sicheren Aufbau einer Kreuzschaltung will ich Ihnen hier erklären.
Eine Kreuzschaltung wird z.B. oft in Schlafzimmern mit einer Schaltstelle an der Tür und zwei Schaltstellen links und rechts vom Bett installiert, oder auch in sonstigen Räumen mit drei Schaltstellen.
Praxistipp: Weitere (Grund)- Schaltungen der Elektroinstallation.
Doch bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, unbedingt die 5 Sicherheitsregeln beachten.
Hinweis vorab: Das Arbeiten an der elektrischen Anlage kann lebensgefährlich sein. Aus rechtlichen Gründen weise ich Sie darauf hin, dass alle Artikel, mit Erklärungen in Schrift und Bild, keine vollständigen Installationsanleitungen für elektrische Anlagen sind. Sie erhalten hier lediglich Tipps, Hilfe und Anregungen aus der Sichtweise des Autors und Betreibers dieses Blogs.
Wichtig: Bei unsachgemäßer und nicht vorschriftsgemäßer Ausführung wird keinerlei Haftung für entstandene Personen- und Sachschäden übernommen. Die Arbeiten sollten deshalb von Fachpersonal ausgeführt oder mindestens überprüft werden.
Der Sinn einer Kreuzschaltung?
Bei der Elektroinstallation gibt es verschiedene Schaltungen. Jede Schaltung erfüllt ihren Zweck. Der Sinn einer Kreuzschaltung ist es, einen Verbraucher – meist eine Lampe, von mindestens drei oder auch mehr Stellen aus, unabhängig zu schalten.
An der einen Stelle wird also zum Beispiel das Licht eingeschaltet und an der anderen Stelle wieder aus. Das tolle dabei, egal ob das Licht nun an oder aus ist und welche Stellung der jeweilige Schalter hat, das Licht kann von jeder Stelle aus, in die jeweilige anderen Status gesetzt werden.
Was macht der Kreuzschalter eigentlich genau?
Ein Kreuzschalter hat 4 Klemmen. Zwei Eingänge (⇑ + ⇑) und zwei Ausgänge (⇓ + ⇓). Der Kreuzschalter hat zwei Wippen. Beide können unabhängig geschaltet und auch über Kreuz geschaltet werden.
Stellung 1: Eingang 1 ist Ausgang 1 und Eingang 2 ist Ausgang 2 verbunden.
Stellung 2: Eingang 1 ist Ausgang 2 und Eingang 2 ist Ausgang 1 verbunden.
Die Wippen sind keine Taster, sondern Wippschalter. Sie bleiben in der jeweils betätigten Stellung stehen. Anders als bei Jalousieschalter sind auch die beiden Wippen nicht gegenseitig verriegelt.
Welche Schalter werden für eine Kreuzschaltung gebraucht?
Für diese Schaltung brauchen Sie zwei Wechselschalter und einen Kreuzschalter. Rückseite mit Anschlussklemmen eines Kreuzschalters (siehe dazu Bild).
Die zwei Wechselschalter*
Ein Kreuzschalter hat links und rechts zwei Krallen, zum Befestigen in der Schalterdose. Der Anschlussdraht wird ca. 10 mm abisoliert und einfach in die Anschlussklemmen gesteckt (früher Schraubklemmen).
Zum Lösen dieses Steckanschlusses, einfach auf die Laschen an der Klemme fest draufdrücken und Draht und Zug-druck herausziehen.
Eine Kreuzschaltung ist eigentlich nur eine erweiterte Wechselschaltung (zwei Schaltstellen), mit einem zusätzlichen Kreuzschalter, der in die Korrespondierenden der Wechselschaltung dazwischengeschaltet ist. Er hat vier Anschlussklemmen. Die unteren zwei Anschlussklemmen haben zwei Pfeile, die zum Schalter zeigen, die oberen zwei Anschlussklemmen sind mit Pfeil vom Schalter weg gekennzeichnet.
Je zwei Korrespondierende, die vom ersten Wechselschalter kommen und zwei Korrespondierende, die zum zweiten Wechselschalter weitergeführt werden.
Wichtig ist, dass am ersten Wechselschalter
Eine Kreuzschaltung erweitern
Die Schaltstellen können mit beliebig vielen Kreuzschaltern erweitert werden. Es wird einfach noch ein zusätzlicher Kreuzschalter zwischen die Wechselschalter installiert. Wichtig ist nur, dass am Anfang und am Ende jeweils ein Wechselschalter installiert ist. Es macht jedoch wenig Sinn eine Schaltung mit vielen Schaltstellen durch, beliebig viele Kreuzschalter zu erweitern, da der Aufwand der Verdrahtung und Verkabelung hoch ist. Hier macht eine Tasterschaltung dann definitiv mehr Sinn.
Unterschied zwischen Kreuz- und Wechselschalter?
Wurde oben bei „Der Sinn der Kreuzschaltung“ schon erklärt. Der Kreuzschalter wird in der Kreuzschaltung zwischen die beiden Wechselschalter geschaltet. Er hat im Gegensatz zu den Wechselschaltern insgesamt vier Klemmstellen (zwei Eingänge und zwei Ausgänge, siehe Bild 1 oben).
Der Wechselschalter hat nur drei Klemmstellen. Eine Eingangsklemme und zwei Ausgangsklemmen (siehe Bild 2).
Praxisbeispiel Kreuzschaltung
Gewünschtes Ziel:
Sie wollen zum Beispiel im Schlafzimmer die Deckenleuchte, links und rechts vom Bett und an der Tür unabhängig voneinander überall Ein- bzw. Ausschalten können. An jedem Schalter soll noch eine Steckdose installiert werden.
Voraussetzung:
Der Kreuzschalter ist an der rechten Bettseite. Die zwei Wechselschalter sind einmal am Bett links und an der Tür. Zuleitung NYM-J 3×1,5qm*
Ausführung Anschluss Kreuzschaltung in der Praxis
Beispielausführung:Phase „L“ (schwarz) auf Klemme „P“ des Wechselschalters A klemmen. Die zwei korrespondierenden Drähte (braun, grau) auf die beiden Klemmen „Pfeil“ des Wechselschalters an der Tür. Diese zwei „Korrespondierende“ (Korres) auf den Kreuzschalter am Bett rechts, auf den Klemmen Pfeil (zu Schalter). Zwei „Korres“- Drähte (z.B. braun, grau) des anderen Kabels, ebenfalls auf die Pfeil-Klemmen des Kreuzschalters (Klemmen Pfeil weg vom Schalter).
Diese zwei „Korres“ – Drähte am Wechselschalter links vom Bett wieder auf die zwei Pfeil-Klemmen des Wechselschalters B.
Am zweiten Wechselschalter
Sie brauchen nun noch in allen Schalterdosen eine Phase (schwarz), Neutralleiter N (blau) und Schutzleiter (grüngelb).
Dazu klemmen Sie nun an den drei Schalterdosen (Wechselschalter Tür, Kreuzschalter, Wechselschalter Bett links) die Phase schwarz, die Neutralleiter, blau und die Schutzleiter (grüngelb), jeweils gezielt zusammen. Der Stromkreis ist geschlossen.
Zum besseren Verständnis schauen sich den Schaltplan unten dazu an (Bild 3).
Wenn Sie nun noch eine Steckdose an jedem Schalter haben wollen, müssen Sie natürlich noch eine Brücke von Phase, Neutralleiter und Schutzleiter (ist ja in jeder Schalterdose vorhanden), zur Steckdose eine Klemmverbindung herstellen. Sie dazu auch, wie man eine Steckdose anklemmt.
Schaltplan Kreuzschaltung:
Kann man eine normale Wechselschaltung erweitern, in dem einfach einen Kreuzschalter dazwischenschaltet?
Richtig, man kann in eine bestehende Wechselschaltung problemlos einen Kreuzschalter dazwischenschalten. Somit hat man drei Schaltstellen. Es lässt sich auch theoretisch die Wechselschaltung mit beliebig vielen Kreuzschalter (die dazwischengeschaltet werden) erweitern. Macht jedoch keinen Sinn, da ab drei Schaltstellen eine Taster-Schaltung einfacher zu realisieren ist.
Wie erkennt der Laie einen Kreuzschalter oder Wechselschalter?
An den Anschlussklemmen. Wie weiter oben schon erwähnt, ist der Kreuzschalter leicht zu erkennen. Er hat nämlich vier Anschlussklemmen. Zwei Eingangsklemmen und zwei Ausgangsklemmen (siehe Bild 1 oben).
Einen Wechselschalter erkennt man daran, dass er einen Eingang hat und zwei Ausgänge. Am Eingang ist in der Regel der Außenleiter (Phase) oder die Ader zum Verbraucher (Lampe) angeschlossen (siehe Bild 2 oben). An den Ausgängen des Wechselschalters sind jeweils die Korrespondierende die die Schalter miteinander verbinden .
Welche Vor- und Nachteile hat eine Kreuzschaltung gegenüber anderen Schaltungen?
Vorteile:
Im Gegensatz zu einer normalen Ein-Ausschaltung kann das Licht von einer Stelle, – bzw. bei der Wechselschaltung von zwei Stellen geschaltet werden. Bei der Kreuzschaltung kann das Licht von mindestens drei oder mehr Stellen aus geschaltet werden.
Es spielt dabei keine Rolle, von welchem Schalter das Licht nun gerade angeschaltet wurde. Das heißt, wenn das Licht nun brennt oder nicht, es kann von beiden Stellen aus „An“ oder „Aus“ geschaltet werden.
Am häufigsten findet man dies in der Praxis z. B. im Schlafzimmer. Hier hat man am Bett links und rechts zwei Schaltstellen + eine Schaltstelle an der Eingangstür.
Auch kann man bei der Kreuzschaltung jederzeit auch einen Lichtdimmer anstatt einer der beiden Wechselschalter als Ersatz einsetzen und somit das Licht dimmen.
Eine Kreuzschaltung ist auch vom Aufbau her günstiger im Vergleich zu einer Tasterschaltung (bei dieser könnte man auch drei oder mehr Schaltstellen für eine Leuchte verwenden). Bei der Tasterschaltung wird nämlich zusätzlich noch ein Eltako-Relais gebraucht.
Nachteile:
Wenn mal ein Schalter kaputtgeht, funktioniert bei der Kreuzschaltung gleich die ganze Schaltung nicht mehr. Bei der Taster-Schaltung ist dies nicht der Fall.
Bei der Kreuzschaltung braucht man am Kreuzschalter mindestens vier Adern im Gegensatz zur einfachen Taster-Schaltung nur zwei Adern.
Das Schaltsymbol eines Kreuzschalters
Jeder Schalter bei der Elektroinstallation hat ein eigenes Symbol. Das Symbol des Kreuzschalters schaut so aus:
Fazit: Eine Kreuzschaltung ist eigentlich eine erweiterte Wechselschaltung
Für Laien mag wahrscheinlich ein wenig verwirrend sein. Jedoch, wenn man sich das Schaltbild der Kreuzschaltung oben ansieht, verseht man die Schaltung am ehesten. Der Sinn der Kreuzschaltung ist es, dass weitere Schaltstellen zu den beiden Schaltstellen der Wechselschaltung hinzugefügt werden. Zur Erweiterung müssen nur Kreuzschalter und keine Wechselschalter verwendet werden. Der Kreuzschalter hat im Gegensatz zu den Wechselschaltern insgesamt vier Klemmstellen (zwei Eingänge und zwei Ausgänge, siehe Bild 1 oben). Der Wechselschalter hat nur drei Klemmstellen (siehe Bild 2). Eine Eingangsklemme und zwei Ausgangsklemmen.
Die Kreuzschaltung lässt sich auch noch mit weiteren Kreuzschalter, die dazwischengeschaltet werden, erweitern. Ab drei Schaltstellen ist es jedoch sinnvoller, über eine Tasterschaltung nachzudenken. Das ist einfacher zu realisieren.
Wer eine Kreuzschaltung aufbauen möchte, muss sich über die Adernzahl am jeweiligen Schalter klar sein. In der Praxis macht es auch häufig Sinn, wenn noch Phase, Neutralleiter und Schutzleiter für eine Steckdose am Schalter mitgeführt werden.
Praxistipps:
Weitere Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Thema „selber anschließen“ erfahren Sie im Artikel Lichtschalter anschließen.
Erklärung des Aufbaus einer Wechselschaltung: Wechselschaltung bei der Elektroinstallation
Hier noch Anleitungen zu weiteren Schaltungen der Elektroinstallation.